So haben Sie Astor Piazzolla noch nie gehört: Im Bahnhofsviertel am Sonntagnachmittag mit ausgewählten Solistinnen und Solisten, die den „Nuevo Tango“ zwischen Klassik und Jazz im Rahmen der Reihe „17. Bahnhofsviertel Classics“ interpretieren.
Detlef Kinsler /
Am 11. März, zum 100. Geburtstag, feierte ein eigens zu dem Anlass produziertes Video auf dem YouTube-Kanal des Kulturwerks Die Fabrik in Sachsenhausen Premiere. „Es ist tatsächlich so, dass ich in diesem Jahr gerne ein größeres Projekt mit Piazzollas Tango-Oper ,Maria de Buenos Aires’ in Frankfurt gemacht hätte“, erzählt Musiker Gregor Praml. „Die Pandemie hat das leider verhindert. Als sein 100. Geburtstag dann näher rückte, ergab sich zumindest die Chance, dieses wunderbare Video zu ,Yo Soy Maria’ zu produzieren und damit eines der bekanntesten Stücke aus diesem Werk neu zu interpretieren.“
Mit der singenden Schauspielerin Katharina Bach (Foto), seinem alten Mi Loco Tango-Mitstreiter Vassily Dück (Bajan), Andreas Hepp (Marimba) und Laurent Weibel (Violine) konnte er ein imposantes Ensemble dafür zusammenstellen. „Dass wir jetzt tatsächlich im Juli gemeinsam eine Open-Air-Bühne betreten können, verdanken wir dem Geiger, Laurent Weibel, der schon seit 2013 die sogenannten ,Bahnhofsviertel Classics’ veranstaltet.“ Dort können sie nun einen ganzen frühen Abend ab 17 Uhr mit Piazzolla-Werken präsentieren, darunter „Las Cuatro Estaciones Porteñas“ („Die vier Jahreszeiten in Buenos Aires“, sehr frei nach Antonio Vivaldi), seine Zyklen über Engel und Teufel sowie seine größten Hits „Adios Nonino“ (das er für seinen verstorbenen Vater geschrieben hat) und „Obilivion“. Als Pianistin dabei: Rica Bard.
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.