Im Kampf gegen die internationale Drogenkriminalität durchsuchten Einsatzkräfte mehrere Objekte in Frankfurt und nahmen Verdächtige fest. Eine Gruppierung steht im Verdacht, seit 2020 mehrere hundert Kilo Kokain vertrieben zu haben.
Till Taubmann /
Am heutigen Dienstagmorgen, den 15. Oktober fanden in Frankfurt Festnahmen und Durchsuchungen im Bereich der international organisierten Rauschgiftkriminalität statt. Das verkündete die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und das Bundeskriminalamt (BKA) in einer gemeinsamen Mitteilung am Dienstag. Dabei geht es um eine Gruppierung, die im Verdacht steht, seit 2020 pro Jahr mehrere hundert Kilo Kokain bezogen und vertrieben zu haben. Die Ermittlungen laufen unter der Leitung der Generalstaatsanwaltschaft und des BKA, wovon in Deutschland mehr als 80 Beamte im Einsatz waren. Dazu kommen Beamte der hessischen als auch rheinland-pfälzischen Landes- und Bundespolizei.
Insgesamt 21 Objekte wurden in Hessen und Rheinland-Pfalz durchsucht. Auch im Ausland, in Kroatien etwa, kam es Festnahmen, die durch die hiesige Polizei umgesetzt wurden. Die Ermittlungen betreffen zehn Beschuldigte im Alter zwischen 37 und 56 Jahren, die die deutsche, rumänische, kroatische, nordmazedonische, serbische und auch ukrainische Staatsangehörigkeit haben.
Drogenrazzia in Frankfurt: Umfangreiche Durchsuchungen und internationale Festnahmen
Im Zuge der Durchsuchungen wurden 200 000 Euro Bargeld, Geldtresore und etwa sechs Kilo Kokain sichergestellt. Auch elektronische Speichermedien, diverse Mobiltelefone und Geldzählmaschinen. Vorangegangen waren bereits Festnahmen und Untersuchungen vor einem Jahr. 2023 wurden bereits Vermögenswerte sichergestellt in Höhe von 1,6 Millionen Euro. Mit den sechs Festnahmen heute konnten bislang 17 von insgesamt 33 Beschuldigten festgenommen werden. Weitere sieben Personen der Gruppe befinden sich bereits in Kroatien, Italien oder der Schweiz in Haft.
Zu dem kriminellen Netzwerk gehören mehrere Kurierfahrer und zahlreiche Fahrzeuge die mit professionellen Schmuggelverstecken ausgestattet wurden. Die durch die Kokainverkäufe generierten Bargelderlöse sollen dabei in mehreren „Bunkerwohnungen“, also Wohnungen die nur zur Lagerung und Sicherung von Waren oder Geld dienen, im Frankfurter Stadtgebiet aufbewahrt worden sein.
Ein eigenes WhatsApp für Drogengeschäfte?
Weil die Telekommunikation in Bereichen der organisierten Kriminalität auch die Gefahr für die Straftäter birgt, von Sicherheitsbehörden überwacht zu werden, kommunizierte die Gruppe zunächst über den Krypto Anbieter SkyECC heißt es im Bericht. Nachdem im Jahr 2023 Mobiltelefone von den Behörden sichergestellt wurden, erhärtete sich der Verdacht, dass die Beschuldigten einen eigenen verschlüsselten Messenger-Dienst entwickeln ließen, der nach außen hin als „WhatsApp“ getarnt war, aber in Wirklichkeit eine verschlüsselte Kommunikation sicherstellte.
Dafür soll die Gruppe Mobiltelefone mit der Software an Mitglieder oder „Geschäftspartner“ verteilt haben. Die Auswertung der Nachrichten begründete damals den Verdacht, dass weiterhin Drogen-Transporte stattfänden.