Vorhang auf für den Rothschildpark

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Lange Jahre war er hinter Hecken, Mauern oder Bauzäunen versteckt – nun soll der Rothschildpark, der im Herzen der Stadt zwischen Reuterweg, Oberlindau und Bockenheimer Landstraße gelegen ist, wieder ins Bewusstsein der Frankfurter gerückt werden. Die ursprünglich erste private Gartenanlage der Frankfurter Rothschildfamilie aus dem 19. Jahrhundert öffnet sich ab dem Frühjahr 2010 wieder zur Bockenheimer Landstraße.

jan-otto weber /

Möglich wird dies durch den Immobilienentwickler Tishman Speyer, der im Zuge der Errichtung des Opernturms sein vorgelagertes Grundstück zur Bockenheimer Landstraße hin dem Park angliedert. Ebenso verfährt die gegenüberliegende BHF-Bank, die zur Erschließung und Vergrößerung des Parks die Zufahrt zu ihrer Tiefgarage zurückgebaut hat, über deren Dach nach Süden hin der Park in Zukunft über zwei Wege zugänglich sein wird.

Insgesamt werden dem städtischen Grund von 26.000 qm also 5.500 qm von Tishman Speyer und 5.300 qm von der BHF-Bank angegliedert. Für die Sanierungs- und Bepflanzungsmaßnahmen auf dem städtischen Gelände stellt Tishman Speyer außerdem 825.000 Euro zur Verfügung, die Stadt hat am 29. Juni Mittel von rund 600.000 Euro für das Projekt beschlossen. Für die nächsten fünf Jahre hat Tishman Speyer zusätzlich die Übernahme der Kosten für die Pflege der Grünanlage in Höhe von etwa 200.000 Euro zugesagt.

Am neugotischen Turm, gegenüber der Frankfurter Welle am Reuterweg, haben die Sanierungsmaßnahmen bereits begonnen. Durch Wasserschäden und wilde Baumsämlinge, wurde der 1832 als Ruinenbau angelegte Turm im Lauf der Jahre tatsächlich zum maroden Bauwerk. Die Entwässerung des Daches wird neu geordnet, die Zinnen erhalten neue Abdeckungen, schadhafte Putzstellen werden erneuert. Bodenstrahler sollen den Turm in Zukunft illuminieren und in Szene setzen. Die Pflanzung um den Turm wird komplett erneuert, neue Sichtbeziehungen zur Südseite des Parks sollen hergestellt werden. Bis Oktober sollen die Arbeiten am Turm abgeschlossen sein.

Eine neue Bepflanzung und Beschneidung soll auch entlang des Reuterwegs für mehr Transparenz des Park nach außen sorgen. Die gegenüberliegende Mauer an der Oberlindau und er dortige Eingangsbereich werden ebenfalls einer Sanierung unterzogen. Der in den 50er Jahren breitangelegte diagonal verlaufende Hauptweg wird „parkartig verschwenkt“. Die Wegebraite wird verringert, die Bänke erhalten Sitznischen. Großveranstaltungen wie der JP Morgan Challenge Day finden hier künftig nicht mehr statt. Der Ring der Statuen, ein Kunstdenkmal von Georg Kolbe, soll von Graffiti gereinigt und durch das Auslichten der umliegenden Bepflanzung wieder in den Blick der Parkbesucher gerückt werden. Sowohl der Wirtschaftshof als auch das Bürgerzentrum an der Oberlindau werden überarbeitet, das Bürgerzentrum wird künftig nur noch von der Straße aus und nicht mehr über den Park erreichbar sein. Die Planungen sehen vor, die Umgestaltungen pünktlich zur Eröffnung des Opernturms im Frühjahr 2010 abzuschließen.

Foto: Bauherren und Gestalter: Gartenarchitektin Adelheid Schönborn, BHF-Direktor Ulrich Ley, Umweltdezernentin Manuela Rottmann (Grüne), Tishman Speyer Geschäftsführer Markus Wiedenmann und Opernturm-Architekt Christoph Mäckler.


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