Die Besetzer des Instituts für Irrelevanz schlagen das Angebot des Hauseigentümers aus, für 10.000 Euro das Haus freiwillig zu räumen. Der Besitzer möchte nun das Gespräch mit den Besetzern suchen.
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Sie wollen sich nicht „rauskaufen“ lassen. Die Besetzer des Gebäudes im Kettenhofweg 130 haben das Angebot der Franconofurt AG über 10.000 für eine friedliche Räumung ausgeschlagen. „Das Angebot ist lächerlich. Für 10.000 Euro könnten wir in Frankfurt ein genauso großes Gebäude wie das IvI höchstens zwei Monate mieten“, heißt es in einer Mitteilung des Instituts für vergleichende Irrelevanz. Nun müssen sie allerdings mit einer Räumung durch die Polizei rechnen. Das Frankfurter Landgericht hatte der Franconofurt vergangenen Freitag einen Räumungstitel zugesprochen. Dass die Immobilienfirma nun schnell von selbigem Gebrauch macht, davon geht man im IvI nicht aus. „Wir wissen nicht, wie lange wir noch bleiben können. Dass am Freitag oder Samstag schon Schluss ist, halten wir aber eher für unwahrscheinlich“, sagt ein Sprecher dem Journal Frankfurt. Für den Fall der Räumung kündigen die Aktivisten bereits Aktionen zivilen Ungehorsams in der Stadt an. Einen Tag nach "Tag X" werde es eine überregionale Demonstration geben. Die sei schon in Planung.
Christian Wolf, der Vorstandsvorsitzende der Franconofurt, bestätigt den ersten Eindruck der Besetzer. Eine sofortige Räumung wird es nicht geben. „Ich werde in den kommenden Tagen noch einmal persönlich im Kettenhofweg vorbeikommen“, kündigt Herr Wolf an. Er suche das Gespräch mit den Besetzern, um zu eruieren, ob man sich doch noch gütig einigen könne.
Fände sich ein Ersatzgebäude für das IvI wäre das Problem wahrscheinlich gelöst. Nur scheint niemand bereit, den Aktivisten ein solches zur Verfügung zu stellen. Die Aktivisten sehen dabei die Stadt in der Verantwortung. Kritische Worte finden sie für die Grünen, die einst selbst Häuser besetzt hatten und nun „die Homogenisierung Frankfurts“ vorantrieben. „Das macht uns wütend“, so die Aktivisten. Eine große Stadt wie Frankfurt brauche Räume für Subkultur. Am Freitag möchte die Initiative Ivi-Cube aus ehemaligen Nutzern des IvI einen Vorschlag zur Lösung des Konflikts vorstellen.