Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Am Flughafen gibt es was auf die Ohren

Montagsdemos gehen unbeirrt weiter

Der soeben ausgelegte Lärmaktionsplan hat neues Öl ins Feuer der Flughafenausbaugegner gegossen. Am Montag trafen sich rund 1500 Demonstranten zum 32. Mal im Terminal 1 und forderten lautstark: „ Die Bahn muss weg!“
Man muss die Ausdauer der Lärmgeplagten bewundern. Auch zur 32. Montagsdemo erschienen wieder rund 1500 Demonstranten, die – so konnte man meinen – nochmal eine Ecke wütender waren als sonst. Anlass für den Zorn der Bürger ist der so eben vorgelegte Lärmaktionsplan, der vielen von Fluglärm geplagten Menschen wie Hohn vorkommen muss. In dem Plan werde vielen Betroffenen abgesprochen, unter einem Lärmteppich zu leben, das wurde in Ansprachen deutlich.

Betrachtete man am Montag die Protestschilder und lauschte man den Rufen, so wurde eins deutlich: von der Politik erwarteten die Demonstranten nicht mehr viel. So bleibt der Frust und dem wird immer montags um 18 Uhr im Terminal 1 Luft gemacht. Ausgestattet mit Ratschen, Tröten, Trillerpfeifen, Trommeln sowie Kochtöpfen und Kochlöffeln beginnt um Punkt 18 Uhr ein ohrenbetäubendes Getöse. Die Mitarbeiter am Flughafen tun einem leid, letztlich haben sie den Flughafenausbau nicht zu verantworten, müssen sich aber dennoch mit Gehörschutz vor dem Riesenlärm retten. Viele Protestler sind da besser ausgestattet: sie tragen Ohrschoner, wie man sie sonst auf der Baustelle trägt. Interessanterweise verbünden sich viele Demonstranten mit den aktuell streikenden Flugbegleitern. Auf einigen Plakaten stand: „Solidarität gegen Leiharbeit & Sklavenlöhne“.

Die Demonstranten kommen längst nicht nur aus Frankfurt, auch wenn man unter den Protestschildern auch Ortsschilder von Niederrad und Sachsenhausen sieht. Es ist das ganze Rhein-Main-Gebiet vertreten: Von Mainz-Bretzenheim über Hochheim bis zum Kinzigtal.

„Der Lärmaktionsplan bemüht sich den Eindruck völlig normaler Zustände zu erwecken“, sagt Joy Hensel, Lärmschutzbeauftragte aus Hattersheim. Die Dame hat ihren Platz am Mikrofon auf dem Treppenaufgang im Terminal 1 eingenommen und ermuntert die Zuhörer Eingaben zu machen. „Konfrontieren Sie das Präsidium mit der Realität seit dem Oktober 2011!. Die Wahrheit wird nämlich verschleiert. Es wird immer lauter!“ Hensel spricht über die Betroffenen, denen das Nachtflugverbot nichts nütze, weil sie regelmäßig schon um 5 Uhr geweckt würden. Auch die ganzen Ausnahmeflüge würden nirgendwo erfasst, seien aber nichtsdestotrotz eine Belastung. „Der Plan bezieht sich auf Messungen aus dem Jahr 2005!“ Und dann zeichnet Hensel ein Schreckensszenario: „ Wir dürfen uns nicht zurücklehnen. Die Pläne für eine vierte Bahn liegen längst in der Schublade.“ Daraufhin skandierten die Demonstranten immer und immer wieder: „Die Bahn muss weg“ gefolgt von ohrenbetäubendem Gepfeife, Geratsche und Getröte.

Mitten unter den Demonstranten entdecken wir auch Janine Wissler an der Seite von Hermann Schaus (beide Die LINKE). „Ich bin seit zwei Wochen bei der Demonstration dabei. Ich selbst wohne in Bockenheim, da ist es auch lauter geworden, auch wenn das kein Vergleich ist zu Sachsenhausen“, sagt die Politikerin, die vor Kurzem bei der Oberbürgermeisterwahl kandidiert hatte. Die 31-Jährige hält ein Plakat hoch auf dem sie fordert: „Stilllegung der Nordbahn. Sofort!“. Ob sie die Forderung denn für realistisch halte, wollen wir wissen. „Man muss doch sehen, was die Alternative ist. Die Alternative ist, dass man ganze Ortschaften umsiedeln muss. Die Menschen werden wegziehen, viele Gebiete werden verwaisen. Rein rechtlich ist die Schließung der Nordbahn möglich. Man muss doch bei der Lärmquelle ansetzen und das ist nun mal die Landebahn.“
 
4. September 2012, 11.43 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie: Fluglärmdemo
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Gemeinsam mit den Bäderbetrieben hat Oberbürgermeister Mike Josef in Hausen die Frankfurter Freibad-Saison eingeleitet. Die restlichen Freibäder öffnen ihre Tore sukzessiv.
Text: Sina Claßen / Foto: OB Mike Josef und Bäderbetriebe-Chef Boris Zielinski bei der Eröffnung des Hausener Freibads © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Bernd Kammerer
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
2. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Josephine Foster
    Brotfabrik | 20.00 Uhr
  • Glasperlenspiel
    Kulturzentrum KUZ | 20.00 Uhr
  • Blues Caravan 2024
    Wunderbar Weite Welt Eppstein | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
  • Alarmstufe Magenta
    Kulturclub schon schön | 23.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • London Symphony Orchestra
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Liv Quartet
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Das Schloss am Ende der Straße
    Die Kammeroper Frankfurt im Palais Livingston | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Jedermann Reloaded
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
  • Es ist nur eine Phase Hase
    Die Komödie | 20.00 Uhr
  • Doctor Faustus
    Internationales Theater Frankfurt | 20.00 Uhr
Kunst
  • Paris, Königstein, Berlin – Louise Rösler (1907–1993)
    Museum Giersch der Goethe-Universität | 10.00 Uhr
  • RAY
    Galerie Hanna Bekker vom Rath | 19.00 Uhr
  • Anna Goschin und Felicithas Arndt
    Barbara von Stechow | 11.00 Uhr
Kinder
  • Lichtspielplatz
    DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum | 11.00 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
  • Hands On! Robotics-Lab
    Stadtteilbibliothek Seckbach | 16.00 Uhr
und sonst
  • Mai- und Weinfest
    Liebfrauenberg | 11.00 Uhr
  • Aufsitzerpflanzen im tropischen Regenwald – die Spezialisten der Baumkronen
    Palmengarten | 18.30 Uhr
  • Frankfurter Kaffeehausgeschichten - Von Muckefuck bis Coffee to go
    Frankfurter Stadtevents | 14.00 Uhr
Freie Stellen