Er redete nicht viel, dafür rockte er um so lauter: Bob Mould gestern Abend in der Batschkapp. Dafür, dass der Mann bei den legendären Hüsker Dü gespielt hat, waren leider vergleichsweise wenig Besucher gekommen. Aber die feierten den ruhigen Mann, der nicht aus Arroganz, sondern aus Zurückhaltung und die Konzentration aufs Wesentliche, die Musik, lieber den Mund hält. Am Ende des Konzertes jedenfalls taute Mould auf, bedankte sich mehr als artig bei seinen Fans und machte den Eindruck, einen guten Job erledigt zu haben.
Klar ist Mould der Chef im Ring. Die Rhythmussektion, Bass und Schlagzeug, machte einen guten Job, die Keyboards hätte man wohl nur richtig gehört, wenn sie gefehlt hätten. Dafür war Moulds Gitarre ganz weit vorne und sein Gesang megapräsent. Als einer der Wegbereiten des US-Alternative Rock lagen die Wurzeln doch eher im Hardcore. Und diese Punk-Anmutung war noch immer präsent in der Kapp in den eher kürzeren, wilden, aggressiven Tracks, auch aus dem Hüsker Dü-Repertoire. Aber das Schöne bei Mould: Er liebt´s auch melodisch, auch bei den Satzgesängen. Denn da klingt´s tatsächlich eher nach der frühen Beat-Ära. John, Paul und George konnten es kaum besser.