Podcast #stopbodyshaming

„Wir sollten junge Frauen dazu ermutigen, sich selbst im eigenen Körper zu lieben“

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Ein Blick auf den Körper: Mit #stopbodyshaming hat das Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen eine vierteilige Podcast-Reihe veröffentlicht, in der sich alles um Körperbilder, Schönheitsideale, die Rolle der sozialen Medien und deren Auswirkungen dreht.

Sina Eichhorn /

Bin ich gut genug? Bin ich zu dick? Sehe ich gut genug aus? Mit diesen Fragen startet die erste Folge des Podcasts #stopbodyshaming; eine vierteilige Reihe des Frauenreferats in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen. Darin soll es vor allem um die Rolle der sozialen Medien gehen und inwiefern diese Schönheitsideale präsentieren, Körperbilder inszenieren und so die eigene Wahrnehmung beeinflussen. „Wie können wir zu Autorinnen unseres eigenen Körperbildes werden?“, fragt Moderatorin Hadija Haruna-Oelker in der ersten Folge weiter.

Ob der Gang ins Freibad, der Blick in die Schaufenster oder das Scrollen durch Instagram. Immer wieder werden Schönheitsideale präsentiert und verkauft, deren Norm jedoch nur wenige Menschen entsprechen können. Was folgt, ist das sogenannte bodyshaming – die Abwertung des Körpers aufgrund abweichender Körperformen – sowohl von außen als auch von den Personen selbst. Folgen sind nicht nur fehlende Selbstliebe, sondern können auch Diskriminierungserfahrungen und psychische Erkrankungen wie Essstörungen sein. „Gemeinsam überlegen wir, wie sich Sehgewohnheiten verändern lassen und eine real existierende Köpervielfalt sichtbar und anerkannt werden kann“, sagt Sigrid Borse, Leiterin des Frankfurter Zentrums für Ess-Störungen. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der jungen Menschen, die an Essstörungen leiden, um das Doppelte gestiegen. Mit ein Grund dafür könne auch das westliche Schönheitsideal sein, heißt es von Seiten des Zentrums für Ess-Störungen. Schlankheit werde immer mit Erfolg und Attraktivität gleichgesetzt, abweichende Merkmale hingegen, wie etwa Übergewicht, riefen ein negatives Image hervor.

Ein Thema, das vor allem durch die sozialen Medien nochmals verstärkt werde, betont auch Frauendezernentin Rosemarie Heilig (Bündnis 90/Die Grünen) und verweist auf Foto-Filter, bestimmtes Posing oder Nachbearbeitung. „Wir brauchen weniger normierten Körperkult, dafür mehr Akzeptanz von körperlicher Vielfalt. Wir wollen Mädchen und Frauen darin empowern, selbstbewusst zu ihrem Körper zu stehen und nicht Idealen nachzueifern, die unreal sind.“ Eine Botschaft, die sie auch mit in die nun stattfindende Fashion Week tragen wolle, so Heilig. „Ja, es wird dabei um Nachhaltigkeit gehen. Doch ich will mich auch dafür einsetzen, dass die Modelszene diverser wird. Aktuell werden oftmals weiterhin falsche Eindrücke vermittelt. Wir sollten junge Frauen dazu ermutigen, zu lernen, sich selbst im eigenen Körper zu lieben.“

Die Rolle der sozialen Medien ist nur ein Thema der Podcast-Reihe, in der es auch um die Verzahnung von Bodyshaming mit weiteren Diskriminierungsfaktoren geht. So berichten in der dritten Folge Christelle Nkwendja-Ngnoubamdjum und Maria González Leal, Aktivistinnen der Fat-Acceptance-Bewegung, wie bodyshaming mit Sexismus und Schwarzsein verknüpft ist. In Folge vier berichten Frauen mit Behinderung, wie sie auf das Thema blicken und welche Erfahrungen sie gemacht haben.

Die Podcast-Reihe ist bereits online verfügbar und kann über die Website des Frankfurter Zentrums für Ess-Störung aufgerufen werden. Dort finden sich auch noch weitere Informationen rund um das Thema bodyshaming, aber auch Präventions-, Fortbildungs- und Beratungsangebote bei Essstörungen. Die telefonische Beratungshotline kann unter der Nummer 069/550176 erreicht werden.


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