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Kolumne von Ana Marija Milkovic
Brexit, my dear
Die Briten stimmen für den Austritt aus der Europäischen Union. Dieses Thema beschäftigt auch unsere Kolumnistin Ana Marija Milkovic. Was das Ganze mit dem Philosophen Slavoj Zizek zu tun hat, lesen Sie hier.
Kürzlich sah ich im Schweizer Fernsehen ein Interview mit dem slowenischen Philosophen Slavoj Zizek. Zizek, der beim Sprechen unbändig gestikuliert, transpiriert. Während sich Zizek gestikulierend in Rage redete, berührten seine Hände unablässig sein Gesicht. Schweißtropfen glitten in seine Haarspitzen, die sich eine Zeit lang widerborstig dort hielten, bis, ausgelöst durch ruckartige Bewegungen, diese auf sein T-Shirt abfielen. Dort tauchen sie ein und bildeten Schweißränder. Die Flächen vergrößerte sich. Ich beobachtete das. Vor dem Fernseher sitzend, fragte ich mich, ob Slaovoj Zizek der Moderatorin nach dem Interview die Hand zur Verabschiedung reichen, vielleicht sogar ein Küsschen auf die Wange geben und ob sie dabei an sein Genie denken wird?
Ich liebe Interviews mit Zizek anzuhören, wenngleich sie anzusehen, mir wegen beschriebener Hyperhidrose ungefähr so leicht fallen, wie Sloterdijk Bücher zu Ende zu lesen. Jedenfalls beschrieb Zizek den Kollegen aus Karlsruhe als klugen Mann. Deswegen zitierte er ihn. Es ging um Ethik, die durch Zurückhaltung eine gesellschaftliche Akzeptanz von Fremden in der Gesellschaft fördert, indem es Grenzen respektiert und auch eigene aufzeigt. Für das Miteinander mit anderen Kulturen sollten Regeln gelten, die für Alle nicht nur verbindlich sind, sondern als solche auch verbindlich wahrgenommen werden. Diese Regeln gilt es heute neu zu gestalten. Gestern projizierte ich die Ethik der Zurückhaltung noch auf Asylanten und Wirtschaftsflüchtlinge. Heute auf das Königreich England. Bundespräsident Roman Herzogs a.D. lang beschworener Ruck sollte nicht in Deutschland sondern in Europa losgehen. Welch historischer Tag!
Ich liebe Interviews mit Zizek anzuhören, wenngleich sie anzusehen, mir wegen beschriebener Hyperhidrose ungefähr so leicht fallen, wie Sloterdijk Bücher zu Ende zu lesen. Jedenfalls beschrieb Zizek den Kollegen aus Karlsruhe als klugen Mann. Deswegen zitierte er ihn. Es ging um Ethik, die durch Zurückhaltung eine gesellschaftliche Akzeptanz von Fremden in der Gesellschaft fördert, indem es Grenzen respektiert und auch eigene aufzeigt. Für das Miteinander mit anderen Kulturen sollten Regeln gelten, die für Alle nicht nur verbindlich sind, sondern als solche auch verbindlich wahrgenommen werden. Diese Regeln gilt es heute neu zu gestalten. Gestern projizierte ich die Ethik der Zurückhaltung noch auf Asylanten und Wirtschaftsflüchtlinge. Heute auf das Königreich England. Bundespräsident Roman Herzogs a.D. lang beschworener Ruck sollte nicht in Deutschland sondern in Europa losgehen. Welch historischer Tag!
24. Juni 2016, 11.17 Uhr
Ana Marija Milkovic
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