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"Boris Rhein ist für mich indiskutabel"

Der Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit spricht im Interview mit dem Journal Frankfurt über Petra Roth, die Oberbürgermeisterwahl im März 2012, Silvio Berlusconi und Boris Rhein als "stockkonservativen CDU-Mann".
JOURNAL FRANKFURT: Petra Roth schmeißt 2012 hin: Eine kluge Entscheidung?
Daniel Cohn-Bendit: Für die CDU war das sicher ein taktisch schlauer Zug. Alle anderen Parteien sind erst einmal überrascht und haben jetzt weniger Zeit sich für die Wahlen aufzustellen. Dass Manuela Rottmann, die für die Grünen als Oberbürgermeisterkandidatin gehandelt wurde, vor kurzem erklärt hat, dass sie sich aus der aktiven Politik zurückzieht, mag für Frau Roth das Tüpfelchen auf dem i gewesen sein, um jetzt Boris Rhein als CDU-Bürgermeister durchzubekommen.

Die Grünen stehen noch ohne Kandidaten für den Posten des Frankfurter Oberbürgermeister da und bis zu den Neuwahlen im März 2012 ist es nicht mehr lange. Wollen Sie nicht in die Bresche springen?
Ich? Quatsch, das würde überhaupt keinen Sinn ergeben. Ich habe meine Zukunft schon hinter mir, politisch gesehen. Die Altersobergrenze für eine solche Kandidatur habe ich längst passiert.

Kürzlich ist bekannt geworden, dass nun ihre frühere Assistentin Daniela Cappelluti Bürgermeisterin werden will. Guter Plan?
Ja, das hat mich ehrlich gesagt auch überrascht, davon wusste ich nichts. Darüber will ich auch noch mit ihr persönlich sprechen, aber davor kann ich dazu nichts sagen.

Als aussichtsreichster Kandidat gilt derzeit CDU-Innenminister Boris Rhein. Was wäre von ihm als Frankfurts OB zu erwarten?
Ich erwarte von Rhein gar nichts, der ist für mich indiskutabel. Alles, was ich von ihm höre, zeigt mir, dass er ein stockkonservativer Mann ist. Innerhalb der CDU steht er für mich genau am entgegengesetzten Partei-Spektrum zu Petra Roth. Wenn sie mich fragen, ob ich dafür bin, dass Boris Rhein Oberbürgermeister wird, dann sage ich ganz klar: Nein.

Berlusconi hat eine Vertrauensabstimmung im italienischen Parlament angekündigt. Werden wir ihn so endlich los?
Solange er seine Mehrheit im Parlament hat, wird Berlusconi im Amt bleiben. So funktioniert Demokratie eben. Los werden wir ihn bei der nächsten Wahl. Solange aber müssen wir die Rhythmen der italienischen Demokratie respektieren.

Vor 30 Jahren wurde die Startbahn West gebaut, heute klagen Anwohner für ein Nachtflug-Verbot. Siegen jetzt wieder wirtschaftliche Interessen?
Das Problem ist, dass in solchen Fällen sehr oft den Interessen der Wirtschaft nachgegeben wird. Jetzt ist es aber erst einmal eine Sache der Gerichte, ob das Nachtflugverbot beibehalten wird, oder eben nicht. Das ist eine spannende juristische Frage und ich bin für ein Nachtflugverbot. Nur: Meine Meinung ist bei der Entscheidung des Gericht nicht maßgeblich.

Boris Rhein profiliert sich zur Zeit nicht gerade als großer Freund der Eintracht-Fans. Kommen da schwere Zeiten auf uns zu, sollte Rhein Oberbürgermeister werden?
Das Problem ist hier aber nicht Boris Rhein, sondern es sind die Eintracht-Fans. Die sollte man mal dazu anregen auch intern darüber zu reden, was der Unterschied ist zwischen Fan und „Fan“.
 
15. November 2011, 12.19 Uhr
Interview: Timo Geißel
 
 
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