Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Nightout in Frankfurt
 

Ptrk9000s Kolumne

Sex, Drugs and some Monsters

Foto: Ptrk9000
Foto: Ptrk9000
Man kann es sich gut vorstellen: Unser Kolumnist Patrick Neuntausend lässt sich durch das Wetter draußen nicht abhalten und macht trotzdem die Nacht zum Tag. Was ihm besonders einheizte, davon berichtet er hier.
So langsam wird es kalt, ich habe schon mal den Hundeschlitten und die Huskies aufgetaut, wenn demnächst wieder gewittert, dann wird der Blitz in die Schlittenhunde... oh sorry, das wollte ich ja gar nicht schreiben.

Dieses mal wird es wirklich kurz. Über den Freitag könnte ich jetzt schreiben, dass wir als Vinylriders in Sachsenhausen einen Laden regelrecht zerlegt haben, Jimmy Jack und Patrick Neuntausend haben die kleinen schwarzen Scheiben niedrig fliegen lassen und die Butze war voll bis unter die Decke. Und nicht nur die, alter Hamsterradververwalter! Aber: geschenkt, das ist sowieso bekannt und Geschichte, wenden wir uns also lieber anderen Ereignissen zu!

Am Samstag nämlich, nachdem ich mich auf dem Konstimarkt an einem leckeren Bratkartoffelfrühstück labte, ging es auch schon recht früh am Abend in den Kunstverein "Familie Montez", ihr wisst schon, bei der EhZettBee und neben dem Skatepark gelegen, dort wo dürrärmige Nordendmausschubser das Recht Ihrer Ledenfrüchte bis auf die Zähne verteidigen, mit einem Bobbycar in einer Skateboard - Arena herumzugondeln. Ich glaube ja, das ist der Neid der Besitzlosen, die im Teenageralter einfach zu blöd zum Skaten waren und sich jetzt immer noch ärgern, dass es einfach cooler aussieht, die Straße auf einem Board herunterzucruisen als neben der Alten mit dem Kinderwagen herzutapern. Und nein, ich war nie skaten. Ich war nämlich schlau genug, zu erkennen, dass ich dafür zu blöd bin und dass meine Kompetenzen auf anderen Gebieten liegen, die auch zum Glück nichts mit Bälgern zu tun hat. Ich mag ja Kinder, aber nicht die eigenen, deshalb hab' ich keine. Hätten wir das auch mal geklärt, ne.

Also im Monetz angekommen, ich hoffe, Ihr lest noch mit, danke, fein, da läuft einem der immer gut gelaunte Mirek über'n Weg, wobei, es ist schon eher ein vorbeigeistern, so ein Huschen in Zeitlupe eben, ich finde, er bringt damit in eine angenehme Ruhe in die Hektik.

Denn es war schon einiges los, da wurden Instrumente aufgebaut, gestimmt, Kisten und Kabel umhergetragen. T-Shirt- und Plattenstände aufgebaut, durstig von der Maloche schon die ersten Biere gekippt, denn es sollte ein großartiger Abend werden. Und ich mittendrin, als kleiner Helfer im Getriebe. Naja, ich bin ja auch lieber das vorletzte Einhorn.

In der Mitte des Raumes wurden die Setups von vier Bands aufgebaut, das hießt viermal Schlagzeug, Amps, Mikros, Verstärker, was schon mal ungewöhnlich ist, aber auch verdammt cool anzusehen war, während an der Stirnseite die Bühne bestückt wurde für den Headliner des Abends: The Monsters. Ja, der Grieche hatte sich wieder mal so ein Ding ausgedacht, nämlich einfach mal fünf Bands hintereinander unter der Honsellbrücke spielen zu lassen, aber mal ganz ehrlich, so muß das auch sein, wie sich das am Abend noch bestätigte.

Musikalisch war der Abend geprägt von Garage Punk, Trash/Sex/Rock 'n' Roll und einer Prise Psycho Blues, con­fe­riert von Miss Tula Trash und in den Umbaupausen sowie nach den Konzerten musikalisch umrahmt von den DJs INGO the SICK (Der Mann in den Platten), Konrad, "der" O.R.G.E.L. und Trantafille.

