Mit vorerst letzten exklusiven Einblicken in den kostbaren Buchbestand, farbenprächtigem Tanz aus China und einer literarisch-akustischen Performance nach John Cage gehen zwei Schauen im MAK zu Ende.
pia/Stadt Frankfurt /
„Buchkunst Total/Sammlung Total“ und „Chinesische Dinge“ feiern im Museum für Angewandte Kunst am 27. Mai zwischen 14 und 17 Uhr ihr gemeinsames Finale.
Um 14 Uhr tritt das „Shenzhen Song and Dance Ensemble“, eine der führenden Tanzcompagnien Chinas auf. Die 1993 gegründete Künstlergruppe, die mit ihren Produktionen durch die ganze Welt tourt, zeigt Ausschnitte aus ihrem Programm „Phoenix Dancing over Oriental Land“, das Legenden und Symbole der chinesischen Kultur aufgreift und mit modernen und internationalen Einflüssen verbindet. Ermöglicht wird der Auftritt von der Stadt Shenzhen und der „Drachenbrücke – Gesellschaft für Kulturaustausch mit Asien“.
Anschließend gibt es eine letzte kurze Führung durch die Ausstellung „Chinesische Dinge“ mit Hehn-Chu Ahn und Yu-Chieh Li. Parallel dazu startet ebenfalls um 14 Uhr in der Ausstellung „Buchkunst Total/Sammlung Total“ die Aktion „Wunschblättern“ (bis 16.30 Uhr). Zur Finissage können die Besucher einen Blick in das Innenleben jedes gewünschten Buches aus der Ausstellung werfen und es sich von der Kuratorin der Sammlung, Eva Linhart, vorblättern lassen. Zur Wahl stehen rund 2500 kostbare Bände aus sechs Jahrhunderten, etwa das faszinierende Stammbuch des Herrn von Brack mit Einträgen von Goethe und Herder oder das zeitgenössische Künstlerbuch „was da alles rot ist all die roten farben ein sehr rotes buch“ von Rupprecht Geiger. Die ersten vier Wünsche werden auf jeden Fall berücksichtigt.
Zum Abschluss treffen sich von 16 bis 17 Uhr Ost und West, China und Buchkunst in der Performance „Die rote Welle“ des „Blaue Limonen Performance Forums“. Zu Klangbildern der polnischen Konzertharfenistin, Komponistin und Malerin Kasia Lewandowska trägt der Buchkünstler Wol Müller Auszüge aus dem „Vortrag über Nichts“ von John Cage, in der Bearbeitung von Alpha Presse, vor. Angelehnt an Grundgedanken des fernöstlichen Zen-Buddhismus experimentiert Cage darin mit der Gleichberechtigung von Klang und Stille und durchbricht die Grenzen zwischen Form und Inhalt, Sprache und Musik. Das Ergebnis ist durchaus poetischer Natur: „Ich habe nichts zu sagen, und ich sage es, und das ist Poesie, wie ich sie brauche.“ (John Cage im „Vortrag über Nichts“, 1961)
Es gilt der reguläre Museumseintritt von 8 Euro, ermäßigt 4 Euro.