Da hatte ich mir die richtige Lektüre für den Neujahrstag zurecht gelegt... "Keiner kommt hier lebend raus"-- Jim Morrison mit Mitte Zwanzig auf dem direkten Weg nach Paris, Pére La Chaise. Die Biografie war mein ständiger Begleiter auf den U- und S-Bahnfahrten durch den Schnee. Lang genug lag sie unberührt zwischen Stapeln anderer Bücher, aber sie passte in die Manteltasche, wunderbar, und eine gute Gelegenheit mal nachzuprüfen, ist da irgendwo -- außer von Abtreibungen -- auch von einem Bekenntnis zu einem Kind die Rede. Gelegenheit zur Zeugung bekam der Doors-Sänger jedenfalls genügend, so viel war hinterher klar. Und so wäre es auch kaum verwunderlich, wenn er, die Legende, auch von einem Groupie zum Vater gemacht worden wäre. Nur offiziell wurde nie etwas und so bleibt es dabei: als für Freitag, 15.1. beim Indie United im Orange Peel in der Kaiserstraße Cliff Morrison als Liveact angekündigt wurde, war mal wieder vom "angeblichen Sohn" des großen Jim die Rede. Wer sich die Musik anhört, kommt tatsächlich ins Grübeln, denn die Stimmfärbung ist doch sehr sehr ähnlich und auch die Musik von Lizard Sun - wie C.M. seine Band nennt - folgt dem Vorbild der Doors. Da die Strahlkraft eines Jim Morrison ungebrochen ist, hatte sich die Frankfurter Szene schon drauf verständigt: das gucken wir uns an. Aber Pustekuchen. Wie uns Jesse vom Orange Peel gestern wissen ließ: Cliff hatte einen Unfall, die gesamte Tour fällt aus. Schade eigentlich.