Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Nightout in Frankfurt
 

Was geschah

Silbergold: Gut aufgescheppert!

Partyexperte ptrk9000 traf am Freitag bei der dramatischen Bühne auf den Graf von Monte Christo, mit dem er in einerArt Zwischenrealität versank. Im Silbergold bewunderte er die kleinen Details. Kehrte im Harmonie-Kino bei Fraktus ein und war Late-Night-Shoppen.
Irgenwie knipst man die Augen auf, und das Wochenende ist schon wieder vorbei. Der Kaugummifaktor ist wohl nur Bestandteil der Zeit, die für alle unliebsamen Verpflichtungen unseres Dasein drauf geht, der Gegenteil-Freizeit, also die fremdbestimmte Schlechtzeit, die mit Roboten und „kreativen Lösungen“ verplempert wird, während man es sich doch eigentlich schön machen könnte.

Deshalb habe ich bereits am Mittwoch mein iPad geschnappt und mich im Saint Clichy ein wenig um die musikalische Beschallung gekümmert, damit man auch dort an einem Mittwochabend sanft ermatten konnte. Einige von denen, die zu Beat me ’til I‘m blue facebookseitig zugesagt hatten, kamen auch, viele sind aber beim Phoebe Kreutz – Konzert im No 2 – Records hängengeblieben, was ihnen in diesem Fall auch verziehen sei. Wenn ich nicht Musik mit einem Touchscreen aufgetippt hätte, hätte ich dem Goldkehlchen aus Brooklyn wohl auch gelauscht, keine Frage!

Donnerstags wollte ich mal über den Main ins Albatros, ich weiß auch nicht, was da los ist, aber ich bekomme dort immer Kekse geschenkt, und die schmecken nach ein paar Kaltgetränken auch umso besser. Ausserdem wollte ich da noch ein paar Papiersachen für unsere Veranstaltung im Orange Peel aufhängen, kann man ja mal machen, ein wenig Werbung für ehrliche Plattenlegerei.

Wegen der ehrlichen Kunst verschlug es mich am Freitag auch ins Silbergold, denn es lief – festhalten – Drum ‚n‘ Bass, und das ist, wenn es nicht sogar eine Premiere war, selten genug der Fall, nicht nur im Silbergold, sondern auch im ganzen Rhein-Main-Gebiet, wie man immer wieder mit tränengeröteten Augen in der Szene zu berichten weiß. Dafür hatte man sich unter anderem Kabuki von der Precision Task- Force und V-Recordings sowie D-Licious, der uns schon bei der Urban Breaks-Reihe gezeigt hat, wo die Bassdrum hängt, an die Decks geholt, welche am Mikro vom ulmer MC Marvelous unterstützt wurden. Das Silbergold hatte sich zu Recht ruckzuck gefüllt, und man muss es einfach sagen, die Jungs an der Tür sind sehr freundlich, da dürfen sich andere Clubs gerne mal ein Beispiel dran nehmen. Ich war ja vorher noch nie im „neuen“ Silbergold“ gewesen, leider, wie ich zugeben muß, denn er ist sehr schön geworden, der „neue“ Laden. Man sieht auch an Details wie z.B. Lautsprecherhalterungen oder bei den Projektionsflächen, dass man sich hierbei Gedanken gemacht hat, um nachhaltig gute Lösungen zu finden. Aber das nur nebenbei. Was ich eigentlich schreiben wollte: Bitte bitte bitte, liebes Silbergold – mehr Drum n Bass, denn es hat wirklich Spaß gemacht!

Aber weil man ja auch erst später ins Silbergold geht, haben wir uns vorher den „Graf von Monte Christo“ in den Exzess Hallen in der Leipziger Straße angeschaut, natürlich auch wieder grandios aufgeführt von der Dramatischen Bühne. Hierbei hatte sie das Stück auf eine Kinofilmebene verschoben, die allerdings immer wieder in die Realität zurückschwappte, so dass sich Schauspieler und Filmfiguren miteinander vermischen und eine Art Zwischenrealität erzeugten. Immer wieder schafft es diese bunte Truppe, mit neuen Ideen Stücke so aufzubereiten, dass ein scheinbar inhaltlich bekanntes Stück den Zuschauer trotzdem noch überraschen kann. Da geht man das nächste mal gerne wieder hin.

