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Frankfurt-Bockenheim
Dondorf-Druckerei in schlechtem Zustand
Lässt die Goethe-Universität die Dondorf-Druckerei in Frankfurt absichtlich verkommen? Das glauben die ehemaligen Besetzer und fordern eine Öffnung des Gebäudes für die Zwischennutzung.
Von außen sieht die Dondorf-Druckerei mittlerweile wie ein neuer Frankfurter Lost Place aus: Die Backsteinfassade scheint stabil wie eh und je, was man von den Fenstern nicht gerade behaupten kann. Die meisten sind weiß gestrichen, ein paar sind kaputt und wieder andere vermauert. Im Inneren sieht es nicht viel besser aus. Das zeigen Fotoaufnahmen der Aktivisten der Initiative „Druckerei für alle“, die die ehemalige Druckerei zweimal im Jahr 2023 besetzten, um dort ein freies Kulturzentrum zu errichten.
Auf den Fotos ist zu sehen, dass mehrere Räume und der Innenhof vermüllt sind; Türen und Fenster sind teils vernagelt oder zugemauert. Das verhindere eine normale Luftzirkulation und fördere Schimmelbildung, teilte die Initiative mit. Zutritt zum Gebäude erhielten die Aktivisten, um ihr zurückgebliebenes Hab und Gut mitzunehmen, nachdem sie im Dezember 2023 von der Polizei zum zweiten Mal geräumt wurden.
Besetzerkollektiv glaubt an „systematische Entwertung“ der Dondorf-Druckerei
„Was unter dem Feigenblatt der Gebäudesicherung geschieht, schadet dem Erhalt der alten Druckerei, wo dies doch mittlerweile allgemein als erstrebenswert angesehen wird“, heißt es weiter. Vermutet wird ein Kalkül der Goethe-Universität als Noch-Verwalterin. Schon nach der ersten Räumung im Juli vergangenen Jahres sei das Haus von der Verwaltung „systematisch entwertet“ worden.
Einige Fenster wurden zugemauert © red
Die Aktivisten glauben daher an eine aktive Zerstörung, nachdem die Max-Planck-Gesellschaft von ihrem Plan, die Druckerei für ihr Institut für empirische Ästhetik zu nutzen, abgelassen hatte. Die Maßnahmen rückgängig zu machen, würde zusätzliche Kosten bedeuten, sodass ein künftiger Abriss wahrscheinlicher werde.
Zustand der Dondorf-Druckerei: Goethe-Universität verweist auf teure Gebäudesicherung
Die Goethe-Universität widerspricht den Vorwürfen in einer Stellungnahme. Die Gebäudesicherung verbrauche enorme Mittel, die eigentlich für Forschung und Lehre gedacht seien. Für einen Interimsbetrieb müsste „im mittleren bis höheren einstelligen Millionenbereich“ investiert werden, da die Haustechnik veraltet und die Bausubstanz angeschlagen sei. Auch Vandalismusschäden durch die Besetzungen müssten beseitigt werden.
Wie es mit der Dondorf-Druckerei weitergeht, ist nach wie vor ungewiss. Auf Anfrage bestätigt eine Sprecherin des Besetzer-Kollektives, dass man in Gesprächen mit dem Planungsdezernat und anderen Initiativen sei, die für den Erhalt und eine Zwischennutzung des Hauses plädieren. Der Magistrat prüft momentan einen CDU-Antrag, nach dem die Räume der Druckerei als Künstlerateliers genutzt werden sollen.
Auf den Fotos ist zu sehen, dass mehrere Räume und der Innenhof vermüllt sind; Türen und Fenster sind teils vernagelt oder zugemauert. Das verhindere eine normale Luftzirkulation und fördere Schimmelbildung, teilte die Initiative mit. Zutritt zum Gebäude erhielten die Aktivisten, um ihr zurückgebliebenes Hab und Gut mitzunehmen, nachdem sie im Dezember 2023 von der Polizei zum zweiten Mal geräumt wurden.
„Was unter dem Feigenblatt der Gebäudesicherung geschieht, schadet dem Erhalt der alten Druckerei, wo dies doch mittlerweile allgemein als erstrebenswert angesehen wird“, heißt es weiter. Vermutet wird ein Kalkül der Goethe-Universität als Noch-Verwalterin. Schon nach der ersten Räumung im Juli vergangenen Jahres sei das Haus von der Verwaltung „systematisch entwertet“ worden.
Einige Fenster wurden zugemauert © red
Die Aktivisten glauben daher an eine aktive Zerstörung, nachdem die Max-Planck-Gesellschaft von ihrem Plan, die Druckerei für ihr Institut für empirische Ästhetik zu nutzen, abgelassen hatte. Die Maßnahmen rückgängig zu machen, würde zusätzliche Kosten bedeuten, sodass ein künftiger Abriss wahrscheinlicher werde.
Die Goethe-Universität widerspricht den Vorwürfen in einer Stellungnahme. Die Gebäudesicherung verbrauche enorme Mittel, die eigentlich für Forschung und Lehre gedacht seien. Für einen Interimsbetrieb müsste „im mittleren bis höheren einstelligen Millionenbereich“ investiert werden, da die Haustechnik veraltet und die Bausubstanz angeschlagen sei. Auch Vandalismusschäden durch die Besetzungen müssten beseitigt werden.
Wie es mit der Dondorf-Druckerei weitergeht, ist nach wie vor ungewiss. Auf Anfrage bestätigt eine Sprecherin des Besetzer-Kollektives, dass man in Gesprächen mit dem Planungsdezernat und anderen Initiativen sei, die für den Erhalt und eine Zwischennutzung des Hauses plädieren. Der Magistrat prüft momentan einen CDU-Antrag, nach dem die Räume der Druckerei als Künstlerateliers genutzt werden sollen.
5. April 2024, 12.00 Uhr
Till Geginat
Till Geginat
Jahrgang 1994, Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität Frankfurt, seit November 2022 beim JOURNAL FRANKFURT. Mehr von Till
Geginat >>
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