Sprayen wie der Profi

Schüler dürfen vor dem Senckenberg werkeln

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Das Senckenberg-Museum organisierte zu seiner Sonderausstellung „Planet 3.0 Klima. Leben. Zukunft“ eine Aktion mit Schülern, die einen Baucontainer verschönern: unterstützt von dem Graffitikünstler „Bomber“.

bew /

Es ist ein warmer sonniger Mittwoch. Ein Gewusel von 16 Schülern einer vierten Klasse der Schule am Erlenbach befindet sich vor dem Senckenberg-Museum. Sie dürfen an dem dort aufgestellten Container selbst einmal ihr künstlerisches Talent unter Beweis stellen. Dies geschieht alles zum Thema „Planet 3.0 Klima. Leben. Zukunft“. Die Sonderausstellung des Museums findet vom 15. März und 15. September in der Wolfgang-Steubing-Halle hinter dem Senckenberg-Museum statt. Die Schüler sollten zuerst ihre Ideen zum Thema Klimawandel und Artenvielfalt auf ein Blatt Papier skizzieren. Diese Gebilde sprayte der Graffitikünstler Helge Steinmann alias „Bomber“ auf die eine Seite des Containers. Entstanden sind zum Beispiel eine Hochhausschnecke oder auch ein einäugiges Wesen mit zwei Beinen und ganz vielen Armen. Sie werden aber im Laufe des mittwochs und donnerstags noch verschönert. Schließlich ist jetzt alles grün und es soll ja bunt werden. Seit vielen Jahrzehnten ist „Bomber“ schon in diesem Metier zu Hause. Zu der Ausstellung „Gigasaurier“, die vor drei Jahren stattfand, wurde eine ähnliche Aktion organsiert.

Die Schule am Erlenbach gehört der Senckenberg Gesellschaft an. Frau Lotzkat fasst die Bewerbung folgendermaßen zusammen. „Alle Mitgliedsschulen haben einen Brief für die Aktion erhalten. Danach haben wir einfach eine Mail hingeschrieben und schließlich gewonnen“, sagte die Lehrerin. Das klingt alles ganz einfach. Jetzt stehen die aufgeregten Schüler vor dem Baucontainer und wollen am liebsten gleich loslegen. Doch zunächst müssen sie jeder einen Mundschutz aufziehen, da es sich um giftige Dämpfe aus den Spraydosen handelt. Dann erklärt der Profi wie man am Besten anfängt. „Haltet die Dosen parallel zur Wand und arbeitet mit eurem ganzen Körper“. Das lassen sich die Kinder nicht zweimal sagen und sprühen drauflos. Es gibt Striche von oben nach unten, Kreise und am Ende ist es ein Gemisch aus allem. Nach dieser „Warm-Up-Runde“ erhalten die Schüler eine dunkle und eine helle Dose. Mit diesen können sie die restlichen leeren Containerflächen einfärben. Ein Mädchen ist von der Aktion so begeistert, dass sie ihr Zimmer mit den Spraydosen verschönern will. Die Frage ist nur, ob die Eltern davon genauso begeistert sind. Dieses Projekt fesselt alle Schüler und „Bomber“ heizt die Menge richtig auf, in dem er fragt:“Seid ihr alle da?“ und die Schüler antworten mit einem lauten und klaren : „Jaaaa!“ Man erkennt, dass auch der Profi Spaß daran hat und es genießt, sein Wissen an den Nachwuchs weiterzugeben.

Bis voraussichtlich Anfang August wird der umgestaltete Container zu bewundern sein. Dann wird nämlich zwecks Baumaßnahmen eine Entfernung erforderlich. Allerdings meint Alexandra Donecker, Sprecher des Senckenberg-Museums zuständig, dass sie ihn vielleicht umstellen können. Schließlich sei es schade, wenn man die Kunstwerke nicht mehr sehen könne. Zu den Containern gesellen sich drei ebenfalls von „Bomber“ verzierte Schaf-Skulpturen. Die bunten Plastiken grasen rund um den vom Hessischen Landesamt für Umwelt und Geologie (HLUG) für die Sonderausstellung entliehenen Wettermast, der Temperatur, Luftfeuchte und Windstärke und weitere Messdaten anzeigt. Am Donnerstag dürfte dann alles fertig und in voller Bunte zu bestaunen sein.


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