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Atelierbesuch bei Mattia Noal
Was Instagram und Kunst verbindet
Der Künstler Mattia Noal ist mit seinen großflächigen Malereien Teil einer Schau, die sich mit Instagram-Motiven befasst. Wie passt das zusammen? Ein Besuch in seinem Atelier in Eckenheim.
An ihrem Ende ist die Eckenheimer Landstraße ganz klein. Häuser ducken sich an dürre Trottoirs, Schlaglöcher reihen sich aneinander, Frankfurt erscheint hier mehr als Dorf denn als Stadt. In einem Hinterhaus hat dort der Künstler Mattia Noal sein Refugium gefunden, vorne wohnt er mit seiner Frau, einer Mezzosopranistin, und einem kleinen Sohn. Hinten entwirft er seine Gemälde. "Ich habe meine Zeit gebraucht, um meinen Stil zu finden. Und ein bisschen bin ich natürlich immer noch auf der Suche", sagt er.
Die Suche begann nach seinem Studium in Padua, um Werbung und Design ging es da vornehmlich. Mattia Noal hatte sich für ein halbes Jahr für ein Volontariat nach Spanien begeben, er wohnte dort bei einem Künstlerpaar. "Das hat mir gewissermaßen die Augen geöffnet – gemalt und gezeichnet hatte ich schon von Kindesbeinen an, aber an große Formate oder gar eine Perspektive als Künstler traute ich mich nicht." Das änderte sich. Noal ging nach Verona um Kunst zu studieren, 2012 machte er dort seinen Abschluss. Warum verschlägt es so einen wie ihn nach Frankfurt-Eckenheim? Der Liebe wegen natürlich. "Vor zwei Jahren bin ich hier hergezogen", sagt er. Schnell hat er einige Kontakte geknüpft, auch außerhalb der Kunstszene.
Von Freitag an werden einige seiner Werke in der Rechtsanwaltskammer Frankfurt zu sehen sein – neben Fotografien aus Instagram. Die Einladung zur Ausstellung ziert ein Vogel vor einem grauen Hochhaus. Das Foto stammt vom Michael Wagener, der Philosophie und Kunstgeschichte in Frankfurt und Fotografie und Bildhauerei an der HfG Offenbach studierte. Es soll beispielhaft auch für den Titel der Schau "Frankfurt to Go to Stay" stehen, die bis April zu sehen sein wird. Werke von Instagrammern, die die schwierige Aufgabe hatten, nur eine ihrer Aufnahmen für die Schau bereitzustellen, mischen sich mit Fotografien von Ralf Werner und Claudia Sölter.
Außerdem eben die Malereien von Mattia Noal. "Es gibt schon viele Verbindungen zum Digitalen, auch wenn meine Kunst ganz klassisch auf Leinwänden entsteht", sagt der Künstler. Inspiriert habe ihn einst eine Mitbewohnerin, die sich auf das Herstellen von Videospielen versteht. "Das lasse ich in meine Kunst mit einfließen – es geht um den Prozess, bis so ein Spiel entsteht, der wahnsinnig aufwendig ist, um die vielen Versuche und auch die vielen Fehler, die es braucht, bis so ein Wunderwerk steht." Unter den Malereien finden sich auch etliche Serien, die fast wie mehrfache Fotos erscheinen, oftmals mit leichtem Hintersinn gemalt – und durch Filter verstärkt. "Die entstehen eben nur nicht digital, sondern mit den mir zur Verfügung stehenden Farben."
Frankfurt to Go to Stay
>> Rechtsanwaltskammer, Bockenheimer Anlage 36, 27.1.–30.4., Besichtigungen nach tel. Vereinbarung mit der Galerie Sylvia Bernhardt: 0611 1743804.
Mehr zur Ausstellung lesen Sie im aktuellen Journal Frankfurt.
Die Suche begann nach seinem Studium in Padua, um Werbung und Design ging es da vornehmlich. Mattia Noal hatte sich für ein halbes Jahr für ein Volontariat nach Spanien begeben, er wohnte dort bei einem Künstlerpaar. "Das hat mir gewissermaßen die Augen geöffnet – gemalt und gezeichnet hatte ich schon von Kindesbeinen an, aber an große Formate oder gar eine Perspektive als Künstler traute ich mich nicht." Das änderte sich. Noal ging nach Verona um Kunst zu studieren, 2012 machte er dort seinen Abschluss. Warum verschlägt es so einen wie ihn nach Frankfurt-Eckenheim? Der Liebe wegen natürlich. "Vor zwei Jahren bin ich hier hergezogen", sagt er. Schnell hat er einige Kontakte geknüpft, auch außerhalb der Kunstszene.
Von Freitag an werden einige seiner Werke in der Rechtsanwaltskammer Frankfurt zu sehen sein – neben Fotografien aus Instagram. Die Einladung zur Ausstellung ziert ein Vogel vor einem grauen Hochhaus. Das Foto stammt vom Michael Wagener, der Philosophie und Kunstgeschichte in Frankfurt und Fotografie und Bildhauerei an der HfG Offenbach studierte. Es soll beispielhaft auch für den Titel der Schau "Frankfurt to Go to Stay" stehen, die bis April zu sehen sein wird. Werke von Instagrammern, die die schwierige Aufgabe hatten, nur eine ihrer Aufnahmen für die Schau bereitzustellen, mischen sich mit Fotografien von Ralf Werner und Claudia Sölter.
Außerdem eben die Malereien von Mattia Noal. "Es gibt schon viele Verbindungen zum Digitalen, auch wenn meine Kunst ganz klassisch auf Leinwänden entsteht", sagt der Künstler. Inspiriert habe ihn einst eine Mitbewohnerin, die sich auf das Herstellen von Videospielen versteht. "Das lasse ich in meine Kunst mit einfließen – es geht um den Prozess, bis so ein Spiel entsteht, der wahnsinnig aufwendig ist, um die vielen Versuche und auch die vielen Fehler, die es braucht, bis so ein Wunderwerk steht." Unter den Malereien finden sich auch etliche Serien, die fast wie mehrfache Fotos erscheinen, oftmals mit leichtem Hintersinn gemalt – und durch Filter verstärkt. "Die entstehen eben nur nicht digital, sondern mit den mir zur Verfügung stehenden Farben."
Frankfurt to Go to Stay
>> Rechtsanwaltskammer, Bockenheimer Anlage 36, 27.1.–30.4., Besichtigungen nach tel. Vereinbarung mit der Galerie Sylvia Bernhardt: 0611 1743804.
Mehr zur Ausstellung lesen Sie im aktuellen Journal Frankfurt.
Web: www.mattianoal.com
25. Januar 2017, 11.09 Uhr
nil

Nils Bremer
Jahrgang 1978, Politologe, insgesamt 14 Jahre beim Journal Frankfurt, von 2010 bis Juni 2018 als Chefredakteur. Mehr von Nils
Bremer >>
Fotogalerie: Mattia Noal
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Text: Jasmin Schülke / Foto: Rashiyah Elangas Videoarbeit „Another dream under the Troposhere" © Wolfgang Guenzel

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