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Nightout in Frankfurt
 

Was geschah

Das Städel und auf traurige Wirte trinken!

Partyexperte ptrk9000 über das schlechte Gewissen, erst jetzt und dann viel zu kurz das neue Städel zu besichtigen, den Weihnachtsmarkt am Goethetum und traurige Wirte und ein Schwätzchen im Saint Clichy.
Schon dienstags kann mal mal aus dem Haus gehen, auch wenn keine rauchig Kneipenluft und frisch eingeschenkte Kaltgetränke winken, aber für die Kultur kann man die Füße schon mal vor Zwölf aus der Matrazenhorchzelle schieben. So oft sah ich es durch den Boden des Glases schimmern, dass nicht nur Frankfurt, sondern auch ich als Teil Frankfurts, also doch auch Frankfurt, na ist ja auch egal, jedenfalls das neue Städel trinkt. Und wenn ich mich doch schon so in der Vergangenheit angestrengt habe, dann kann ich mir auch mal anschauen, ob es was geholfen hat. Und ja, es hat! Schon allein für die „Schwarze Romatik“ – Ausstellung war der Nachmittag viel zu kurz, grandios zusammengestellt, behaupte ich mal so, aber wirklich, allein schon Füsslis „Nachtmar“ oder die Goya-Zeichnungen wollen angeschaut werden, auch Werke und Kurzfilme, nicht nur von Dali zeigt man und viele andere, schaurige Gemälde, die von Krieg, Hexerei und Albträumen (Nachtmar) recht plastisch zu erzählen wissen. Und so war auch das Gewissen ein Schlechtes, denn wir hatten uns viel zu wenig Zeit gelassen. Es ist schön geworden, unser Städel. Warum war ich erst so spät dort? Wahrscheinlich die Bequemlichkeit, weil man es soweiso vor der Tür hat. So wie Klamotten „für gut“ jahrelang im Schrank zu horten. Alles Humbug, ab ins Städel, es loht allemal, ich werde mir auch nochmal einige Tage Zeit nehmen, immerhin bin ich ja extra zur Dokumenta gepilgert und hab‘ mir in Kassel die Füße abgelaufen…

Am Donnertags hab ich mal den lieben Stupid Deep beim Auflegen im Saint Clichy besucht, nicht umsonst unterhält der erfahrene Plattenrecke erfolgreich eine Bookingagentur und muss deshalb auch nicht auf jeder Kirmes die Platten schwingen. Hinterher war ich nochmal schnell in der Alten Liebe, ebenso wie am Freitag. Welch Überraschung. Aber Moment, so ganz ereignislos war der Abend dann doch nicht gewesen, denn der neue Weihnachtsmarkt am Goetheturm wurde eröffnet, und da sich die Touris lieber am Römer die rote Plörre hinter die hochgeklappen Polohemdkrägen kippen, war es schön entspannt dort oben am Goetheturm. Leider gibt es wohl dieses Jahr keinen Suppenstand, aber dafür alles andere, was das Herz begehrt, und so haben wir uns noch eine Feuerzangenbowle mit der lieben YNoM – Kolumnistin schmecken lassen, es war ja schliesslich auch kalt, ne!

Immerhin blieb uns so das Eintracht-Desaster erspart, um ein Haar wäre ich nämlich nach Dings ins Stadion gefahren, um meiner Meinung darüber die Möglichkeit zu geben, sich zu ändern. Naja, dann eben beim nächsten Heimspiel. Dann wird auch wieder gewonnen.

Weil es so schön kalt war, blieben die Sonnentouristen fern vom Konstimarkt, denn die schauten sich lieber zuhause Vampirserien auf DVD an, und so hatte man eine stressfreie Möglichkeit, da mal fein zu frühstücken. Und der Einkauf ging dort sowieso wie von selbst von der Hand! Weil der Flohmarkt am Samstag im Ostend stattfand, und wir aber trotzdem Lust auf Klamottenwühlen hatten, haben wir uns mit der Ersatzdroge „Raus aus dem Keller“ beholfen, direkt in der Fahrgasse neben dem Nähmaschinenklempner im Hinterhof gelegen, kann man dort fein umherstöbern. Habe selbst einen „Beat Blender Hip Hop“ für ein paar Münzen erworben, mein Leben hat endlich wieder einen Sinn!

Abends war ich wieder, ja, in der Alten Liebe, denn der traurige Wirt hatte Geburtstag und wir schenkten ihm Schlappengeld, Kalendereinträge und liebevolle Glückwünsche. Und gesungen wurde auch. Ausserdem hatte man sich für diesen Abend die Darmstädter Soul-Kompetenz Florian H. an die Decks geholt, ein gestrenger Vertreter der darmstädter Northern Soul Polizei, denn hier kommen nur kleine Seven Inches auf den Teller, und davon nur die Guten!

Aber vorher hab‘ ich nochmal im Saint Clichy vorbeigeschaut, um kurz vorm Ansturm nochmal ein Schwätzchen halten und ausserdem war es so kalt, dass man sich einfach auf halber Strecke aufwärmen musste. Achso, für zwei Stunden hatte ich mich auch mal aus der Alten Liebe weggestohlen, Wolfs Revier, bekannterweise die Stereobar, war das Ziel, denn kurz um die Ecke mit dem Berlinheimkehrer Ätschi an der Gardrobe gelegen, kann man ja mal reingucken, jetzt, wo auch der Programmkalender wieder voll ist.
„Midnite Funk“ hieß es nämlich dort, 80’s Funk, Soul & Boogie gab es hier auf die Ohren, aufgespielt von Sherm da Worm, den ich schon mal mit Hannibal im Yachtklub gehört hatte und Funkshoo, aber ich bin mir sicher, ich habe noch jemanden vergessen. Zurück in der Alten Liebe haben wir es uns noch gut gehen lassen, und manchmal ist man auch froh, so ne Dönerkurve auf dem Heimweg zu haben, ne

Der Sonntag wollte nix, ausser mit Gemüsesuppe aus Marktzutaten bekocht werden und hinterher wollte er noch wissen, was abends so los ist in Frankfurt. Na, Sonntag, rief ich, dann setz dich mal fein vors Radio, denn ab 18 Uhr moderiert die grandiose Li mit mir „x wie raus“. Und geschah es. Energie wollte gesammelt werden, für häßliche Entlein und kleine Mittwochsbars. Aber dazu nächste Woche mehr!

Geht raus, die Nacht ist schön!
3. Dezember 2012
ptrk9000
 
 
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