Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus spielt das Trio Chagall am 27. Januar Werke von Dmitri Schostakowitsch und Mieczyslaw Weinberg auf dem Campus Westend. Eine Veranstaltung des Vereins Musica Judaica.
leg/Uni Frankfurt /
Am Dienstag, 27. Januar, jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau zum 70. Mal. An diesem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus lädt der Verein Musica Judaica mit der Goethe-Universität zu einem Gedenkkonzert ein. Das Trio Chagall mit Marat Dickermann (Violine), Stephan Breit (Violoncello), Monica Gutman (Klavier) wird an dem Abend das Klaviertrio e-Moll op. 67 (1944) von Dmitri Schostakowitsch sowie das Klaviertrio a-Moll op. 24 (1945) von Mieczyslaw Weinberg spielen. Ebenso wie der Verein Musica Judaica engagiert sich das Frankfurter Ensemble durch Konzerte und Einspielungen dafür, Werke jüdischer Komponisten einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975), einer der bedeutendsten Komponisten Russlands im 20. Jahrhundert, integrierte Themen und Elemente jüdischer Musik in seine Werke. So auch in seinem Klaviertrio op. 67 aus dem Jahr 1944. Mit diesem kompositorischen Schaffen, zeigte Schostakowitsch sich solidarisch gegenüber zahlreichen Kollegen und Freunden, die aufgrund ihrer jüdischen Herkunft verfolgt wurden. Im Spätsommer 1942 wurden mehrere jüdische Dozenten des Moskauer Konservatoriums entlassen.
Das zweite an diesem Abend gespielte Klaviertrio op. 24, wurde 1945 von Mieczyslaw Weinberg (1919–1996) komponiert. Der aus einer jüdisch-polnischen Familie stammende Komponist war auf der Flucht vor den Nationalsozialisten 1943 in die Sowjetunion gelangt. Auf Einladung Schostakowitschs kam Weinberg nach Moskau – eine Künstlerfreundschaft entstand. Die beiden in dem Konzert gespielten Klaviertrios von Schostakowitsch und Weinberg zeigen trotz ihrer starken Individualität sowohl in der kompositorischen Anlage als auch durch außermusikalische Bezüge deutliche Parallelen.
Zur Erläuterung des Programms gibt Daniela Philippi, Vorstand des Vereins Musica Judaica, einen kurzen Einführungsvortrag. >> Konzert zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, Lobby der Zentralverwaltung, PA Gebäude, Campus Westend, Beginn: 19.30 Uhr, Eintritt 15 Euro, für Mitglieder 10 Euro, für Studierende und Schüler frei.