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Foto: ptrk9000
Foto: ptrk9000

Ptrk9000s Kolumne

Ein Samstag im Untergrund

Ptrk9000 hat am Wochenende wieder das Nachtleben unsicher gemacht. Doch diesmal war er nicht allein, er hatte Besuch aus Ljubljana. Da wird die zeil schon mal zur No-Gp-Area.
Schon jetzt ist die Zeil noch viel mehr als sonst eine No-Go-Area. Ich mag ja Sätze, in denen sich das Objekt ausschliesst. Grausam viele Menschen drängen sich durch diese unbeschreiblich unschöne Konsummeile, oftmals genauso hässlich wie ihre Primark-Brechtüten. Aber da musste ich durch. Und mein Gast aus Ljubljana. Den hatte ich nämlich zuvor am Bahnhof abgeholt, denn am Abend war es gewünscht, dass der Herr im Tiefengrund auflegt.

Ljubljana ist wunderschön, eine bisschen wie eine Mischung aus Amsterdam und Wien, und auch die Menschen dort gehören zu den Angenehmen. Und so ergab es sich im Verlauf des Flow! - Festivals in eben dieser Stadt, dass ich die hiesige Speerspitze der lokalen DJ - Szene kennengelernt hatte. Und deshalb es ein kausales Ergebnis, dass ich unseren Gast, DJ Woo-D am Hauptbahnhof abgeholt hatte, ihm aber den Weihnachtsmarkt ersparte, gemäss der Prämisse "Chinatown looks everywhere like the same" (oder so) und erstmal beim Thai Phuket in der Dönerkurve vorm El Dorado Kino verfrühstückte, denn bis zum Udon am Lokalbahnhof wären wir verhungert. Aber in/bei Phuket ist man ja auch immer um das leibliche Wohl seiner Gäste besorgt. Jaja, Thai Imbiss, voll Underground, lästert an dieser Stelle das Wegwerfgehirn. Dann sollte es nicht weiterlesen, denn es wird noch schlimmer.

Mein Gast hatte nämlich einige Thai - Funk - 7" Singles im Gepäck, und erst beim Udon am Lokalbahnhof war man in der Lage gewesen, die Schrift auf den Plattenlabels zu entziffern und zu übersetzen. Ich mag das ja, dass in Frankfurt so viele Nationen unter einer Dunstglocke leben, deshalb haben diese Naziidioten hier auch keine Chance. Allein schon, dass man sich den ganzen Tag international durchfressen kann, indisch zu thai zu libanesisch zu chinesisch, im Bahnhofsviertel gibt es Restaurants, die kenntnisreich zwischen Süd- und Nordchinessicher Küche zu unterscheiden wissen, neben koreanischen oder pakistanischen Essplätzen, allein schon dafür darf man sich glücklich wähnen, in Frankfurt zu leben. Plus die anderen Vorteile. Gut, der RMV gehört nicht dazu, aber das soll ein anderes Thema sein.

Nach dem thaistücken hatte ich meinen Gast in die "Brücke" auf einen Espresso bugsiert, erstaunlich, dass hier so viele Reservierungen akzeptiert werden, denn wenn man um 18 Uhr kommt, steht da schon ein Schild mit der Aufschrift "Reserviert ab 21 Uhr" auf dem Tisch, und auch wenn man nur eine halbe Stunde für ein Heißgetränk bleiben will, demotiviert einen das schon ein wenig. Aber ich mag die Brücke, das Essen ist lecker und tagesaktuell zubereitet, allerdings schweife ich ab.

Nachdem wir uns drei Stunden lang Platten vorgespielt hatten, was Kerle halt so machen, während sie rauchen, begaben wir uns ins Tiefengrund, denn als "The Vinylriders" hatten wir dort den Samstag unter unsere Kontrolle gerissen. Und nein, das Tiefengrund ist nicht aus allen Nähten geplatzt, weil ja auch viele Frankfurter denken, in irgendwelchen Pseudopuffs läuft ansprechende Musik, jedoch waren genau die Richtigen da und allein schon deshalb ist es der Mühe wert. Boris Szech, Jimmy Jack, Patrick Neuntausend haben ihren Gast Dj Woo-D aus Ljubljana unterstützt, und der Herr, alle Wetter, mixt die 45er wie das himmlische Kind, Hut ab!

Nach dem letzten Kaltgetränk von der Claudi verabschiedet, begaben wir uns, und yes, man weiß ja, wie das endet, in die Barbarossaschänke, wo um die Uhrzeit wenigstens die Wirtin hellwach ist und einem liebevoll mit einem süffisanten Grinsen das frische Blonde unter die Nase schiebt. Aber irgendwann wollte ich wirklich nach Hause, denn mein Gast musste um 16 Uhr zum Hauptbahnhof, und das war kurz nach dem Aufwachen auch wirklich eine Herausforderung! Aber das ist eine andere Geschichte ;-)

Geht raus, die Nacht ist schön!

//Patrick Neuntausend
 
30. November 2015, 11.03 Uhr
ptrk9000
 
 
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