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Nightout in Frankfurt
 

KOLUMNE VON PTRK9000

Nur mit Mieze!

Foto: //ptrk9000
Foto: //ptrk9000
PTRK9000 hat wieder das Frankfurter Nachtleben erkundet. In der aktuellen Kolumne berichtet er unter anderem über das Konzert von MIA im Zoom und von einem partyfernen Programmpunkt, der Demo gegen Rassismus.
So langsam kommt der Winter in Frankfurt an, immer noch zaghaft, und man könnte fast meinen, ängstlich, hält er ein wenig Einzug in die Stadt am Meer.
Da will schon gut ausgewählt sein, wohin man sich durch die Kälte mäandert. Am Mittwoch war ich poppig, anders kann man es nicht beschreiben und ich dachte mir: Musik ist alles, kurz MIA waren in der Stadt und bespielten das Zoom, und da wollte ich unbedingt hin. Ich bin ja immer für Göttinnen gucken zu haben. Und so verbrachte ich, charmant begleitet, einen schönen Konzertabend im Zoom. Frau Mummert mit Theremin und in wechselnden Outfits, das hat schon Spaß gemacht. Ich würde nicht von Liebe sprechen, aber so etwas in der Art kommt der Empfindung schon recht nahe. Wahrscheinlich war es beabsichtigt, dass der Rest der Band eher unauffällig gekleidet auf der Bühne zu sehen war, manchmal dachte ich: "Dass ist die Sängerin von MIA mit den Sportfreunden Stiller." Aber so böse, wie das klingt, ist es natürlich nicht gemeint, denn die Jungs haben superphantastique aufgespielt, keine Frage! Grandiose Idee, übrigens, einen Meldly einzubauen, der aus MIA, Eurythmics und the White Stripes bestand, sehr zur Freude aller. Sehr schön! So manch ein Chartstürmer sollte mal so eine Clubtour absolvieren, ist vielleicht auch gut für die Bodenhaftung. Sehr sympathisch war übrigens auch, dass MIA es unterlassen haben, sich die Zugabe herbeiklatschen zu lassen. Das finde ich ja immer schlimm, dieses ermüdende Ritual: Die Band geht von der Bühne, das Publikum klatscht sich die Pfoten blau und die Band kehrt, überraschenderweise natürlich, auf die Bühne zurück, um die tapferen Klatscher noch mit weiteren Titel zu belohnen. Nicht so am Mittwoch: Die größten Hits am Ende, eine schöne Dankesgeste zum Schluss und ein Gefühl im Bauch, dass man als Konzertbesucher alles richtig gemacht hat. Alles richtig gemacht hat auch das Team von Shooter, die für die Veranstaltung verantwortlich gewesen sind, denn das Konzert war zwar ausverkauft, aber sie haben den Laden nicht überbucht. Ich hasse nichts mehr, als hoffnungslos überfüllte Veranstaltungen. Hinterher ging es noch ins Feinstaub zu "Kraut, Rüben, DamengeDecks" mit The Barbelle und Chrystl hinter radikal feminisierten Plattentellern. Man muss sich ja langsam ans Nordend gewöhnen, wenn die Alte Liebe bald dichtmacht. Und so ging der Abend in Würde zur Neige. Man muss ja nicht immer auf so Geheimwissenschaftenkonzerte gehen, denn nicht alles, was kommerziell Erfolg hat, muss Müll sein. Umgekehrt übrigens auch, ne.

Es gäbe noch so Einiges zu berichten, zum Beispiel, dass wir als "The Vinylriders" am Samstag die Stereobar auseinandergenommen haben, oder dass Jake Walk und Florian Heiberger am Freitag im Dreikönigskeller, alles bleibt neu, die kleinen Scheiben haben niedrig fliegen lassen. Rhythm and Blues sowie Soul war die Ansage, und fein war es gewesen!

Aber dazu vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt mehr. Am Montag geh' ich mal zur Hauptwache, man muss ja schließlich auch mal mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen: Rechte Vollidioten haben in Frankfurt nichts zu suchen! Unsere Politiker machen sich da ja noch immer gegenseitig ins Hemd. Oder wie Aetschy zu sagen pflegt:

Alles Gute gegen Rechts!
26. Januar 2015
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_kolumne_GALERIE_WHILE#}
 

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