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Explodierte Baukosten im Westend
Prestigebauprojekt Onyx ist insolvent
Mit First-Class-Apartments und den teuersten Wohnungen der Stadt machte das Immobilienprojekt Onyx von sich reden. Letztlich scheiterte der hohe Anspruch an den Baukosten von fast 90 Millionen Euro.
Aus einem miefigen Bürogebäude der 60er-Jahre wollte der Investor und Bauherr Daniel Korn mit der KSW Verwaltungs GmbH einen Wohnturm namens Onyx gestalten, der höchsten Ansprüchen genügt. Passend zur exklusiven Lage in der Oberlindau im Westend sollten die einstmals 30 bis 40 geplanten Wohnungen und das Hochhaus insgesamt über jeglichen Komfort verfügen, etwa Concierge-Service, den neuerdings in elitären Bauvorhaben unvermeidbaren Hundewaschplatz in der Tiefgarage sowie einer beheizbaren Sportwagenrampe. So viel Ambiente und Luxus hinter der neugestalteten Art Déco-Fassade sollte natürlich seinen Preis haben: Für 6,4 Millionen Euro wechselte im Jahr 2015 ein 460 Quadratmeter großes Penthouse den Besitzer, die wohl teuerste Wohnung der Stadt. Die aufgerufenen Preise von bis zu 14.000 Euro pro Quadratmeter müssen aber wohl nicht das Problem gewesen sein, warum der Bauherr am Freitag beim Frankfurter Amtsgericht vorläufige Insolvenz anmelden musste.
Denn: Zweidrittel der zwischen 90 und 460 Quadratmeter großen Wohnungen seien bereits verkauft, das Gebäude sei laut Geschäftsführung zu 95 Prozent vollendet, doch ganz fertiggestellt ist Onyx immer noch nicht. Es muss wohl an der Finanzierung gehapert haben. Mit Baukosten von 30 Millionen Euro und einer Bauzeit von zwei Jahren hatte man bei der Umwandlung des Büro- in ein Wohngebäude gerechnet. Letztlich betrug die Bauzeit fünf Jahre und die Kosten sollen am Ende laut Geschäftsführung 87 Millionen Euro betragen haben. Das muss die Bank dann wohl nicht mehr mitgemacht haben. Die Bauzeit hatte sich auch verlängert, weil Ämter der Stadt diverse Male Baustopps verhängt hat. Der Grund waren Klagen der Nachbarn wegen des übermäßigen Baulärms. "Ich habe begonnen, mit allen Beteiligten Gespräche zur Fertigstellung des Gebäudes zu führen", sagt Stephan Laubereau, Insolvenzexperte von der Pluta Rechtsanwalts GmbH, der zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt wurde. "Ziel ist es, das bereits teilweise übergebene Objekt vollständig fertigzustellen, so dass auch die restlichen, bereits verkauften Wohnungen übergeben werden können."
Auf der Vermarktungsseite von Onyx wird Antoine de Saint-Exupéry zitiert: „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann.“ Manchmal scheitert Perfektion aber einfach auch daran, dass einem das Geld ausgeht.
Denn: Zweidrittel der zwischen 90 und 460 Quadratmeter großen Wohnungen seien bereits verkauft, das Gebäude sei laut Geschäftsführung zu 95 Prozent vollendet, doch ganz fertiggestellt ist Onyx immer noch nicht. Es muss wohl an der Finanzierung gehapert haben. Mit Baukosten von 30 Millionen Euro und einer Bauzeit von zwei Jahren hatte man bei der Umwandlung des Büro- in ein Wohngebäude gerechnet. Letztlich betrug die Bauzeit fünf Jahre und die Kosten sollen am Ende laut Geschäftsführung 87 Millionen Euro betragen haben. Das muss die Bank dann wohl nicht mehr mitgemacht haben. Die Bauzeit hatte sich auch verlängert, weil Ämter der Stadt diverse Male Baustopps verhängt hat. Der Grund waren Klagen der Nachbarn wegen des übermäßigen Baulärms. "Ich habe begonnen, mit allen Beteiligten Gespräche zur Fertigstellung des Gebäudes zu führen", sagt Stephan Laubereau, Insolvenzexperte von der Pluta Rechtsanwalts GmbH, der zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt wurde. "Ziel ist es, das bereits teilweise übergebene Objekt vollständig fertigzustellen, so dass auch die restlichen, bereits verkauften Wohnungen übergeben werden können."
Auf der Vermarktungsseite von Onyx wird Antoine de Saint-Exupéry zitiert: „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann.“ Manchmal scheitert Perfektion aber einfach auch daran, dass einem das Geld ausgeht.
23. Mai 2017, 11.34 Uhr
Nicole Brevoord

Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig Mehr von Nicole
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