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Konzert in der Stadtbücherei

Jeder Musiker hat seine eigene Sprache

Am 30.11. spielt die Frankfurter Singer/Songwriterin Lucid beim kostenlosen „Musikszene Frankfurt“-Konzert in der Stadtbücherei. Hier erzählt sie, wie wichtig ihr Kommunikation mit anderen Musikern ist.
Gibt es eine Steigerung zu einer Win-win-Situation? Klar – wenn mehr als zwei Parteien von etwas profitieren. Und das ist der Fall, seitdem vor einem Jahr die CD-Ausleihe „Musikszene Frankfurt“ eingerichtet wurde. Die Zentrale Musikbibliothek kann so eine stetig wachsende Anzahl Frankfurter Künstler in ihrem Katalog anbieten. Die regionalen Musiker finden hier eine interessante Plattform, um ein potentielles Publikum anzusprechen. Die Musikredaktion des JOURNAL FRANKFURT trifft die Auswahl der Alben. Und einmal pro Halbjahr toppt ein Konzert im imposanten Foyer der Stadtbücherei die Aktivitäten. Diesmal mit Claudia Fink alias Lucid. Sie zählt zu den profiliertesten Frankfurter Singer/Songwriterinnen dabei.

Journal Frankfurt: Wir haben den Eindruck, dass bei Ihnen nichts fest geschrieben ist, die Songs können stimmungsabhängig in Tempo und Takt variieren, solo gespielt werden, mit Band, Looper, vollkommen akustischer oder halb-„elektronischer“ Anmutung …
Lucid: Für mich gibt es keine absolute oder endgültige Interpretation eines Songs, auch nicht meiner eigenen. Bedeutung und Form sind meiner Meinung nach auch von dem Rahmen abhängig, in dem die Musik stattfindet, vom Moment des Spielens mit seinen Variablen. In manchen Fällen gilt das sogar für den Text. Wenn die wesentliche Botschaft eines Songs Sehnsucht nach einer Person und die Erinnerung an denjenigen ist, kann ich ihn als Liebeslied spielen, oder ohne ein einziges unpassendes Wort dabei zu haben als Abschiedslied für einen verstorbenen Freund.
Ähnlich verhält es sich mit der Musik. Jeder Musiker, jede Musikerin hat eine eigene Sprache, einen eigenständigen Ausdruck und ich möchte darauf eingehen und davon profitieren. Es ist so wunderbar, mit unterschiedlichen Musikern und Musikerinnen zusammenzuspielen, weil es da so viel zu lernen und zu erfahren gibt. Wenn ich alleine spiele, sind es die Instrumente, also insbesondere der Looper, die den Unterschied machen. Oft lasse ich mich beim Spielen aber auch einfach fallen, lasse mich von meiner Intuition leiten und spiele die Abfolge des Songs wie er gerade kommt. Immer eine bestimmte Form einzuhalten, das fände ich langweilig.

Singer/Songwriter, Folk oder Pop – wo fühlen Sie sich am besten angedockt?
Singer/Songwriterin ist der offenste Begriff, das werde ich immer sein, egal was ich tue – jedenfalls solange es etwas mit Musik zu tun hat. Aber das ist ja eigentlich noch gar keine Beschreibung des Musikstils. Da bin ich mittlerweile dem Kammer-Pop näher, denke ich. Folk assoziiere ich nämlich kaum mit Klaviermusik und mittlerweile machen die Songs am Piano gut die Hälfte meines Programms aus. Auch meine Affinität zum Cello und anderen akustischen Instrumenten, die man sonst eher in der Klassik oder in der Weltmusik vermutet, lässt mich zum Kammer-Pop tendieren.

Für die Stadtbücherei gibt es ein ganz besonderes Line up – zum gestrichenen Kontrabass, Harfe und Tabla -– was bedeuten Dir solche „Experimente“ und was können die Besucher am 30.11. erwarten?
Mit Christian Keul am Kontrabass bringe ich einen langjährigen Weggefährten mit, der mit seinem sensiblen Spiel auch schon im Duo meinen Songs eine andere Dimension gegeben hat. Willi Kappich an den Tablas ist eine absolute Koryphäe auf diesem Gebiet und ein fantastischer Musiker, der dem ganzen absolut überirdische Momente beisteuern wird. Und wo wir schon im Himmel sind, ist Lucianne Brady mit ihrer Harfe nicht weit. Die vielseitige Musikerin wird uns um noch eine extravagante, weil seltene und schöne Klangfarbe bereichern. Für mich ist es eine Traumbesetzung und ich bin stolz und dankbar, dass diese großartigen Musiker ein Konzert mit mir zusammen spielen. Ich denke, die Besucher können vier Idealisten erleben, die ihr Leben um die Musik gebaut haben. Wir werden Songs spielen, die „einfach“ genug sind, um als Pop bezeichnet zu werden und wir werden uns die Freiheit nehmen, uns von uns selbst überraschen zu lassen.

Gibt es neue Pläne für ein Album?
Da stecke ich mittendrin. Leider ist immer so viel los. Broterwerb, Interviews geben, Proben organisieren, neue Musikerformationen ausprobieren und das übliche Chaos Leben. Und die vielen Möglichkeiten, einen Song zu interpretieren machen es dann eben schwer, Entscheidungen zu fällen. Immerhin haben wir fünf Songs aufgenommen, von denen ich bereit bin, sie für die „Ewigkeit“ festzuhalten. Für ein Album reicht das noch nicht. Zeit und Geld sind eben knapp. Ich muss noch eine Weile weiterbasteln.

>> Lucid
Frankfurt, Stadtbücherei, 30.11., 20 Uhr, Eintritt frei
 
23. November 2011, 11.24 Uhr
Interview: Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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