Das Kinderparlament im Römer

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Nils Bremer /

Gestern waren wir mal im Planungsausschuss der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. Wir waren da, weil einige Anträge der SPD zur Kleinmarkthalle auf der Tagesordnung standen und wir vor einigen Wochen im Journal dafür geworben hatten, sich vielleicht ähnlich wie bei der Altstadt an der Geschichte zu orientieren. So sah die Kleinmarkthalle zum Beispiel noch im vorvergangenen Jahrhundert aus:



Und so sieht der preisgekrönte Vorschlag zur Erneuerung der Kleinmarkthalle aus:


Vor der Diskussion über die Kleinmarkthalle hat der Herrgott aber die Feststellung der Tagesordnung gesetzt. Und damit vertrödelten die Politiker unter dem weithin planlosen Vorsitz des ehrenwerten Stadtverordneten Stefan Majer (Grüne) geschlagene 45 Minuten. 45 Minuten für den ersten Tagesordnungspunkt. 45 an Peinlichkeiten kaum zu überbietende Minuten. Aber wir wollten ja über die Kleinmarkthalle sprechen. Nahezu sämtliche Fraktionen gaben bekannt, das sie den ersten Preis ganz formidabel fänden. Ordnungsdezernent Volker Stein (FDP): "Die Kleinmarkthalle wird behutsam verändert und bescheiden ergänzt." Elke Tafel (SPD): "Wir begrüßen das gelungene Konzept." Brigitte Reifschneider-Groß (FDP): "Der Entwurf ist hervorragend." Jochem Heumann (CDU): "Die Kleinmarkthalle bleibt als Kleinmarkthalle erhalten, jeder wird sie wiedererkennen." Uli Baier (Grüne): "Wir stehen zu diesem Entwurf."

In zwei Jahren soll die Sanierung beginnen - im laufenden Betrieb. Die Moderne hat gesiegt - selbst in den Köpfen jener Politiker, die sonst die Altstadt kompromisslos verteidigen. Die Logik muss man nicht verstehen. Aber wer 45 Minuten für die Feststellung der Tagesordnung braucht, dem ist sowieso kaum noch zu helfen.


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