Ich habe die 17 Hippies gezählt und kam auf 13 Hippies; im Publikum waren mehr (ehemalige) - Durchschnittsalter ziemlich genau 50 Jahre. Die Kapp war bis zum Rand gefüllt. Schon nach zwei bis drei Stücken wurde das Publikum erfolgreich zum lautstarken Wechselgesang mit der Band animiert.
Es war ziemlich lustig, Bläsern, die im Takt zu ihrem Spiel hüpften, zuzuschauen. Die Band hat die Erwartungen sicher erfüllt, weil sie ihrem Stil treu geblieben ist (High-Speed und lockeres Auftreten und doch höchst präzise komplizierte rhythmische Kapriolen). Aber erfreulicherweise gab es auch Abweichungen; die Hippies können viel mehr als nur Hochgeschwindigkeitsblasmusik:mal fühlte ich mich an das Ensemble Modern erinnert, mal gab es Assoziationen an Gershwin, mal an Ravel und auch an Kirmesmusik aus dem k k Österreich. Gelegentlich auch langsame Passagen mit langen Soli von z.B. Posaune, Saxofon, Cello. Natürlich auch Musik aus Filmen, die manchen Zuhörern die passenden Bilder in Erinnerung gerufen haben mag...und Musik, die als Filmmusik gut vorstellbar wäre.
Sprünge durch die halbe Welt, z.B. Klezmeranklänge, Ausflüge nach Osteuropa, US-Südstaaten, Cajun, entfernt Bluegrass. Und wie immer bei den Hippies nicht ganz wenig Französisches - wunderbare Hommages an das große französische Chanson. Vermutlich haben wir die Stücke aus der jüngsten CD gehört; die haben wir aber nicht, und können es deshalb nicht wirklich behaupten.
Nur wenige, aber witzige Zwischenbemerkungen, u.a. darüber, wie ein Stück entsteht und -als running Gag- über die Tatsache, dass es sogar einen echten Hessen in der Band gibt.
So weit - so gut, aber: ich glaube, allzu oft kann ich das nicht mitmachen: drei Stunden stehen und trotz Halswirbelsyndrom (gerade gestern diagnostiziert) pausenlos den Hals recken.
Und wenn man schon mal da ist: im Elfer Tickets für das nächste Konzert (für uns: Haggard am 1.10.) zu kaufen, spart richtig Geld - wegen der diversen Zuschläge und Gebühren bei Tickets per Post.