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Urban Gardening liegt im Trend

"Der Danziger Platz kann Begrünung gut gebrauchen"

Gemüse selbst anzubauen liegt in Frankfurt im Trend. So entsteht etwa am Danziger Platz ein Frankfurter Garten. Umweltdezernentin Rosemarie Heilig (Grüne) hat dafür die Schirmherrschaft übernommen.
Frau Heilig, haben Sie Spaß an Gartenarbeit?
Ich bin als Kind mit Gartenarbeit groß geworden und war nicht immer nur begeistert. Als Biologiestudentin habe ich ein Jahr ein Praktikum auf einem Biolandbetrieb absolviert und viel über Garten- und Landbau gelernt. Leider habe ich zur Zeit keinen eigenen Garten, aber ich achte beim Einkaufen auf regionale Produkte und gehe deshalb auch gern auf Bauernmärkte.

Es gibt seit geraumer Zeit den Trend, Städte mit Pflanzen zu verschönern, sei es in Form des Guerilla Gardenings, bei dem öffentliche Plätze mit „Samenbomben“ oder spontanen Einpflanzungen begrünt werden oder in Form des Urban Gardenings, also größer angelegten Gartenbauaktionen, die auch den Bedarf nach Bio-Lebensmitteln stillen sollen. Wie stehen Sie zu diesen Aktionen?
Dort, wo Spontaneität ihren Platz hat – wunderbar! Das hat natürlich seine Grenzen, aber manchmal können auf ganz einfache Weise bisher unbeachtete Orte in der Stadt aufgewertet, begrünt oder sogar zum Blühen gebracht werden. Und es wird auf sehr kreative Art darauf hingewiesen, wo Handlungsbedarf besteht.

Welche Orte in Frankfurt würden Sie gerne stärker begrünen?
Frankfurt ist ja bereits eine der grünsten Großstädte in Deutschland. Das dies in der Wahrnehmung oft nicht der Fall ist, hängt damit zusammen, dass das besucherfrequentierteste Viertel unsere Innenstadt ist, also das Gebiet innerhalb der Wallanlagen. Die Innenstadt ist ein trauriges Beispiel von autogerechter Stadtplanung der 60er- und 70er-Jahre, es fehlen einfach grüne Rast- und Ruheplätze. Aber auch beim neugestalteten Roßmarkt ist ästhetisch durchaus noch jede Menge Luft nach oben.

Wie stehen Sie zu dem noch nicht realisierten Gartenprojekt am Danziger Platz? Was erhoffen Sie sich von derartigen Projekten?
Hier könnte das passieren, worum wir uns seit Jahren bemühen: die - wenn auch nur temporäre – Schließung der Landschaftslücke im Frankfurter GrünGürtel. Dieser auch stadtplanerisch jahrzehntelange vernachlässigte Teil im Ostend kann eine Begrünung gut gebrauchen. Ich hoffe, dass auf der einen Seite natürlich das Interesse am Gärtnern steigt, auch unter dem Motto: Ich habe keinen Garten – wo oder wie kann ich trotzdem gärtnern? Und auf der anderen Seite sehe ich diese Idee auch als eine Art Beteiligungsprojekt: Nachbarn und Anwohner werden aktiv mit eingebunden und werden sich vielleicht in Zukunft noch mehr dafür interessieren, was in ihrem Stadtteil im Bereich Grünplanung so alles passiert.

Sehen Sie in der Stadt einen Bedarf für mehr Gartenbau?
Wer wünscht sich nicht einen kleinen Flecken Erde zum Gärtnern? Schon zu den Siedlungen des Neuen Frankfurt in den 20er-Jahren gehörten Gärten, in denen sich die Mieter selbst mit Gemüse versorgen konnten und an frischer Luft mit der Natur in Berührung und mit den Nachbarn ins Gespräch kamen. Auch in etwa 40.000 Kleingärten gibt es seit Jahrzehnten ein sehr lebendiges „Urban Gardening“: ältere, erfahrene Gärtner helfen jüngeren gerne bei den ersten Schritten oder passen mal auf die Kinder auf. Allein an den Fähnchen über manchen Kleingartenanlagen lässt sich ablesen, wie viele Nationen dort versammelt sind. Ich finde es ganz wichtig für die Natur und für das gute Zusammenleben in der Stadt, diese Kleingartenanlagen zu erhalten. Sie sind von Natur aus Mehrgenerationenprojekte und interkulturelle Gärten, ganz ohne Soziologentum.

Ermutigt die Stadt Projekte wie den „Frankfurter Garten“ im Ostend und welche städtischen Ämter sollte man kontaktieren, wenn man ähnliche Projekte plant wie den Frankfurter Garten?
Zunächst ist natürlich viel Eigeninitiative und großer Spaß an der Sache gefragt. Noch ist der Weg über die Verwaltung etwas mühsam, es müssen die Belange vom Straßenverkehr, Stadtplanung, Grünfläche und bisweilen auch des Ordnungsamtes abgestimmt werden. Doch meine Erfahrung ist auch, je stärker die Begeisterung und die Nachfrage in der Bevölkerung, desto flexibler reagieren „die im Römer“.

Wenn Sie mehr über Urban Gardening und die neue Lust am Landleben in der Stadt erfahren möchten, dann empfehlen wir zur Lektüre das aktuelle JOURNAL FRANKFURT.
 
12. Februar 2013, 10.53 Uhr
Interview: Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie:
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