Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Nightout in Frankfurt
 

Kolumne von ptrk9000

Skaten, Records und Schallplatten

Foto: Patrick Neuntausend
Foto: Patrick Neuntausend
Unser Nightlife-Kolumnist hat sich zweimal in Neglected Grassland gewagt, einmal in eine Schickimicki-Bar (bei guter Musik) und zum Batschkapp-Musikflohmarkt (bei schlechter Musik). Bitte treten Sie ein!
Am Donnerstag ging es ins Neglected Grassland, denn dort zeigte die Railslide Gang zwei Filmchen: Zum einen ein gekonntes Portrait von und über den Skater Marlon Schollmeier, zum anderen den eigens vom Skateschlappenschneider Vans produzierte Film "Propeller" – eine Frankfurter Premiere. Und was soll man sagen: Im Handumdrehen war der gesamte Innenhof voller Rollbrettmenschen, und während der Filme entfuhr einigen schon ab und an bei besonders dramatischen Manövern ein ehrfürchtiges "Uaah!", und sogar ich war ob der gezeigten Skateakrobatik schon sehr eingenommen. Hut ab, alter Vadder! So konnte man den Donnerstagabend auch mal schön verbringen, gerade, wenn alles so gut gepasst hat. Dafür kann man sich schon mal bei den Railslide-Jungs bedanken, ne!

Auch am Freitagabend zog es mich in die gleiche Ecke, genauer: in die Sullivan-Bar, wo Frank Rox hinter den Decks stand. Der Service ist auch blitzschnell und trägt die Schoppen mit einem Lächeln an, was will man mehr? Gut, nicht jedes Publikum muß gekonnt wegignoriert werden, aber zum Beispiel zigarrerauchende Pennäler oder Minimädchen auf Bankerfang, da richte man seinen Fokus dann doch lieber auf das Wesentliche. Was war das doch gleich? Richtig: Musik und Kaltgetränke.

Vom Sullivan ging es für mich nochmals ins Neglected Grassland, denn auch Neues will von mir gehört werden. Julius Abel, Oskar & Karl sowie Sosoniic luden zur "Breadmaker Night", und Breadmaker ist, wie es sich selbst nennt, "an independent Record Label". Zuallervorderst dachte ich, die Jungs, die sich im Gespräch als sehr freundlich, aufgeschlossen und angenehm erwiesen, veröffentlichen ausschließlich elektronische Tanzmusik, da das Set, soweit, wie ich es gehört hatte, zum Großteil aus deepen House mit melodischen Ansätzen bestand. Aber ein Ohr auf der Webseite offenbarte, dass hier auch recht poppige Releases und auch Gitarrenmusik veröffentlicht werden. Ein breites Spektrum guten Geschmacks tut sich hier auf, ich werde das mal weiter im Gehörgang behalten.

Ein wenig angetüddelt ging es dann nach Hause, ich wollte ja mal ein wenig früher schlafen gehen, denn am nächsten Tag wartete der Musikerflohmarkt auf dem Batschkapp-Gelände. Aber dieses mal hatte ich keinen eigenen Fress-Stand im Sinn, sondern, ich wollte ein paar Vinylschüsseln verkaufen. Die Schüsseln bestehen aus mir unbeliebt gewordenen Schallplatten, die unter Hitzeeinwirkung zu Schalen oder unregelmäßigen Gefäßen verformt wurden.
Leider lief der Verkauf nicht so besonders gut, was sicherlich an auch der Tasache lag, dass zu 98 Prozent nur Typen da waren, die ja meistens nicht unbedingt auf ästhetische Aspekte anspringen und nur im Kleinhirn-Gegenstands-Recognition-Mode unterwegs sind.

Das funktioniert in etwa so: Der Gegenstand wird in die Hand genommen, dann wird erkannt, um was es sich handelt, eine Art kausaler Erkärungsversuch läuft im Kopf ab, und nach Klärung des Ablaufes wird der Gegenstand wieder zurückgelegt, meistens um nochmals einer unspezifischen Ansprechperson das Ergebnis verbal mitzuteilen: "Eine Schallplatte!". Na, aber nicht weiter schlimm, dann verklopp' ich den Kram eben beim nächsten Mal. Leider habe ich keinen Enhancer gefunden, da muss ich wohl doch das Internet bemühen. Ausserdem finde ich den Flohmarkt überhaupt zu gitarrenlastig, wir wollten schon sammeln und einige der meistbespielten Gitarrenverstärker des Marktes aufkaufen und öffentlich verbrennen, weil das iterative Gitarrengekreische schon nach ein paar Stunden ziemlich nerven kann, gerade, wenn einem doch eher nach Funk oder elektronischer Musik ist. Da ist die Synthesizer- und Studiofraktion deutlich unterrepräsentiert, das muss sich beim nächsten Mal aber radikal ändern! Genau! Aber trotzdem war es ein interessanter Samstagnachmittag, auch wenn ich es erst recht spät zum Konstimarkt geschafft hatte.

Geht raus, die Nacht ist schön!
11. Mai 2015
Patrick Neuntausend
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

Leser-Kommentare

Kommentieren
Schreiben Sie den ersten Kommentar.
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Nightout in Frankfurt
Unser Kolumnist Patrick Neuntausend meldet sich nach einer kleinen Pause zurück und stürzt sich wie gewohnt ins Nachtleben. Den Grund für seine Auszeit gibt es noch dazu.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: Ptrk9000
 
 
Unser Kolumnist war am Wochenende mal wieder in Frankfurt unterwegs. Von seinen kleinen Ausflügen ins Nordend, nach Bornheim und ins Lola Montez schreibt er in seinem neuesten Eintrag.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: ptrk9000
 
 
Ptrk9000s Kolumne
Geburtstagswoche
Es war etwas ruhig geworden um unseren Kolumnisten Ptrk900, aber nun meldet er sich gutgelaunt zurück und berichtet, wie es es ihm inzwischen ergangen ist. So war er unter anderem in Darmstadt und im Yachtklub.
Text: ptrk9000 / Foto: ptrk9000
 
 
So eine Woche mit Feiertag will, der Name sagt es ja, gefeiert werden. Unser Kolumnist hat dies beim Gudes getan, war bei der Tagtanzdemo und natürlich auch im Dreikönigskeller. Wie es so war, das lest Ihr hier,
Text: Patrick Neuntausend / Foto: ptrk9000
 
 
Ptrk9000s Kolumne
Ein sortenreiner Freitagabend
Auch wenn unser Kolumnist Ptrk9000 arbeiten musste, berichtet er dennoch fleißig aus dem Frankfurter Nachtleben: Das frisch gegründete Kollektiv "Frankfurter Klang" hatte seinen Einstand im Dreikönigskeller.
Text: Ptrk9000s Kolumne / Foto: ptrk9000
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
Nightout in Frankfurt
Der Südmain-Frankfurter und Apfelweinkenner ptrk9000 (sprich patrick neuntausend) geht gerne aus, wenn er nicht gerade irgendwo Schallplatten auflegt oder bei Radio X moderiert. Hier berichtet er von seinem Leben im Off-Space.

Meistgelesen

Meistkommentiert