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Ausstellung im HMF
Unser Frankfurt
Wie nehmen Bewohnerinnen und Bewohner Frankfurts die städtischen Veränderungen wahr? Was ist ihnen wichtig, was nicht? Unter anderem mit diesen Fragen beschäftigt sich die aktuelle Ausstellung im Stadtlabor des Historischen Museums.
Neue Hochhäuser, Brückenerneuerungen, Abriss alter Gebäude, Planung neuer Quartiere – Frankfurt ist stetig im Wandel. Die Ausstellung „Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt-Kartographie“ im Stadtlabor des Historischen Museums beschäftigt sich mit genau dieser Transformation der Stadt und der Frage, wie Bewohnerinnen und Bewohner diese städtischen Veränderungen erleben.
Gezeigt werden etwa 500 Werke von rund 100 Bewohnern und Bewohnerinnen. Entstanden sind dabei individuelle, subjektive Perspektiven und unterschiedliche Kombinationen, bei denen einzelne Gebäude, Straßenzüge, Freiflächen und Siedlungen in den Vordergrund rückten. Dabei wurde auch deutlich, was den Bewohnern wichtig erscheint, denn in ihren Augen Unwichtiges oder Uninteressantes wurde weggelassen. Thematisch beschäftigen sich die Zeichnungen unter anderem mit Klimawandel, Leerstand, Mobilität, Nachkriegsmoderne und Transformationsmöglichkeiten der autogerechten Stadt. Neben aktuellen Beobachtungen werden aber auch Blicke in die Zukunft gerichtet.
Sibylle Lienhard, Die Stadt wie meine Hosentasche? Nah und von ganz Nahem: Die Hauptwache, 2022 © Sibylle Lienhard
Unter den Zeichnerinnen und Zeichnern befinden sich sowohl Amateure als auch Architekten und erfahrene Künstlerinnen und Künstler. Künstlerin und Architektin Sibylle Lienhard beispielsweise beschäftigt sich in ihrer Zeichnung mit einem Teil Frankfurts, dessen Veränderung aktuell besonders im Fokus steht: die Hauptwache. Mehrere Tage hat sie für ihr Werk an der Hauptwache skizziert und dabei beobachtet, wer sich dort aufhält. „Ich erkenne Abläufe, sehe Offensichtliches und Details, beobachte Episoden, nervige und erheiternde, erkenne Menschen wieder und bemerke, dass manche immer da sind. Ob und wie die Hauptwache zu unserem gemeinsamen „Wohnzimmer“ werden kann, wird gerade öffentlich diskutiert. Mehr dort sein ist für mich ein Anfang“, reflektiert Lienhard den Entstehungsprozess des Werks.
Esther Ernst, die Kunst und Bühnenbild studierte, schuf eine Frankfurter Flanierkarte, nachdem sie im Juni dieses Jahres die Stadt neu für sich entdeckte. „Begeistert von dem Ausblick, beschäftigt mich die Verdichtung auf engstem Raum und das gegensätzliche Nebeneinander. Ich freue mich über die mutige Architektur, lese die Stadt in Schichten wie einen Frankfurter Kranz, denke über Fassadenhüllen, Hochhausscheiben, Spolien und blaue Ufos nach. Und verzeichne all das en plein air auf Papier“, schreibt sie.
Hayko Spittel, Kaiserlei, 1999-2022 © Hako Spittel
Hayko Spittel widmet sich dem Kaiserlei zunächst rein dokumentarisch auf Papier. Später entstanden fiktivere Arbeiten, in denen Spittel Ideen zur Nutzung des Areals entwickelte, in denen Menschen statt Autos im Vordergrund standen. Nachdem der Kreisel nun rückgebaut wurde, dokumentierte er die gravierenden Veränderungen. „Meine Fantasien haben sich leider nicht verwirklicht. Es kam nicht zum Paradigmenwechsel, sondern zu einer komplexeren Verdichtung“, so Spittel.
Ein weiterer Beitrag in der Ausstellung stammt von der Schweizer Künstlerin Sandra Kühne. Sie beschäftigt sich mit den Menschen der Stadt und ihren Erzählungen. Bis zum 30. Oktober hat sie täglich ihr offenes Atelier im Stadtlabor eingerichtet und hört Ihnen und ihrer Geschichte zu, um sie vor Ort in eine filigrane, dreidimensionale Erinnerungskartographie umzusetzen.
>> Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt Kartographie. Bis 10. April 2023, Stadtlabor des Historischen Museums. Weitere Infos auf der Website des Historischen Museums.
Gezeigt werden etwa 500 Werke von rund 100 Bewohnern und Bewohnerinnen. Entstanden sind dabei individuelle, subjektive Perspektiven und unterschiedliche Kombinationen, bei denen einzelne Gebäude, Straßenzüge, Freiflächen und Siedlungen in den Vordergrund rückten. Dabei wurde auch deutlich, was den Bewohnern wichtig erscheint, denn in ihren Augen Unwichtiges oder Uninteressantes wurde weggelassen. Thematisch beschäftigen sich die Zeichnungen unter anderem mit Klimawandel, Leerstand, Mobilität, Nachkriegsmoderne und Transformationsmöglichkeiten der autogerechten Stadt. Neben aktuellen Beobachtungen werden aber auch Blicke in die Zukunft gerichtet.
Sibylle Lienhard, Die Stadt wie meine Hosentasche? Nah und von ganz Nahem: Die Hauptwache, 2022 © Sibylle Lienhard
Unter den Zeichnerinnen und Zeichnern befinden sich sowohl Amateure als auch Architekten und erfahrene Künstlerinnen und Künstler. Künstlerin und Architektin Sibylle Lienhard beispielsweise beschäftigt sich in ihrer Zeichnung mit einem Teil Frankfurts, dessen Veränderung aktuell besonders im Fokus steht: die Hauptwache. Mehrere Tage hat sie für ihr Werk an der Hauptwache skizziert und dabei beobachtet, wer sich dort aufhält. „Ich erkenne Abläufe, sehe Offensichtliches und Details, beobachte Episoden, nervige und erheiternde, erkenne Menschen wieder und bemerke, dass manche immer da sind. Ob und wie die Hauptwache zu unserem gemeinsamen „Wohnzimmer“ werden kann, wird gerade öffentlich diskutiert. Mehr dort sein ist für mich ein Anfang“, reflektiert Lienhard den Entstehungsprozess des Werks.
Esther Ernst, die Kunst und Bühnenbild studierte, schuf eine Frankfurter Flanierkarte, nachdem sie im Juni dieses Jahres die Stadt neu für sich entdeckte. „Begeistert von dem Ausblick, beschäftigt mich die Verdichtung auf engstem Raum und das gegensätzliche Nebeneinander. Ich freue mich über die mutige Architektur, lese die Stadt in Schichten wie einen Frankfurter Kranz, denke über Fassadenhüllen, Hochhausscheiben, Spolien und blaue Ufos nach. Und verzeichne all das en plein air auf Papier“, schreibt sie.
Hayko Spittel, Kaiserlei, 1999-2022 © Hako Spittel
Hayko Spittel widmet sich dem Kaiserlei zunächst rein dokumentarisch auf Papier. Später entstanden fiktivere Arbeiten, in denen Spittel Ideen zur Nutzung des Areals entwickelte, in denen Menschen statt Autos im Vordergrund standen. Nachdem der Kreisel nun rückgebaut wurde, dokumentierte er die gravierenden Veränderungen. „Meine Fantasien haben sich leider nicht verwirklicht. Es kam nicht zum Paradigmenwechsel, sondern zu einer komplexeren Verdichtung“, so Spittel.
Ein weiterer Beitrag in der Ausstellung stammt von der Schweizer Künstlerin Sandra Kühne. Sie beschäftigt sich mit den Menschen der Stadt und ihren Erzählungen. Bis zum 30. Oktober hat sie täglich ihr offenes Atelier im Stadtlabor eingerichtet und hört Ihnen und ihrer Geschichte zu, um sie vor Ort in eine filigrane, dreidimensionale Erinnerungskartographie umzusetzen.
>> Stadt-Blicke. Eine subjektive Frankfurt Kartographie. Bis 10. April 2023, Stadtlabor des Historischen Museums. Weitere Infos auf der Website des Historischen Museums.
25. Oktober 2022, 12.13 Uhr
ez
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Sprayer prägen das Stadtbild mit ihren Kunstwerken
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