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Foto: Dirk Ostermeier
Foto: Dirk Ostermeier

Prozess CargoCity Süd

Goldman gibt Erklärung ab

Investor Ardi Goldman verlas am jüngsten Verhandlungstag um die Korruptionsaffäre bei CargoCity Süd eine Erklärung, die ihn entlasten soll. Derweil musste sich der frühere Chef von Volker A. Fragen stellen.
„Ich hoffe, damit ist mein Freispruch klar geregelt“, mit diesem Scherz beendete Investor Ardi Goldman seine Erklärung. Die hatte er am Dienstag bei der Verhandlung der Korruptionsaffäre bei CargoCity Süd überraschend abgegeben. Sie beinhaltete eine Auflistung aller Treffen zwischen ihm und Mitarbeitern von Fraport, Lufthansa Cargo sowie DB Schenker. Goldman witzelte dabei, er sei ja der einzige Prozessbeteiligte, der einen Terminkalender führe. Denn etlichen Zeugen fiel es bisher schwer, die Ereignisse – die rund zehn Jahre in der Vergangenheit liegen – zeitlich einzuordnen.

Goldmans Chronologie begann mit dem 8. Juni 2005, einem ersten Treffen mit dem Fraport-Generalbevollmächtigten Karl-Heinz D., der an diesem Prozesstag auch als Zeuge geladen war. Hiebei sei es noch um Goldmans erstes Wunsch-Objekt bei CargoCity Süd gegangen – einer Logistikhalle für die Bahn-Tochter Schenker. Bei der Projektvorstellung am 13. Dezember 2005 sei es dann aber zum Eklat gekommen. Ein Bahn-Mitarbeiter habe gesagt „Goldman kann nur Diskotheken bauen“ und somit klar gemacht, dass man einen anderen Investor vorziehe. Er brachte dann den Mitangeklagten Jürgen Harder ins Gespräch, letztendlich entwickelte Schenker den Bau aber selbst.

Bei weiteren Treffen sei es dann um das Grundstück gegangen, auf dem der Immobilienentwickler das Logistikobjekt Cargoport für Lufthansa Cargo entwickelte. Ein Termin, der nun schon öfter Bestandteil der Verhandlung war, ist ein Treffen am 13. Juli 2006 zwischen Goldman, Makler Uwe S., dem ehemaligen Fraport-Manager Volker A. sowie dessen damaligen Vorgesetzten Christoph H. und Karl-Heinz D. in der Halle der Helden auf der Hanauer Landstraße. Goldman betonte, dass zu diesem Zeitpunkt längst entschieden war, dass er das Projekt auf dem Grundstück bei CargoCity Süd entwickeln wird. Laut Aussage von Karl-Heinz D. war damals aber noch nichts fest beschlossen, da die Zusage vom Käufer, der Lufthansa Cargo, noch ausstand.

Goldman begründete seine Sicht der Dinge damit, dass er Karl-Heinz D. einen wertvollen Tip gegeben hatte und somit als Geschäftspartner sehr interessant gewesen sei. Der Erbbauzins beim Logistikzentrum am Flughafen wird nach Grundfläche berechnet. Üblich sei es aber, die Bruttogeschossfläche als Rechengrundlage zu nehmen, erklärte Goldman. Baut ein Investor dann mehrstöckig, muss er auch mehr bezahlen. Goldman ist der erste Investor, der bei CargoCity Süd eine zweistöckige Logistikhalle realisiert hat. Bei ihm wurde dieses Rechenmodell natürlich noch nicht angewendet. Die Aussage, die Goldman mit seiner Ausführung stützen wollte, war, dass er gute Kontakte zur oberen Geschäftsebene von Fraport hatte. „Mit Volker A. hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon lange nichts mehr zu tun“, sagte er. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet, dass Goldman Schmiergeld für die Vergabe des Grundstücks gezahlt hat, dass sich Makler Uwe S. und Volker A. geteilt haben.

Die Vernehmung von Karl-Heinz D. drehte sich hauptsächlich um eine Projektentwickler-Provision in Höhe von einer Million Euro, die Fraport von Goldman verlangt hat. Fast acht Stunden wurde er verhört. Der ehemalige Kollege des Fraport-Bereichsleiters, Christoph H., musste ähnliche Fragen bereits über sich ergehen lassen. Er wurde am 21. April vernommen. Der Punkt ist, dass in internen Mails immer von einer Provision gesprochen wurde, der eigentliche Vertrag aber anders dargestellt ist. Hier ist die Rede von 500.000 Euro Vermittlungsgebühr, 200.000 Euro Beratungsleistung und lediglich 300.000 Euro Provision. Der Vertrag soll so formuliert sein, weil es wohl Bedenken aus der Rechtsabteilung gab, weil Leistung und Gegenleistung in Missverhältnis stünden. Das belegen Mails. So richtig daran erinnern wollte sich der Fraport-Mitarbeiter aber nicht. „Für mich war es nur wichtig, dass unterm Schnitt eine Million Euro raus kommt“, sagte Karl-Heinz D.

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27. Mai 2015, 10.50 Uhr
Christina Weber
 
 
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