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Kolumne von Patrick Neuntausend
 

Kolumne von Patrick Neuntausend

Verpackungsmusik in einer lahmgelegten Stadt

Foto: //Patrick Neuntausend
Foto: //Patrick Neuntausend
Unser Kolumnist war am Wochenende im Feinstaub, beim Farbenflohmarkt auf dem Milchsackgelände und hat im Hof des Dreikönigskellers eine beeindruckende Barcode-Scanner-Performance erlebt.
Ich hatte mir heute mal den Sonntag herausgegriffen, da ich an den anderen Tagen meist die Erfrfischungskoeffizienten in diversen Frankfurter Freibädern überprüft hatte und abends irgendwo draußen saß. Zum Beispiel am Feinstaub, dort geht das ja auch hervorragend, und der Vorteil ist ja auch, dass man dort ständig Leute trifft, die man in seiner Kennenlernhistorie als durchaus angenehm empfindet.

Am Sonntag also zog es mich erstmal nach einen ausgiebigen Frühstück zu dem Farbenflohmarkt auf dem Milchsackgelände, der nachteulenfreundlich auch erst um 16 Uhr seine Pforten öffnete. Da musste ein zweites Frühstück her, da kam mir der leckere Nudelsalat mit Grillgemüse vom Versuchskantinchen gerade richtig. Allerdings, bis man mal dorthinkommt, alter Busfahrer, das ist echt schon abenteuerlich. Gut, die S-Bahn fährt nicht, weil "die da werkeln". Natürlich sind die U-Bahnen deswegen mancherorts überlastet. Aber was am meisten nervt, ist ja die Tatsache, dass aus welchen Gründen auch immer diverse Rolltreppen einfach nicht funktionieren und diese verdammten Fahrkartenautomaten sich weigern, Geld anzunehmen. Wenn man dann zum achten mal seinen Zehner wieder zurückbekommen hat, möchte man schon mal mit in jedem Baumarkt käuflich zu erwerbenden Gegenständen nachhelfen. Mit einer Motorsäge zum Beispiel. Am Südbahnhof stehen dann die Fahrpreisnacherhebungsdenunzianten herum wie Pennäler auf dem Schulhof, können einem, wie zu erwarten, zum Fahrpreisautomatenproblem nicht weiterhelfen und ermahnen ihre Mitmenschen, vom Fahrrad abzusteigen. Das ist wohl das Beratungskerngeschäft. Gut, dass die Fahrpreise erhöht wurden. Dann fährt man halt mal so. Aber dazu möchte ich natürlich nicht aufrufen. Ab auf die Strafrolltreppe!

Aber ich schweife ab. Der Flohmarkt auf dem Milchsackgelände war fein gut besucht, man traf die eine oder den anderen aus dem Nachtleben und es wurden allerlei Klamotten und erfreulich viele Platten feilgeboten. Lachende Gesichter allerorten, die rückwärtig auch noch fein beschallt wurden von Stella Mirabella, die ja auch bekannterweise als Plattendealerin bei No. 2 Records dirket an der Quelle sitzt. Kauft Vinyl, es macht glücklich. Gibt es in einer nahen Zukunft sicherlich zum Preis einer Einzelfahrt in Frankfurt. Hahaha!

Dann ging es ins neue Radio X in die Kurfürstenstrasse nach Bockenheim, denn "x wie raus" wollte moderiert werden. Da ist mir eine Veranstaltung aufgefallen, die im Dreikönigskeller am Abend stattfinden sollte:
"Al’s Sleazo Bistro – Outsider Edition" nannte man den Abend, es sollte Ghettoblasterbeschallung von Tony Hunt und Christian Pantzer geben, Live Musik von Matthias Vatter und Christina und eine Live Performance von DJs, die Barcode Scanner benutzen, um damit Musik zu generieren.

kubriel.servus.at/index.php?s=barcodedjs

Abgefahrener Kram, das wollte ich unbedingt sehen. War es auch, man saß draußen im Hof und es wurden unkompliziert aus dem Fenster Getränke angereicht. Die Barcode DJs aus der Slowakei machten eine sehenswerte Show, indem sie, ich erwähnte es bereits, mit Handscannern die Barcodes von Produktverpackungen abscannten, die wohl im Setup bestimmte Sounds antriggerten. Durch die Kombination der Sounds, gepaart mit einem griffigen Technobeat, ergaben sich interessante Soundcollagen und beinahe melodische Abfolgen. Das war ein Spaß, da draußen, eingeklemmt zwischen den Gemäuern vor der Stahltür des Dreikönigskellers. Im Übrigen wollten die Künstler um Jakub Pišek auf die Übermüllung hinweisen, ein, wie wir wissen, globales Problem, dem jeder durch Müllvermeidung ein wenig entgegenwirken kann. Jedoch wollte ich früher nach Hause als sonst, der gestrige Mädelsabend im Feinstaub drückte mir noch auf die Birne und ich muss ja auch mal ein bißchen chillen. Die Hitz' nimmt mir Energie. Da muss mein Akku auch erst wieder aufladen, aber das kennt man ja.

Geht raus, die Nacht ist schon!
10. August 2015
//Patrick Neuntausend
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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