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Enthüllungen am Wochenende

26 neue Stolpersteine

Über 80 000 Stolpersteine erinnern europaweit an die Opfer des Nationalsozialismus; in Frankfurt wurden seit 2003 1500 Stolpersteine verlegt. Am kommenden Wochenende werden 26 weitere enthüllt.
Die Stolpersteine gelten als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Über 80 000 Stolpersteine erinnern in Deutschland und 24 weiteren europäischen Ländern an die Opfer des Nationalsozialismus. 1992 verlegte der Künstler Gunter Demnig den ersten Stolperstein Deutschlands vor dem Historischen Kölner Rathaus. Eingraviert ist darauf der von Heinrich Himmler verfasste Auschwitz-Erlass, der im Dezember 1942 dazu aufrief, „Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft nach bestimmten Richtlinien auszuwählen und in einer Aktion von wenigen Wochen in ein Konzentrationslager einzuweisen.“ In Frankfurt wurde 2003 der erste Stolperstein von der „Initiative Stolpersteine“ verlegt, inzwischen sind es 1500.

Am kommenden Wochenende, 20. und 21. Juni, werden wieder 26 neue Stolpersteine enthüllt. Die Stolpersteine werden bereits in den vorhergehenden Tagen verlegt. Der erste Stolperstein wird am Samstag um 10 Uhr in der Moselstraße 5 für Erna Poser enthüllt, die im Alter von zehn Jahren in Hadamar Opfer der „Euthanasiemorde“ wurde. Um 11.10 Uhr findet eine Enthüllungszeremonie im Grüneburgweg 103 statt. Dort werden sechs Stolpersteine für die Familie Neumann verlegt. Alle Familienmitglieder waren jüdischer Herkunft, gehörten zur Evangelisch-reformierten Gemeinde und waren Mitglieder des Cäcilienchores, der diese Stolpersteine initiiert und finanziert hat. Auch Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) wird an dieser Enthüllungszeremonie teilnehmen. Um 12.20 Uhr wird in der Rotteckstraße 2 ein Stolperstein für den jüdischen Sportjournalisten Max Behrens, der 1929 von Eintracht Frankfurt mit der Ehrennadel des Vereins ausgezeichnet wurde. Eintracht Frankfurt hat auch den Stolperstein initiiert und finanziert.

Alle Enthüllungen am Sonntag finden in Niederrad statt. Beginnend um 14 Uhr in der Goldsteinstr. 145 (Ecke Hahnstraße) sollen vier Steine an ermordete Zwangsarbeiter erinnern, die im Arbeitslager der Deutschen Reichsbahn arbeiten mussten. In dem Lager waren zwischen 1940 und 1945 Hunderte von Zwangsarbeitern aus Frankreich, Belgien, der Tschechoslowakei und der Sowjetunion untergebracht.Weitere Stolpersteine in Niederrad erinnern an einen ermordeten Kommunisten und an die beiden bekannten Frankfurter Unternehmer Carl von Weinberg (1861-1943) und Ludwig von Gans (1869-1946).

Zu den Enthüllungen sind alle Interessierten eingeladen. Der genaue Zeitplan ist online abrufbar.
 
Fotogalerie:
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16. Juni 2020, 11.13 Uhr
red/rom
 
 
 
 
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