Heizen mit Holz ist im Prinzip eine feine Sache für die Umwelt. Denn bei der Verbrennung von Holz wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie die Bäume zuvor bei ihrem Wachstum gebunden haben. Allerdings emittieren die so genannten Kleinfeuerungsanlagen verschiedene Luftschadstoffe wie Feinstaub – vor allem, wenn die Öfen technisch veraltet sind oder schlecht bedient werden. Deshalb hat der Gesetzgeber nun die Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen, kurz 1. BImSchV, novelliert. Wie das Umweltamt mitteilt, gelten seit dem 22. März dieses Jahres für Holzheizungen, Kaminöfen und andere Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe strengere Umweltauflagen. Diese Anlagen müssen in Zukunft Grenzwerte einhalten, um die Staubbelastung zu reduzieren.

Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Foto) freut sich, dass nach einer jahrelangen Debatte nun der aktuelle Stand der Technik festgelegt worden ist. Obwohl in Frankfurt nicht so viel mit Holz geheizt werde, könne die neue Verordnung dazu beitragen, die Feinstaubwerte an kalten Wintertagen mit austauscharmer Wetterlage zu reduzieren. An der Messstation Friedberger Landstraße war der Feinstaub-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter im Januar und Februar an insgesamt 20 Tagen überschritten worden. "An kalten Tagen trägt auch der Hausbrand zur Feinstaubbelastung bei", sagte Rottmann. "Jede Entlastung dient der Gesundheit der Bevölkerung." Die letzte Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen aus dem Jahr 1988 betraf gas- und ölbetriebene Heizungsanlagen. Sie hatte einen wichtigen Impuls zur Verbesserung der Luftqualität gegeben.

Beim Umweltamt gingen in den letzten Jahren oft Beschwerden ein, wenn die Rauchwolken aus Kaminöfen angrenzende Wohnhäuser belasteten. Die Verordnung gilt zunächst nur für neue Anlagen. Doch nach einer mehrjährigen Übergangsfrist müssen auch bestehende Anlagen für feste Brennstoffe die neuen Grenzwerte einhalten.

Für die meisten Frankfurt Hauseigentümer und Mieter wird jedoch ein ganz anderer Aspekt der Verordnung von Interesse sein: Öl- und Gasfeuerungsanlagen müssen künftig nicht mehr jährlich überwacht werden. Bei Anlagen, die noch keine zwölf Jahre alt sind, darf der Schornsteinfeger künftig nur noch alle drei Jahre nach dem Rechten sehen, bei älteren Anlagen sind noch alle zwei Jahre die Schadstoffe zu messen. Der Gesetzgeber verspricht sich davon eine deutliche Kostenentlastung.

Weitergehende Informationen bieten das Umweltbundesamt im Internet unter www.uba.de und das Bundesumweltministerium unter www.bmu.de.

(pia)