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The Slags unplugged
Bis auf die Knochen entblößt
Quiet is the new loud wussten schon die Kings of Convenience. The Slags spielen auch akustisch elektrisierende Musik. Am 8. Juni stellen die Frauen ihr neues Album „The Bedroom Tapes“ vor, passend zum Sommer nun doch im Yachtklub.
Wenn man in trauter Runde zusammensitzt und mal eben eine komplette Karriere Revue passieren lässt, ertappt man sich plötzlich dabei, Interna preiszugeben, die so – auch nach all den Jahren nicht – gar nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollen. „Das darfst Du aber so nicht schreiben“, wird im Verlauf des Interviews zu einem Running Gag, begleitet von reichlich Gelächter. Anfang der Neunziger kamen mit „Everybody Seems To Know“ und „So What“ zwei Alben beim Majorlabel Sony Music heraus, die für ihren Schneller-härter-lauter-Sound viel Beachtung fanden. „Aber die Songs waren schon damals melodiös, auch wenn es vielleicht nicht so rüber kam“, erinnert sich Sängerin Bine Morgenstern.
Die Zeit forderte eher Brachiales. Zum Aufnehmen schickte man die Slags nach Stommeln in die damals angesagte Dierks Studios. Da nahmen zeitgleich Sodom und Nino de Angelo auf. „Wie man da ein Gefühl entwickeln sollte, weiß ich heute noch nicht“, wunderte sich Schlagzeugerin Suse Michel. Das Intermezzo bei der Industrie war ein kurzes. „25 Jahre haben wir an unserer Unabhängigkeit gearbeitet“, unterstreicht Gitarristin Conny Maly den Status der Band. Der manifestiert sich im mit Crowdfunding finanzierten, sechsten Studioalbum „The Bedroom Tapes“. Ein Hinweis darauf, dass die Demos vor der Produktion in Oli Rügers Tonstudio Bieber tatsächlich in den Schlafzimmern von Conny und Bine entstanden sind. Und ein Verweis auf den intimen Charakter der Stripped-to-the-bones-Songs.
Als ihre langjährige Bassistin Anja Kraft nach einer gelungenen Organ-Transplantation am 10. Januar 2014 den ersten Geburtstag ihres zweiten Lebens feierte, spielten sie ihr ein akustisches Ständchen. Die Geburtstagstunde der Slags unplugged. Gemeinsam gaben sie nur ein legendäres Konzert im Waggon am Offenbacher Mainufer. Anja starb schon am 1. Oktober. Das Trio – heute unterstützt von Bassist Daniel Schröter – blieb dem neuen Konzept treu, demonstriert in seinen Stücken über die Ambivalenz des Lebens die Kunst des Weglassens. „Wir haben uns selbst gewundert, wie viel Kraft dieser reduzierte Sound hat“, sagen die Drei einmütig.
>> The Slags, Frankfurt, Yachtclub, 8.6., 21 Uhr, Eintritt: 10,–
Die Zeit forderte eher Brachiales. Zum Aufnehmen schickte man die Slags nach Stommeln in die damals angesagte Dierks Studios. Da nahmen zeitgleich Sodom und Nino de Angelo auf. „Wie man da ein Gefühl entwickeln sollte, weiß ich heute noch nicht“, wunderte sich Schlagzeugerin Suse Michel. Das Intermezzo bei der Industrie war ein kurzes. „25 Jahre haben wir an unserer Unabhängigkeit gearbeitet“, unterstreicht Gitarristin Conny Maly den Status der Band. Der manifestiert sich im mit Crowdfunding finanzierten, sechsten Studioalbum „The Bedroom Tapes“. Ein Hinweis darauf, dass die Demos vor der Produktion in Oli Rügers Tonstudio Bieber tatsächlich in den Schlafzimmern von Conny und Bine entstanden sind. Und ein Verweis auf den intimen Charakter der Stripped-to-the-bones-Songs.
Als ihre langjährige Bassistin Anja Kraft nach einer gelungenen Organ-Transplantation am 10. Januar 2014 den ersten Geburtstag ihres zweiten Lebens feierte, spielten sie ihr ein akustisches Ständchen. Die Geburtstagstunde der Slags unplugged. Gemeinsam gaben sie nur ein legendäres Konzert im Waggon am Offenbacher Mainufer. Anja starb schon am 1. Oktober. Das Trio – heute unterstützt von Bassist Daniel Schröter – blieb dem neuen Konzept treu, demonstriert in seinen Stücken über die Ambivalenz des Lebens die Kunst des Weglassens. „Wir haben uns selbst gewundert, wie viel Kraft dieser reduzierte Sound hat“, sagen die Drei einmütig.
>> The Slags, Frankfurt, Yachtclub, 8.6., 21 Uhr, Eintritt: 10,–
1. Juni 2018, 10.17 Uhr
Detlef Kinsler
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