Die KunstKulturkirche Allerheiligen stellt ab Donnerstag unter dem Titel „AMAZONIA - Symphonie einer Erinnerung“ eine Installation des brasilianischen Künstlers Francisco Klinger Carvalho aus. Teile der Kirche werden dabei verändert und verhüllt.
Viviane Schmidt /
Ab dem 4. März, zwei Tage nach Beginn der Fastenzeit, wird die KunstKulturKirche Allerheiligen im Frankfurter Nordend durch den brasilianischen Künstler Francisco Klinger Carvalho von innen kaum wiederzuerkennen sein. Im Zuge der Rauminstallation des Wahl-Mannheimers verschwindet bis zum 15. April der gesamte Altarbereich unter der Lichtkuppel der Kirche hinter verkohlten Bäumen, Möbeln und anderen Dingen. Klinger Carvalho möchte so auf die leidende Natur in Amazonien und das generell veränderte Verhältnis von Mensch und Natur hinweisen, sodass die momentane Sicht auf die Welt hinterfragt werde.
Die Ausstellung ist vom mittelalterlichen „Fastenvelen“, also dem Verhüllen des Altar- und Chorraumes mit großen Tüchern, inspiriert. Diese Verhüllung diente als „Bußdisziplin“, ein „Fasten der Augen“, bei der der Gemeinde die freie Sicht auf Kreuze und kirchliche Bilder verwehrt blieb. Neben der Ausstellung bietet die KunstKulturKirche Allerheiligen Führungen mit dem Künstler, zwei Themenabende sowie einen Bilder-Vortrag an.
Eröffnet wird die Ausstellung „Amazonia – Symphonie einer Erinnerung“ kommenden Freitag um 19.30 Uhr unter Anwesenheit des Künstlers. Die Schau kann montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr (außer während der Gottesdienste) kostenfrei besucht werden. Die Ausstellung endet am 15. April 2022. Weitere Informationen zum Programm gibt es auf der Website der KunstKulturKirche Allerheiligen.