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Hinter Ausstellung steckt Scientology
Antipsychiatriezelt an der Hauptwache sorgt für Aufregung
Seit Dienstag steht ein weißes Zelt an der Hauptwache, in dem eine kostenlose Ausstellung zum Thema "Psychiatrie – Tod statt Hilfe" gezeigt wird. Was kaum ersichtlich ist: Der Aussteller ist ein von Scientologen gegründeter Verein.
Psychiatrie ist eine anerkannte medizinische Fachdisziplin. Besucht man die kostenlose Ausstellung, die seit Dienstag und noch bis kommenden Montag täglich zwölf Stunden lang an der Hauptwache in einem großen weißen Zelt zu sehen ist, dann muss man glauben, es sei Teufelszeug. „Achtung: Diese Ausstellung beinhaltet erschütterndes Bildmaterial und ist nicht für Kinder geeignet“, steht auf dem Flyer der Schau. Darin soll zu sehen sein, wie Kindern gefährliche Psychodrogen verabreicht werden, wie Zwang und Gewalt in der Psychiatrie angewandt werden, dass es erfundene psychische Krankheiten geben soll.
Zu Worte kommen angebliche Betroffene und Experten. Veranstalter der Schau, die angeblich „die Fakten“ zur Psychiatrie zeigen soll, ist die 1972 gegründete erste Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte, kurz: KVPM. Was man von außen dem Zelt aber nicht ansieht, steht aber ganz kleingeduckt auf den Flyern: Der Verein wurde von Mitgliedern der nicht unumstrittenen Scientology Kirche in München gegründet. Scientology, der man durch Aussagen ehemaliger Mitglieder auch gerne Gehirnwäsche bei den sogenannten Auditings nachsagt. Darf die Scientologykirche wirklich einfach so derartige Ausstellungen im öffentlichen Raum zeigen? Die Stadt antwortet auf Nachfrage via Twitter, die Ausstellung sei genehmigt worden, wenn auch nur mit der Hälfte der beantragten Fläche. „Wenn der Verein nicht vom Verfassungsschutz verboten ist, hat die Stadt keine juristische Handhabe.“ Jede Organisation, die nicht verboten sei und sich an Recht und Gesetz halte, dürfe so eine Sondernutzung des öffentlichen Raums beantragen.
Zu Worte kommen angebliche Betroffene und Experten. Veranstalter der Schau, die angeblich „die Fakten“ zur Psychiatrie zeigen soll, ist die 1972 gegründete erste Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte, kurz: KVPM. Was man von außen dem Zelt aber nicht ansieht, steht aber ganz kleingeduckt auf den Flyern: Der Verein wurde von Mitgliedern der nicht unumstrittenen Scientology Kirche in München gegründet. Scientology, der man durch Aussagen ehemaliger Mitglieder auch gerne Gehirnwäsche bei den sogenannten Auditings nachsagt. Darf die Scientologykirche wirklich einfach so derartige Ausstellungen im öffentlichen Raum zeigen? Die Stadt antwortet auf Nachfrage via Twitter, die Ausstellung sei genehmigt worden, wenn auch nur mit der Hälfte der beantragten Fläche. „Wenn der Verein nicht vom Verfassungsschutz verboten ist, hat die Stadt keine juristische Handhabe.“ Jede Organisation, die nicht verboten sei und sich an Recht und Gesetz halte, dürfe so eine Sondernutzung des öffentlichen Raums beantragen.
Fragwürdig ist dennoch, ob die Behauptungen zum Thema Psychiatrie nun Fakten sind oder Falschinformationen, ob die Schau nicht auch nachteilige Effekte auf erkrankte Personen haben könnte und ob nicht von außen ersichtlich sein sollte, dass hinter der Schau Scientology steckt.Hallo! Jeder eingetragene Verein, der nicht verboten ist, kann einen Antrag stellen; die Hälfte der beantragten Fläche wurde hier genehmigt.
— Frankfurt am Main (@Stadt_FFM) 20. Juni 2018
Das Ordnungsamt könnte nur einschreiten, wenn die Sicherheit in der Öffentlichkeit durch das Aktionszelt gefährdet würde. *aw
22. Juni 2018, 10.36 Uhr
nb
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