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Foto: Nils Bremer
Foto: Nils Bremer

Atelier Markgraph in der Mainzer Landstraße

Gallus calling

Das Atelier Markgraph gehört zu den führenden Gestaltern von Räumen – ob für Mercedes, die Schirn oder das Museum of Modern Electronic Music. Jetzt sitzen die Kreativen im Gallus. Was macht das Viertel mit ihnen?
Wie alles im Leben, kommt es auch hier auf die Perspektive an. Ein unbedarfter Besucher könnte die Mainzer Landstraße auch als Höllen-Allee charakterisieren: Röhrende Autos, unter beständiger Lebensgefahr lebende Radfahrer, alle paar Minuten eine donnernde Straßenbahn. "Das ist doch wunderbar", sagt Stefan Weil beim Blick aus dem Fenster. "So eine unglaubliche Urbanität."




Der Geschäftsführer des Atelier Markgraph, so wird im Gespräch mit ihm deutlich, sieht diese Straße und auch das Gallus auch als Inspirationsquelle. Im Frühjahr ist die Gestaltungsfirma umgezogen – von einem Unort zum anderen, der eine nur ziemlich langweilig, der jetzige ein kreativer Hotspot, in dem längst nicht nur Medien wie die FAZ, die FR, die FNP oder auch das Journal Frankfurt ihren Platz haben. Auch dass Manufakturen wie das renommierte Taschenlabel Tsatsas hier ihren Sitz haben, findet Stefan Weil super. "Es ist einfach kein Vergleich zu unserem vorherigen Sitz – der hatte gewiss auch seine Vorteile, aber jetzt war es an der Zeit, wieder mehr in die City zu ziehen."

Zuvor war man im Industriehof Hausen, ein schlichtes Bürogebäude, in der Nähe ein, zwei kleinere Restaurants, alles irgendwie gestrig wie die Bürostadt Niederrad. Nun überlegen sich die gut 60 Mitarbeiter an der Mainzer die nächsten Messeauftritte von Mercedes oder einen Showroom für Edan in Shenzhen, ersinnen Museumsarchitekturen, Weil selbst treibt sein Herzensprojekt voran, das Museum of Modern Electronic Music, das im Jahr 2019 endlich eröffnen soll – es bewege sich da gerade viel, meint er guter Dinge. Er selbst ist gerade aus Kalifornien zurückgekehrt, gefühlt 1000 Instagram-Fotos hat er auf dem Zwei-Wochen-Trip gepostet, jedes anders als das davor, es erscheint wie ein fotografisches Tagebuch. Der Besuch hat ihn und seine Familie zu früheren Weggefährten wie Torsten Schmidt geführt, den einstigen Chefredakteur von Groove und Spex, der jetzt als Gründer der RedBullMusicAcademy spektakuläre Events plant oder zu dem früheren Städel-Direktor Max Hollein, der die "Fine Arts Museums" in San Francisco übernommen hat. Hätte eine Firma wie Markgraph, die weltweit für seine Messekonzepte, seine Rauminstallationen und seine Bewegtbild-Arbeiten gefeiert wird, in Kalifornien nicht größere Chancen? "Das könnte sein, aber Frankfurt kann da durchaus mithalten – die Stadt bietet uns unglaublich viel."





Das Loftbüro in der Nähe der Gallusanlage zieht sich großzügig durch das freistehende Gebäude an Frankfurts Verkehrsader, die Atmosphäre ist cool, kürzlich erst wurde die Firma von langjährigen Mitarbeitern übernommen, neue Kunden und Projekte wurden akquiriert, die Geschäfte laufen gut. "Ein Erfolg aller Mitarbeiter hier", meint Weil und ergänzt, dass man solchen guten Leuten auch gute Arbeitsbedingungen bieten müsse – und die entschieden sich eben nicht nur am Bürogebäude, sondern auch an dessen Umfeld. Der letzte große Wurf von Markgraph war wieder einmal der Auftritt von Mercedes auf der IAA – in Zusammenarbeit mit Jangled Nerves und Liganova entstand ein Konferenzprogramm.



Bei der Me Convention arbeitete man mit der Techkonferenz SXWX aus Austin (Texas) zusammen, holte Silicon-Valley-Größen ebenso nach Frankfurt wie den Astronauten Buzz Aldrin. Vielleicht ja auch eine Lösung: Einfach die kalifornische Lebensart ins Gallus holen. Ein Stückchen von diesem Spirit ist nun ohnehin dort angekommen mit dem Atelier Markgraph.
 
16. November 2017, 10.44 Uhr
Nils Bremer
 
 
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