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Jobs

Big Party in Big Apple

Es ist 10.15 Uhr. In einer dreiviertel Stunde eröffnet Deutschlands größter Apple Store (die weltweit 284. Filiale) . Ein real gewordener, verglaster Traum mit Birkenholzmöbeln, einer Plexiglaswendeltreppe und allem, was Apple auf den Markt bringt. Für die einen ein ganz normaler Computerladen, für die anderen ein Tempel mit Steve Jobs als Gottheit und seinen Produkten als Anbetungsobjekt. Genau darum stehen vor der noch verschlossenen Glastür rund 2000 Menschen, bis sich um 11 Uhr die Pforten endlich öffnen.

Die Schlange zieht sich vom Opernplatz bis zur Mitte der Fressgass. Absperrgitter, Security Leute sowie zeitweilig sogar Polizisten sorgen für Ordnung. Weltneuheiten gibt es im Store nicht zu sehen, wird mir von Insidern berichtet, auch keine Schnäppchen wie man das von der Media Markt- Eröffnung kennt. Die Aussicht auf eines von 2000 Apple-T-Shirts, die an die ersten Kunden verteilt werden solange der Vorrat reicht, ist genügend Anreiz.

Sebastian ist aus Montabaur angereist und steht als erster in der Schlange. Seit 00:45 Uhr harrt er in der Eiseskälte aus, die Finger sind rot, der Kopf wird erwärmt von einer grauen Strickmütze. Darauf prangt - Überraschung: - das Apple-Logo. Ein Klappstuhl war sein einziger Komfort während des Wartens. Die Security kennt ihn beim Namen, er wird der erste sein, der rein darf. Aber jetzt noch nicht. "Ich kann gar nicht alle Applegeräte aufzählen, die ich zu Hause habe", sagt Sebastian, "Aber Apple ist das Warten auf alle Fälle wert", ist er sicher und zückt sein iPhone, wie übrigens zahlreiche Leute um ihn herum auch. Stilecht, die berühmt, berüchtig enttäuschende Handykamera bemühen, um diesen feierlichen Moment festzuhalten.

Feierlich auch, weil die 100 Mitarbeiter des Stores, erkennbar an blauen und schwarzen Shirts, sich im leeren, großräumigen Laden formieren. Sie singen, rufen, skandieren und starten von einer La Ola zur nächsten.

Willkommen in der Apple-Fankurve! Die Türen gehen auf. Aber Halt: Jetzt strömen die Mitarbeiter nach draußen, die Arme klatschend nach oben gerissen und umrunden die Menschenmassen in der Schlange. "Frankfurt, Frankfurt" skandieren sie.


Sie verbreiten eine Stimmung wie sonst nur Animateure im Robinson Club. Es ist noch nicht ganz elf Uhr, da öffnen sich die Türen erneut. Es ist soweit.
100 Mitarbeiter stehen Spalier, begrüßen als erstes Sebastian, der gleich mit einem der T-Shirts beschenkt wird. "Zicke zacke hoi hoi hoi" und "Wir sind nicht müde" sind einige der angestimmten Jubelgesänge. Jeder Besucher wird mit High Five in Empfang genommen. Sebastian aus Montabaur findet hier sicher seinen USB-Adapter. Vor lauter stylischer Produkte und Menschenmassen bin ich völlig überwältigt. Die Kameralinse beschlägt wie auch die Brillengläser mancher Besucher. Indes dröhnen die Jubelrufe und Gesänge der spalierstehenden Mitarbeiter fast bis zum Opernplatz. Im Store versteht man sein eigenes Wort nicht mehr.

Hier also gibt es den Service, der den Store zu etwas besonderem Macht. An den Helpdesks, Genius Bar genannt, sind jetzt um 11:10 Uhr, alle Mac-Kundentermine vergeben. Wer klug ist und Hilfe braucht, wartet bis sich der Hype etwas beruhigt hat.

Ich habe etwas besonderes erlebt, bin ergriffen aber auch froh, als ich dieses Mordspektakel wieder verlassen kann, vorbei an der Schlange, die sich nun stark verkürzt hat. Frank Albrecht, seines Zeichens Einzelhandelspräsident, steht draußen und betrachtet den Andrang. "Das tut Frankfurt gut", sagt er. Vielleicht hat er Recht.
Hier noch ein paar Impressionen vom Store sowie das Shirt.
 
23. Januar 2010, 13.57 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
Fotogalerie:
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