Ein Airbus der Lufthansa ist in der Nacht zum Mittwoch aus Usbekistan am Flughafen Frankfurt gelandet. An Bord der Maschine befanden sich rund 130 aus Afghanistan geflohene Menschen. Integrationsdezernentin Sylvia Weber sichert derweil Hilfe seitens der Stadt zu.
Margaux Adam /
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs ist eine Lufthansa-Maschine aus der usbekischen Hauptstadt Taschkent mit aus Afghanistan geflohenen Personen am Frankfurter Flughafen gelandet. An Bord des Airbusses sind 131 teils aus Afghanistan und teils aus Deutschland stammende Evakuierte gewesen. Am Dienstag hatte zunächst ein Flugzeug der Bundeswehr die Personen von Kabul in die usbekische Hauptstadt verbracht und damit die Luftbrücke zur Rettung von in Afghanistan gefährdeten Menschen aufgebaut. Weitere Maschinen stünden laut Außenminister Heiko Maaß (SPD) für Evakuierungsaktionen bereit. Bislang sind drei Rettungsflüge durch die Bundeswehr durchgeführt worden.
Die nun von Lufthansa eingesetzten Sonderflüge sollen die Bundesregierung bei der Evakuierung unterstützen, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Ebenfalls geplant seien Flüge von Doha in Katar nach Frankfurt, wohin aus Kabul Geflüchtete ebenfalls ausgeflogen werden. Zum Einsatz kommt derzeit ein Airbus 340-300 Langstreckenflugzeug, das von der Bundesregierung gechartert wurde. Um diese Sonderflüge durchzuführen, seien laut Lufthansa kurzfristig Verkehrsrechte beantragt, Creweinsatzplanungen vorgenommen und das Flugzeug freigestellt worden. „Lufthansa wird im Rahmen der Luftbrücke und in Abstimmung mit der Bundesregierung in den nächsten Tagen weitere Flüge aus Taschkent, Doha oder anderen Anrainerstaaten durchführen“, heißt es in der Mitteilung.
Als „absolut verstörend“ hat Frankfurts Integrationsdezernentin Sylvia Weber (SPD) die Bilder vom Flughafen in Kabul bezeichnet. „Diese Menschen stehen Todesängste aus. Sie rennen nicht ohne Grund unter Lebensgefahr auf die Startbahnen oder hängen sich an die Fahrwerke“, sagte Weber. Es sei unverständlich, wenn leere Maschinen nach Deutschland zurückkehrten. Frankfurt habe sich „aus tiefer Überzeugung und bestehender Fähigkeit“ zum Sicheren Hafen erklärt, sagte Weber. „Mit über 12 000 Menschen haben wir eine große afghanische Community in Frankfurt, darunter viele Menschen, die aktuell um das Leben ihrer Familien fürchten.“ Sie sollen wissen, so Weber, dass die Stadt Frankfurt an ihrer Seite stehe.