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Foto: Harald Schröder
Foto: Harald Schröder

Abenteuerspielplatz Günthersburg ist bedroht

Nicht bauen, spielen!

Reiner Falk kämpft leidenschaftlich für den Erhalt seines Abenteuerspielplatzes Günthersburg. Mit dem JOURNAL FRANKFURT sprach er über seine Sorge um sein Lebenswerk.
Der Abenteuerspielplatz Günthersburg wurde am 17.8.1992 eröffnet. Ich bin seit dem ersten Tag dabei. Eigentlich bin ich gelernter Werkzeugmacher, absolvierte aber meinen Zivildienst in den 80ern auf einem Abenteuerspielplatz in der Nordweststadt. Das hat mich total begeistert: Diese Idee, das freie Spiel von Kindern zu fördern – toll! Also studierte ich Sozialarbeit und stieß am Ende des Studiums für ein Jahrespraktikum auf den Trägerverein Abenteuerspielplatz Riederwald e.V., der gerade im Begriff war, im Nordend ein neues Projekt, eben den Abenteuerspielplatz Günthersburg, anzugehen. Nach vier Jahren wurde ich dort als Leiter übernommen. Anfänglich war das ein reines Wiesengrundstück ohne Bäume oder Sträucher. Wir haben das Gelände dann nach und nach modelliert und eine wunderbare Struktur geschaffen, eine grüne Oase. Das Schöne an dem Job: Man muss nach draußen gehen und hat immer mit Kindern zu tun, die hier ohne Zwang und strenge Regeln ihren Grundbedürfnissen nachgehen können: basteln, buddeln, bauen, klettern, ein Feuer machen: Es ist ein Ort der Begeisterung, offen für alle. Handys spielen bei uns überhaupt keine Rolle. Wir haben gemeinsam einen Kletterturm gebaut, viele Spielhütten, der Spielplatz ist immer in Bewegung. Inzwischen sind wir weit über den Stadtteil hinaus bekannt. Der Abenteuerspielplatz Günthersburg ist über die vielen Jahre zu einem beliebten, sehr lebendigen Begegnungsort für Kinder und Erwachsene geworden. Nun aber plant die Stadt, im Gebiet zwischen Nordend und Bornheim umfangreiche Neubebauungen vorzunehmen: Hier sollen das Ernst-May-Viertel und ein Innovationsquartier mit modernen Wohneinheiten entstehen. Auch wir wären davon betroffen. Als die Pläne veröffentlicht wurden, hieß es noch, man werde unseren Spielplatz umsiedeln. Davon ist im aktuellen Bebauungsplan aber keine Rede mehr. Mittlerweile äußert sich kein Politiker mehr zu diesem Thema – anscheinend will man uns vergessen. Es gilt jetzt also, um dieses Kleinod zu kämpfen, auch die Kinder machen dabei mit: Wir haben 3000 Unterschriften in fünf Wochen gesammelt, kleben Plakate, sind auf Sitzungen präsent, der Ortsbeirat steht hinter uns. Es ist einfach ein irrwitziger Plan, den Kindern diesen wunderbaren Ort in der Natur wegzunehmen und durch ein paar Wohnhäuser zu ersetzen. Und mir persönlich würde mein Lebenswerk genommen. Selbst wenn sie uns umsiedeln: Wir müssten wieder ganz von vorne beginnen. Es wäre ein „Umzug“, der 25 Jahre dauert.

Dieser Artikel ist bereits in der aktuellen Ausgabe des JOURNAL FRANKFURT erschienen.
 
22. Juni 2016, 10.01 Uhr
Aufgezeichnet von Andreas Dosch
 
 
Fotogalerie:
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