Samstags ging es nach dem üblichen Konstimarktbesuch ins Kino, nämlich in den Fraktus - Film ins Harmonie-Kino, denn die Idee einer Fake-Doku einer fiktiven oldschool-Elektronik-Combo gefiel, ebenso wie Begleitkonzerte drumherum zu plazieren. Die Konzerte, ebenso wie die Protagonisten des Filmes, setzen sich aus der Studio – Braun – Vorstandsebene zusammen, also keine geringeren als Heinz Strunk himself, Rocko Schamoni und Jacques Palminger gaben sich die Ehre. Der Film kommt am Anfang ein wenig wie die Banksy-Fake- Doku rüber, aber überzieht doch ein wenig stark die Klischees. Aber trotzdem gefällt der Film, vielleicht auch, weil man es einfach den Machern so abkauft, dass Musik von großkotzigen Produzenten als Chartprodukt wie aus einem Baukasten zusammengesetzt wird, oder dass Ibiza-Technotrashproduzenten aussehen wie ihre Vorbilder aus Tirol. Die Macher, nämlich Regisseur Lars Jessen, Cutter Sebastian Schulz sowie Pandora-Mitglied Björn Hofmann waren sich nach der Vorstellung auch nicht zu schade, dem geneigten Zuschauern die eine oder andere Frage zum Film zu beantworten! Das finde ich gut, ausserdem unterstützen wir immer gerne lokales Business, hat man doch der aschaffenburg- frankfurter Pandorakiste die grandiosen Aki Kaurismäki-Filme oder auch so hochgelobte Produktionen wie „Was bleibt“ oder „Halt auf freier Strecke“ zu verdanken, und das ist allemal besser als irgendein „Die Amis retten wieder das ganze Universum“-Müll!

Nach dem Kino gaben wir uns dem Sachsenhausener Late Night-Shopping hin, kann man ja mal machen, durch diese vielen kleinen Läden zu stöbern, Design, Nippes und Interieur findet sich hier, und allerlei Nützliches, wie zum Beispiel Vinylschallplatten, denn Sachsenhausen hat die größte Schallplattenladendichte Frankfurts. Ein Stück Friedrichshain am Südmain, wer muss schon nach Berlin abhauen, da besteht kein Erfordernis. Ich werde mich mal darüber demnächst im Orange Peel mit einem Experten in Sachen „Back from Berlin“ darüber unterhalten, der lief mir zwar auch vor die Füße, aber leider klebte ich da gerade bei Sick Wreckords in einem Plattenfach fest.

Nach dem Late Night Shopping ging es rüber in die Alte Liebe zum Late Night-Schoppen, war ganz schön was los, und zur Beschallung hatte der traurige Wirt eine umtribige Doo Wop Lady engagiert, die die genau passende Musik in der genau richtigen Lautstärke spielte, und so haben wir uns den Schoppen aus Freigericht gut schmecken lassen.

Sonntags hatter der Ausgehdoktor Ruhe und üppiges Frühstücken verordnet, bevor es zu Radio X ging, um mit der phantastischen Li x wie raus zu moderieren.

War ja auch kaum was los am Wochenende!

Geht raus, die Nacht ist schön!
12. November 2012
ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

Leser-Kommentare

Kommentieren
Schreiben Sie den ersten Kommentar.
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Nightout in Frankfurt
Unser Kolumnist Patrick Neuntausend meldet sich nach einer kleinen Pause zurück und stürzt sich wie gewohnt ins Nachtleben. Den Grund für seine Auszeit gibt es noch dazu.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: Ptrk9000
 
 
Unser Kolumnist war am Wochenende mal wieder in Frankfurt unterwegs. Von seinen kleinen Ausflügen ins Nordend, nach Bornheim und ins Lola Montez schreibt er in seinem neuesten Eintrag.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: ptrk9000
 
 
Ptrk9000s Kolumne
Geburtstagswoche
Es war etwas ruhig geworden um unseren Kolumnisten Ptrk900, aber nun meldet er sich gutgelaunt zurück und berichtet, wie es es ihm inzwischen ergangen ist. So war er unter anderem in Darmstadt und im Yachtklub.
Text: ptrk9000 / Foto: ptrk9000
 
 
So eine Woche mit Feiertag will, der Name sagt es ja, gefeiert werden. Unser Kolumnist hat dies beim Gudes getan, war bei der Tagtanzdemo und natürlich auch im Dreikönigskeller. Wie es so war, das lest Ihr hier,
Text: Patrick Neuntausend / Foto: ptrk9000
 
 
Ptrk9000s Kolumne
Ein sortenreiner Freitagabend
Auch wenn unser Kolumnist Ptrk9000 arbeiten musste, berichtet er dennoch fleißig aus dem Frankfurter Nachtleben: Das frisch gegründete Kollektiv "Frankfurter Klang" hatte seinen Einstand im Dreikönigskeller.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: ptrk9000
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
Nightout in Frankfurt
Der Südmain-Frankfurter und Apfelweinkenner ptrk9000 (sprich patrick neuntausend) geht gerne aus, wenn er nicht gerade irgendwo Schallplatten auflegt oder bei Radio X moderiert. Hier berichtet er von seinem Leben im Off-Space.

Meistgelesen

Meistkommentiert