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Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Jon Anders Wiken
Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Jon Anders Wiken

Ukraine-Konflikt

„Das sind Situationen, mit denen man nie gerechnet hat“

Obwohl sich die Situation in der Ukraine zu entspannen scheint, ist Anna Lazareva besorgt. Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr lebte sie in Odessa, Familie und Freunde leben noch immer dort. Im Interview erzählt sie von der Lage vor Ort und wie es ihr selbst damit geht.
JOURNAL FRANKFURT: Wie geht es Ihrer Familie mit der aktuellen Lage in der Ukraine?
Anna Lazareva: Das Thema ist in Gesprächen, die ich mit meinen Familienmitgliedern in der Ukraine führe, eher wenig präsent. Keiner redet wirklich gerne oder viel darüber. Die Menschen wissen gar nicht, woran sie sind, und haben einfach Panik und Existenzängste. Mein Vater und seine Frau sind sehr angespannt, vor allem, weil sie auch direkt in Odessa leben. Eine Freundin von mir, die in Kiew wohnt, will gar nicht richtig darüber reden, weil man nicht weiß, ob es wirklich passiert oder nicht. Die Menschen sind sehr angespannt und genervt, wenn man sie als Außenstehende darauf anspricht.

Hat Ihre Familie bereits einen Plan, falls Russland einmarschieren sollte?
Meine Familie erstellt sich zwar schon Pläne, wie sie Odessa bzw. die Ukraine verlassen, aber zeitgleich ändert sich die Berichtserstattung über die aktuelle Lage ständig. Aus diesem Grund fühlt sich niemand so wirklich bereit dazu, ihre „Auswanderungspläne“ auch wirklich umzusetzen. Mein Vater und seine Familie beispielsweise haben keine Evakuierungspläne und sind auch weit davon entfernt. Um meine Tante mache ich mir keine Sorgen, da sie in kürzester Zeit von Odessa nach Istanbul zu meiner Cousine fliegen kann.

Wie fühlen Sie sich damit?
Ich finde es wirklich schlimm. Vor allem vor dem Hintergrund, dass man sich selbst in Sicherheit befindet. Ich weiß auch nicht wirklich, wie ich im Fall der Fälle meiner Familie helfen soll. Das sind alles Situationen, mit denen man nie gerechnet hat. Dass man plötzlich Verantwortung für seine Familienmitglieder im Ausland übernehmen muss und wie man das am besten macht. Ich wache jeden Morgen auf und lese erstmal die Nachrichten. Es begleitet mich den ganzen Tag. Meiner Cousine, die in Istanbul lebt, geht es genauso. Ich habe keine Worte dafür. Sollte ein Krieg ausbrechen, werde ich mich für meine Familie verantwortlich fühlen. Einfach, weil ich in Deutschland bin und mich in Sicherheit befinde und ein Teil meiner Familie eben nicht.

Wie schätzen Sie die aktuelle Lage ein?
Ich denke in beiden Fällen sieht es nicht gut für die Ukraine aus. Selbst, wenn Russland nicht einmarschieren sollte, werden die Menschen in dem Land einen wirtschaftlichen Schaden davontragen. Hinzu kommen die Existenzängste der Ukrainer, die 2014 durch die Annexion der Krim und den Kriegsbeginn im Osten entstanden sind und wieder neu entfacht werden. Ich denke, dass die Ukraine Zeit benötigen wird, um sich davon zu erholen.
 
16. Februar 2022, 12.41 Uhr
Sinem Koyuncu
 
 
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