Aufgespielt haben an diesem Abend, und es war wirklich eine gute Kombination, The Sex Organs (CH/NL), die als ...hm langes, haariges Ding und schwarzes, zotteliges Dreieck... verkleidet auf der Bühne eine orgastische Show ablieferten - Uh ah oh..., The Devils (IT) mit Blasphemic Blues Noise Trash’n’Roll, The Cheating Hearts aus Hamburch, die ich schon mal vor ein paar Jahren zusammen mit Becky Lee im Studio hatte, und die waren: raw, wild and dirty! Gitarre, Gesang und derbes Schlagzeug, so muss das! Auch ein guter Bekannter waren die New York Wannabes, die "Kompromisslos energetische, bluesgetränkte, noisige Rockmusik, wie sie auf keiner Musikschule gelehrt wird." spielten. Besser hätte ich es mir auch nicht aus den Fingern saugen können.

Der Headliner waren natürlich The Monsters (CH), 30 Jahre auf die Fresse, die auch in Kombination mit dem unverwechselbaren Gesangstimbre eines Reverend Beat Man eine unglaubliche Wucht entwickelten, so brachial gut wurde ich selten umgeföhnt, und gut abgemischt war es auch noch. Ihren Stil nennen sie selbst "Wild Primitive Chainsaw Massacre Teenage Garage Punk Trash", ich glaube, dem muss man nichts mehr hinzufügen. Jetzt stelle man sich folgende Entwicklung vor: The Monsters prügelten den Beton aus der Honsellbrücke und nach und nach begaben sie die anderen Musiker zurück zu Ihren noch aufgebauten Instrumenten in der Raummitte, und fingen an, mitzuspielen. Plötzlich erklang da also nicht mehr ein Schlagzeug, sondern fünf, da wurde hier gezupft und dort getrommelt und der ganze Raum war plötzlich Musik. Kann man schlecht beschreiben, selbst wenn man schreiben könnte, was ich ja nicht von mir behaupte, da muss man einfach dabei gewesen sein. EIn fantastischer Abend, gut besucht und ein Erlebnis für jeden, der dabei gewesen ist, I promise!

Hinterher gaben sich die oben genannten DJs die Platten in die Hand und ich habe mich dann irgendwann mit einer Bezahldroscke zurück nach Sachsenhausen gemacht, wobei mich die smarte Aqui zur Fahrt eingeladen hatte, denn früh morgen fährt "da" ja nix gescheites. Danke auch nochmal an dieser Stelle :-)

Dann wollte ich nur noch ins Bettchen, gut, vielleicht war ich nochmal auf ein Becherchen in Alt-Sachs, aber nicht alles will weitererzählt werden.

Geht raus, die Nacht ist schön!

//Patrick Neuntausend

PS: Genauere Information zu den Bands kann man auch dem entsprechenden Facebook - Event entnehmen:
www.facebook.com/events/1171709056223592/
14. November 2016
Ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

Leser-Kommentare

Kommentieren
Schreiben Sie den ersten Kommentar.
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Nightout in Frankfurt
Unser Kolumnist Patrick Neuntausend meldet sich nach einer kleinen Pause zurück und stürzt sich wie gewohnt ins Nachtleben. Den Grund für seine Auszeit gibt es noch dazu.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: Ptrk9000
 
 
Unser Kolumnist war am Wochenende mal wieder in Frankfurt unterwegs. Von seinen kleinen Ausflügen ins Nordend, nach Bornheim und ins Lola Montez schreibt er in seinem neuesten Eintrag.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: ptrk9000
 
 
Ptrk9000s Kolumne
Geburtstagswoche
Es war etwas ruhig geworden um unseren Kolumnisten Ptrk900, aber nun meldet er sich gutgelaunt zurück und berichtet, wie es es ihm inzwischen ergangen ist. So war er unter anderem in Darmstadt und im Yachtklub.
Text: ptrk9000 / Foto: ptrk9000
 
 
So eine Woche mit Feiertag will, der Name sagt es ja, gefeiert werden. Unser Kolumnist hat dies beim Gudes getan, war bei der Tagtanzdemo und natürlich auch im Dreikönigskeller. Wie es so war, das lest Ihr hier,
Text: Patrick Neuntausend / Foto: ptrk9000
 
 
Ptrk9000s Kolumne
Ein sortenreiner Freitagabend
Auch wenn unser Kolumnist Ptrk9000 arbeiten musste, berichtet er dennoch fleißig aus dem Frankfurter Nachtleben: Das frisch gegründete Kollektiv "Frankfurter Klang" hatte seinen Einstand im Dreikönigskeller.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: ptrk9000
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
Nightout in Frankfurt
Der Südmain-Frankfurter und Apfelweinkenner ptrk9000 (sprich patrick neuntausend) geht gerne aus, wenn er nicht gerade irgendwo Schallplatten auflegt oder bei Radio X moderiert. Hier berichtet er von seinem Leben im Off-Space.

Meistgelesen

Meistkommentiert