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Wiedereröffnung einer Kultkneipe

Die Terminus Klause kommt zurück

Vor einem Jahr musste die Terminus Klause, eine der wenigen verbliebenen Kultkneipen im Bahnhofsviertel, schließen. Doch es gibt gute Neuigkeiten: Die Frankfurter Institution wird noch in diesem Jahr in der Münchener Straße wiedereröffnen.
Im Mai 2018 musste die seit 1994 bestehende Kultkneipe Terminus Klause in der Moselstraße 14 im Frankfurter Bahnhofsviertel schließen, weil der Mietvertrag ausgelaufen war und nicht verlängert wurde. Seitdem stehen die Räumlichkeiten leer, die Scheiben sind bis heute mit Holzbrettern verbarrikadiert. Doch für die Stammgäste der Terminus Klause und für alle, die die Frankfurter Kneipenkultur zu schätzen wissen, gibt es Grund zur Freude. Die Terminus Klause eröffnet unweit vom ehemaligen Standort erneut: auf der Münchener Straße 38, zwischen Falafel 1818 und der Schuhmacherei Lenz. Bis vor kurzem war dortr das Burger-Restaurant Funky Burger beheimatet.

Der Standort ist zwar ein neuer, der Besitzer bleibt jedoch gleich: Hüseyin Taskin wird auch die neue Location führen. Dass die Terminus Klause dem Bahnhofsviertel treu bleibt, war keine Frage, sagt Burcu Taskin, die Tochter von Hüseyin Taskin. „Es war meinem Vater sehr wichtig, dass der neue Standort nicht weit von der alten Terminus Klause entfernt ist.“ Die 30-Jährige freut sich über die Wiedereröffnung. „Mein Vater blüht richtig auf, das ist toll.“ Und auch sie selbst gewinnt mit der neuen Terminus Klause ein Stück Zuhause zurück: „Ich bin in der Termi quasi aufgewachsen“, erzählt sie.

Auch für die Partei DIE PARTEI war die Kneipe bekanntermaßen eine Art zweites Wohnzimmer. Deswegen ist auch Nico Wehnemann, Fraktionsvorsitzender von DIE PARTEI in Frankfurt, über die Rückkehr der Kultkneipe erfreut. „Das Konzept ist dasselbe wie früher: Günstiges Bier, günstiges Essen“, verspricht er. Über die Wiedereröffnung freut sich Wehnemann nicht zuletzt, weil die neue Terminus Klause auf der Münchener Straße in einen ehemaligen „Hipster-Schuppen“ komme. „Das Bahnhofsviertel wird de-gentrifiziert“, so der Fraktionsvorsitzende von DIE PARTEI.

Vor zwei Wochen hat Hüseyin Taskin die Schlüssel für die neue Lokalität überreicht bekommen, momentan wird umgebaut. „Es gibt noch einiges zu tun“, berichtet Burcu Taskin. Wann genau eröffnet wird, kann sie noch nicht absehen, aber „sicher noch in diesem Jahr und am liebsten so schnell wie möglich“. Ob Wirt Mario Ivanow auch wieder an Board sein wird, steht noch nicht endgültig fest. „Wir versuchen, ihn ins Boot zu holen“, versichert die 30-Jährige. Die Einrichtung und das Ambiente sollen der alten Terminus Klause so nahe wie möglich kommen. Dass hier kein Hipster-Flair herrschen wird, ist selbstredend. „Wir wollen unsere Stammkunden von früher zufrieden stellen“, versichert Burcu Taskin. Sie hilft ihrem Vater bei der Eröffnung, übernimmt die Social-Media-Kanäle und fungiert als Ansprechpartnerin. „Ich bin die Stimme für meinen Vater“, sagt sie.

Um die Rückkehr der Terminus Klause in die Stadt zu tragen, werden momentan Sticker mit dem Claim „Je suis Terminus Klause“ angefertigt. Den Slogan (in Anlehnung an „Je suis Charlie Hebdo“) hatte DIE PARTEI 2015 ins Leben gerufen. Denn bereits vor vier Jahren stand die Kultkneipe schon einmal vor dem Aus. Damals gründete sich eine Facebook-Gruppe, die sich für den Erhalt einsetzte. Und das mit Erfolg: „2015 konnten wir im Jahr von Charlie Hebdo mit dem Slogan „Je suis Terminus Klause“ die Räumung des Lokals noch mal verhindern und den Eigentümer zu einem neuen Mietvertrag zwingen“, sagte Nico Wehnemann. Auch im vergangenen Jahr, als es dann zur Schließung kam, verwendete DIE PARTEI den Slogan, um den Abschied zu zelebrieren.

Dass dies kein endgültiger Abschied war, darüber dürften sich nicht nur die Stammkunden der Terminus Klause freuen. Das Kneipensterben in Frankfurt, insbesondere im Bahnhofsviertel, ist seit Jahren ein vieldiskutiertes Thema in der Stadt. Neben der Terminus Klause mussten in den vergangenen Jahren auch die Bier Brezel (2017) und die Pilsstube Pfaff (2018) dicht machen. Die Tatsache, dass nun eine Kultkneipe zurückkommt, und dafür ein Burgerladen weichen muss, bezeichnet Wehnemann nicht unpassend als „De-Gentrifizierung“ des Viertels. Und Burcu Taskin sagt entschlossen: „Ihr kriegt uns vielleicht aus der Terminus Klause raus, aber nicht aus dem Bahnhofsviertel. Nach einem Jahr sind wir zurück.“




v.l.n.r. Hüseyin Taskin, Oliver Bechtoldt, Nico Wehnemann. © Burcu Taskin
 
25. Juni 2019, 12.34 Uhr
Helen Schindler
 
Helen Schindler
Jahrgang 1993, Studium der Politikwissenschaft an der Goethe-Universität, seit 2017 beim Journal Frankfurt – Mehr von Helen Schindler >>
 
 
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