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FDP: Weltkulturen gehören ans Museumsufer

Zwei, drei Bäume müssten fallen - mehr aber auch nicht. Den Widerstand der Grünen, das Museum der Weltkulturen nicht an seinem bisherigen Standort zu erweitern, können Frankfurter FDP-Politiker jedenfalls nicht verstehen. "Das Museum ist eine Perle in der Kette des Museumsufers", so die liberale Landtagsabgeordnete Nicola Beer nach einem Ortstermin in Sachsenhausen. In der schwarz-grünen Koalition wird derzeit nämlich diskutiert einen Neubau des Museums in die Planungen für das alte Degussagelände in der Altstadt einzubeziehen.

Die Grünen befürchten, dass der kleine Park hinter dem Museum mit dem Anbau verschwinden könnte. Mit dieser Ansicht könnte sich die kleinere der Regierungsparteien womöglich gegen die CDU durchsetzen - insbesondere der christdemokratische Kulturdezernent Felix Semmelroth gehört zu den Verfechtern eines Verbleibs des Museums in Sachsenhausen. Einigkeit herrscht zwischen den Parteien hingegen nur darüber, dass das Museum dringend erweitert werden muss. Ein Großteil der ebenso umfangreichen wie wertvollen Sammlung lagert in Archiven - ohne Chance je der Öffentlichkeit gezeigt zu werden.


Die FDP verweist zudem auf eine Machbarkeitsstudie, die dem Kulturreferat bereits vorliege, ohne veröffentlicht zu werden. "Darin hat bislang niemand Einblick genommen. Das kategorische Nein ist da etwas seltsam", so Beer. Für die FDP-Stadtverordnete Brigitte Reifschneider-Groß und den Kulturpolitiker Christian Zeis ist zudem klar, dass die Parkanlage durch den Umbau nur gewinnen könnte. Ein Umschlagplatz für den Drogenhandel sei diese, jedenfalls halte man sich nicht gerne dort auf. "Das wäre so, als würde man aus der Berliner Museumsinsel ein Haus herausnehmen, nur weil da drei Grashalme wachsen", so Zeis. Und mit Anspielung auf den Flohmarkt: "Die Kulturmetropole, von der immer die Rede ist, ist dabei schon dadurch in Frage gestellt, dass samstags vor den Museen Klodeckel und Hehlerware verkauft werden."


Die FDP erneuerte zudem ihre Unterstützung für eine Internationale Bauaustellung, wie sie dem Frankfurter Architekt Jochem Jourdan vorschwebt. Im Landtag war dieses Projekt jüngst jedoch am Willen der CDU gescheitert - aus politischem Zwist zwischen CDU und SPD, wie Beer vermutet. "Nach der Landtagswahl sehe ich gute Chancen, das Thema wieder auf die Agenda zu holen", so Beer. Spätestens dann soll auch ein sogenannter Jugendkulturpass eingeführt werden. Mit dem Ausweis sollen Kinder und Jugendliche in Museen oder bei klassischen Konzerten Stempel sammeln. Im Zeugnis soll das kulturelle Engagement dann gewürdigt werden. Die FDP erhofft sich, dadurch neue Schichten für die Kulturangebote begeistern zu können. Die Liberalen schlagen vor, erst ein Modellprojekt in Frankfurt zu starten, um es dann, falls es erfolgreich ist, auf ganz Hessen ausdehnen zu können. In Thüringen sei ein ähnlicher Versuch jedenfalls geglückt.

Text: Nils Bremer, Foto: wikimedia/dontworry (cc-sa)

 
20. November 2007, 08.03 Uhr
red
 
 
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