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069 - Die Frankfurter Verlagsschau

Verlage Frankfurts, vereinigt euch!

Dass Frankfurt eine Buch- und Literaturstadt sei, so sagt es Anya Schutzbach vom Verlag weissbooks.w, sei jedem bekannt und würde auch nicht bestritten: „Wir aber wollen in den Vordergrund stellen, dass Frankfurt auch eine wichtige Verlagsstadt ist.“ Entstanden ist so die Frankfurter Verlagsschau.
Der Gedanke, eine Frankfurter Verlagsschau auf die Beine zu stellen, also eine Art Mini-Buchmesse, die die lokalen Akteure ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt, geistert schon seit einiger Zeit durch die Stadt. Nun hat sich am 6. November der Verein mit dem Namen „Pro Libris Frankfurt e.V.“ gegründet. Vereinsziel ist, wie der Verleger Axel Dielmann es formuliert, „die Ausrichtung von Literatur-, Buch- und Kunstveranstaltungen.“ In erster Linie die Ausrichtung jenes Events, das den Titel „069 – Die Frankfurter Verlagsschau“ trägt und das in seinen Planungen schon weit fortgeschritten ist, wie die Vereinsgründer bei einem Informationsgespräch im Haus des Buches erläuterten.

Zu den Initiatoren gehören neben Schutzbach und Dielmann auch die Verlegerin Cristina Henrich-Kalveram von den Henrich Editionen, Silvio Mohr-Schaaff von der Büchergilde Gutenberg, Sewastos Sampsounis vom Größenwahn Verlag und Stefanie Brich, Geschäftsführerin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in den Bereichen Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Wie aber soll sie nun genau aussehen, die Frankfurter Verlagsschau? Zeit und Ort stehen bereits fest: Vom 7. Bis zum 9. April 2019 hat der Verein die Räume der Evangelischen Akademie am Römer gemietet. 20 von einem Kuratorium ausgewählte Frankfurter Verlage sollen sich auf der Verlagsschau präsentieren; diese wiederum laden zehn Verlage, die ihren Sitz nicht in Frankfurt haben, zu der Veranstaltung ein. Vorbild für dieses Konzept sind ähnlich organisierte und erfolgreiche Veranstaltungen in anderen deutschen Städten, beispielsweise in Hannover, München oder Stuttgart.

Die Verlagsschau, so Schutzbach, diene dem Zweck, „die Sichtbarkeit der Verlage zu erhöhen, einen direkten Kontakt zu den Lesern herzustellen und natürlich auch Verkäufe zu ermöglichen, die im regulären Handel nicht zustande kommen würden.“ Die Chancen kleiner Independent-Verlage, im Handel Aufmerksamkeit zu bekommen, ist tatsächlich gesunken in den vergangenen Jahren. Ergänzt wird die Verlagsschau durch Podien, auf denen sich die Branche und das Publikum miteinander austauschen können. Der Eintritt soll frei sein. Die Organisation liegt in den Händen von Gisela Thomas, die noch bis Dezember 2018 die Veranstaltungsabteilung im S. Fischer Verlag leiten wird, bevor sie sich selbständig macht.
Besonderen Wert legen die Vereinsgründer auf zwei Feststellungen: Zum einen soll die Frankfurter Verlagsschau keine reine Belletristik-Veranstaltung werden, sondern die Vielfalt der Verlagsszene abbilden. Zum anderen begreift sie sich nicht als Konkurrenz zu den etablierten Literaturveranstaltern und -Veranstaltungen: „Für Lesungen gibt es andere und ausreichend Orte in dieser Stadt“, so Schutzbach. Und: Weder der Lange Tag der Bücher, der im Februar stattfindet, noch das Lesefest „Frankfurt liest ein Buch“ im Mai stehen in terminlicher Konkurrenz zu der Verlagsschau. Welche Verlage daran teilnehmen sollen, wird das Kuratorium demnächst entscheiden.
 
27. November 2018, 10.26 Uhr
Christoph Schröder
 
 
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