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WikiLeaks: Trojaner aus dem US-Generalkonsulat

CIA-Hacker sollen von Frankfurt aus agieren

Vault 7 nennt die Enthüllungsplattform WikiLeaks das größte bisherige Datenleck von der CIA. Angeblich setzt der Geheimdienst in Frankfurt Hacker ein, die mit gezielten Trojanern Informationen ausspähen.
Das US-Generalkonsulat in Frankfurt gleicht einem Hochsicherheitstrakt. Kein Unbefugter soll hineingelangen. Dabei soll die Gefahr angeblich von eben jenem Grundstück ausgehen, wie die größte Veröffentlichung von CIA-Dokumenten aller Zeiten auf der Enthüllungsplattform WikiLeaks nahelegt. Zumindest die Gefahr von staatlicher Überwachung.

Es sind geheime Informationen von anonymen, angeblich beteiligten Hackern und hochbrisante Dokumente aus einem Handbuch der Central Intelligence Agency, die WikiLeaks am Dienstag online gestellt hat. Demnach lässt der US-amerikanische Geheimdienst CIA angeblich Hacker nicht nur in den USA, genauer in Langley im Bundesstaat Virginia, sondern auch in einem sogenannten „Center for Cyber Intelligence Europe“ (CCIE) auf dem Grundstück des US-Generalkonsulates in Frankfurt ganz gezielt Viren, Trojaner und andere Schadsoftware entwickeln, mit denen etwa Passwörter, Ortungsdaten und Dateien ausspioniert werden können, sowie Webcams und Mikrofone manipuliert werden sollen.

Damit könne man, so geht es zumindest aus den Dokumenten hervor, auch aus einem Samsung Smart-Fernseher eine Wanze machen. Es gehe darum, ganz gezielt Schwachstellen in Computersystemen auszunutzen, davon seien auch Mobiltelefone von Apple oder Samsung betroffen und auch Windowsrechner. Insgesamt würden Rechner in aller Welt, von Frankfurt aus vor allem in Europa, Afrika und im Nahen Osten mit Malware infiziert, um so an Informationen etwa zu Zielpersonen zu kommen.

Mit seinen mehr als 8700 online gestellten Dokumenten namens „Vault 7“ ermöglicht WikiLeaks einen außergewöhnlichen Einblick in die angeblichen Spionagepraktiken des CIA. Angeblich wollen die anonymen Informanten die demokratische Legitimierung dieser Praktiken kritisch hinterfragen, weshalb sie die geheimen Informationen weitergeleitet haben. Der Geheimdienst freilich will sich zu den Leaks nicht äußern.

Neu ist der Vorwurf indes nicht. Im Jahr 2013 berichtete der Spiegel über den Special Collection Service, einem Abhörprogramm, dessen Existenz ein Jahr später durch die Enthüllungen Edward Snowdens bestätigt wurde. Auch der Frankfurter Internetknoten, durch den ein Großteil des weltweiten Datenverkehrs strömen, steht im Fokus der US-amerikanischen Geheimdienste – die Betreiber versuchen juristisch gegen die Spionage vorzugehen. Berichtet wurde auch über den sogenannte Dagger-Komplex bei Griesheim. Das Gelände wird von deutschen Sicherheitsbehörden geschützt – im Mai 2015 kam es zu einem Reizgas-Einsatz gegen Demonstranten.
 
8. März 2017, 07.24 Uhr
nb/nil
 
 
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