Corona-Lockerungen

Auch ohne Pflicht wird Maske getragen

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Seit Samstag gilt die Maskenpflicht nicht mehr, dennoch setzen viele Menschen auf den Mund-Nasen-Schutz. Auch nicht alle Läden und Gastronomiebetriebe sind mit der Maskenfreiheit zufrieden. Ein Besuch auf der Zeil und der Berger Straße.

vis/sfk /

Vergangenen Samstag sind die Corona-Regeln nach zwei Jahren Pandemie größtenteils weggefallen. Auch die Maskenpflicht wurde an vielen Orten aufgehoben, unter anderem in Gastronomiebetrieben, im Einzelhandel oder im Supermarkt. Inhaber von Geschäften und Betrieben haben weiterhin die Möglichkeit, mit ihrem Hausrecht eine Maskenpflicht anzuordnen. Auch in Frankfurt machen vereinzelt Gewerbetreibende Gebrauch davon.

Der Einzelhandel lässt frei entscheiden

Auf der Zeil lässt sich kein einstimmiges Bild zu der entfallenen Maskenpflicht erkennen. Viele Menschen tragen eine, doch genauso viele sind ohne unterwegs. In den Läden setzt sich dieses Muster fort. „Es ist jedem selbst überlassen. Ich persönlich trage weiterhin Maske, viele meiner Kolleginnen verzichten aber auch darauf“, sagt eine Verkäuferin in der Parfümerie Douglas. Ähnlich geht es in anderen Läden zu, so etwa beim Juwelier Christ: „Wir haben da kein geltendes Hausrecht. Jeder Gast kann selbst entscheiden, ob er eine Maske tragen möchte oder nicht“, so eine Verkäuferin. Sie selbst setzt auf die Maske: „Ich wünsche mir ein respektvolles Miteinander. Aufgrund der aktuellen Situation ist es eigentlich nur sinnvoll sie weiterhin zu tragen.“

Vorsichtiger ist der Einzelhandel auf der Berger Straße mit ihren kleinen und inhabergeführten Boutiquen. Im Aries Fashion müssen Gäste keine Maske mehr tragen, doch von ihren Mitarbeitenden erwartet die Inhaberin eine Mund-Nasen-Bedeckung: „Wir hatten erst zwei positive Fälle, weitere Arbeitsausfälle können wir uns nicht leisten.“ Dennoch haben laut der Boutique-Leiterin am vergangenen Samstag nahezu alle Einkaufswilligen eine Maske getragen. In der Buchhandlung Naumann & Eisenbletter wird weiterhin auf die Zwei-Personen-Regelung gesetzt. Ob Maske oder nicht, maximal zwei Leute dürfen zeitgleich im Laden sein. „Bei uns sind die eineinhalb Meter nicht einzuhalten, also wäre eine Maske schon besser“, sagt eine Mitarbeiterin.

Gemischte Gefühle in der Gastronomie

In der Gastronomie verhält es sich auf der Zeil und auf der Berger Straße ähnlich. „Jeder muss das selbst für sich entscheiden, ob er eine tragen möchte oder nicht“, so die Bedienung im Weidenhof mitten auf der Zeil. Auch im Baguette Jeannette auf der oberen Berger Straße setzt Inhaber Laurent Cottin auf Freiwilligkeit, so müssen weder Personal noch Gäste ihren Mund und ihre Nase abdecken. Im Ezim Cafe dürfen nur die Gäste frei entscheiden, ob sie die Maske tragen wollen oder nicht. Aus Selbstschutz möchte Inhaber Alessandro Çelik allerdings, dass seine Mitarbeitenden weiterhin eine Maske tragen: „Bei den hohen Zahlen möchte ich das Personal, mich und meine Familie schützen“, erklärt Çelik. Strenger geht es im An Frankfurt nahe der Zeil zu. Hier gilt die Maskenpflicht sowohl für Gäste als auch für Mitarbeitende. „Die Pandemie ist noch nicht beendet und deswegen gilt auch weiterhin die Maskenpflicht bei uns. Da machen wir von unserem Hausrecht Gebrauch“, so ein Mitarbeiter.

Museumslandschaft setzt auf Maskenempfehlungen und Hausrecht

Auch in den Museen der Stadt gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Im Senckenberg-Museum gilt etwa das Hausrecht: „Wir behalten die Maskenpflicht bis mindestens Ende der Osterferien bei. Besonders in den Ferien wird es voll im Museum und Abstände können nicht eingehalten werden“, erklärt Judith Jördens, Leiterin der Pressestelle des Museums. Auch im Jüdischem Museum besteht weiterhin eine Maskenpflicht für Besuchende und Mitarbeitende. Wie lange diese noch gelten wird, sei abhängig von der Entscheidung des Kulturamts, sagt Theresa Gering, eine Sprecherin vom Jüdischen Museum.

Anders sieht es im Historischen Museum aus, wo lediglich eine Maskenempfehlung gilt: „Zwar gilt bei uns nur eine Empfehlung, doch die Mitarbeitenden tragen alle eine. Nur in den Werkstätten des Jungen Museums machen wir von unserem Hausrecht Gebrauch und bitten die Besuchenden alle eine Maske zu tragen“, erklärt Karin Berrío, Leiterin der Museumskommunikation. Im Städel Museum besteht sowohl für Gäste als auch für Mitarbeitende freie Wahl, dennoch setzt die große Mehrheit auf die Mund-Nasen-Bedeckung.


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