Das hässliche Frankfurt

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Nils Bremer /

Folge 3: Das Juridicum


Gestern war ein wunderschöner Sonntag. Die Laune dementsprechend. Doch als ich mit mich auf mein Fahrrad schwung, gefror mein Lächeln als ich mich noch einmal umschaute. Ich hatte ganz vergessen, wie schlimm dieser ganze Campus ist. Das ist so, man vergisst eben, weil man sich an so vieles gewöhnt hat. Dennoch muss ich zugeben, dass ich den Abriss des Unigeländes zwischen Bockenheim und Westend nicht eben bedaure. Wer vergessen hat, der wird auch nicht vermissen. So auch das Juridicum, dessen Abriss schon ganze Studentengenerationen herbeisehnen, seit es 1968 eröffnet wurde. In seiner Architektur zeigt sich wunderbar, wie Funktionalismus auf Koks aussehen könnte. Mit Mies van der Rohe hat's jedenfalls nichts zu tun. Und Gerüchte darüber, dass dieses Gebäude mittlerweile unter Denkmalschutz stehe, sind eben doch nur Gerüchte. Gott sei's gedankt! Die Trostlosigkeit der Fassade findet ihre Entsprechung im Platz davor, der im Sommer einzig durch den Pusteblumenbrunnen erträglich gemacht wird - der soll erhalten werden und den neuen Campus am IG-Farbengebäude schmücken. Das Juridicum hingegen mit seiner beängstigenden Außen- wie Innenarchitektur, seiner grauen Einfältigkeit und den dürren Wänden wird nur noch in den Erzählungen seiner Nutzer weiterleben. In keinem guten Sinne.


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