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Galopprennbahn versus DFB
Renn-Klub will Gelände nicht räumen
Der Renn-Klub will nicht aufgeben. Trotz verlorenem Bürgerentscheid und drohender Räumungsklage wollen die Mitglieder das Gelände in Sachsenhausen nicht räumen – und sich notfalls durch alle Instanzen klagen.
Eine friedliche Lösung für das Gelände der Galopprennbahn ist längst in weite Ferne gerückt. Die Stadt will es zum Jahresanfang dem DFB übergeben, der hier ein Leistungszentrum errichten möchte – zum Ärger der Pferdefreunde. Die jüngste Mitgliederversammlung des Renn-Klubs dürfte den Konflikt weiter anheizen. Denn Klub-Schatzmeister Carl-Philip Graf zu Solms gab nun die einstimmige Entscheidung der Mitglieder bekannt: „Wir werden das Gelände zum 1. Januar 2016 nicht räumen.“ Eine Räumungsklage habe sie bisher nicht erreicht – obwohl sie von der Stadt angekündigt wurde. Selbst wenn der Bescheid ins Haus flattern sollte, wolle man sich nicht bewegen. „Wir werden durch alle Instanzen klagen“, kündigte zu Solms an. Der Renn-Klub spielt damit weiter auf Zeit, was der Stadt durchaus einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Denn der Zeitpunkt der Übergabe ist mit dem DFB fest vereinbart und es drohen Strafen, wenn die Stadt nicht in der Lage ist, diese Vereinbarung zu erfüllen.
Der Renn-Klub hat ganz zuversichtlich bereits fünf Renntage für 2016 beim Dachverband angemeldet. Man sei sich sicher, dass man die noch durchführen könne, so der Schatzmeister. „Vielleicht auch noch einige im Jahr 2017“. Die juristischen Mühlen mahlen schließlich langsam. Die Anmeldung der Renntage ist für den Klub durchaus entscheidend. Denn er hat mit der Frankfurter Hippodrom Gesellschaft (FHG), dem Betreiber der Galopprennbahn, einen Geschäftsbesorgungsvertrag. Der besagt, dass er mindestens fünf Renntage pro Jahr durchführen muss. Inzwischen hält die Stadt 100 Prozent der Gesellschaftsanteile der FHG. Der Renn-Klub vertritt die Auffassung, dass der Vertrag dennoch bindend ist. Daher habe man Klage beim Landgericht eingereicht, um die Gültigkeit des Geschäftsbesorgungsvertrags festzustellen, berichtet zu Solms.
Aber nicht nur mit der Stadt will sich der Renn-Klub anlegen – der DFB steht ebenfalls im Fokus. Beim Wahlkampf zum Bürgerentscheid wurde bereits der Vorwurf in den Raum gestellt, dass es bei der Vergabe des Grundstücks nicht mit rechten Dingen zuging. So zeigte etwa ein Plakat Fifa-Chef Sepp Blatter und DFB-Chef Wolfgang Niersbach in vertrauter Geste, darüber das Wort Klüngel. Die Vorwürfe damals waren noch weit hergeholt – schließlich bezogen sie sich auf Ermittlungen gegen Blatter, den Chef des Weltfußballverbands. Die aktuellen Bestechungs-Vorwürfe gegen den DFB, insbesondere gegen Wolfgang Niersbach, spielen dem Renn-Klub nun in die Karten. „Wir hatten schon damals darauf hingewiesen, dass die Verquickung zwischen FIFA und DFB bedenklich ist. Nun haben wir zwar einen anderen Sachverhalt, aber wir werden ganz genau prüfen, zu welchem Zweck das Geld fließt.“, so zu Solms. Damit meint er die Zahlung von 6,8 Millionen Euro für das Gelände. Darüber hinaus will der Renn-Klub prüfen lassen, ob der DFB die Voraussetzung für Gemeinnützigkeit sowie den Vereinsstatus überhaupt erfüllt.
Interessant könnten noch die Verhandlungen zwischen der Stadt und Herbert Weyland, dem Betreiber der Golfanlage auf der Rennbahn, werden. Denn sein Vertrag läuft noch weit über das Jahr 2016 hinaus. Und eine Entschädigung in Höhe von 1,5 Millionen Euro hat er bisher abgelehnt.
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Der Renn-Klub hat ganz zuversichtlich bereits fünf Renntage für 2016 beim Dachverband angemeldet. Man sei sich sicher, dass man die noch durchführen könne, so der Schatzmeister. „Vielleicht auch noch einige im Jahr 2017“. Die juristischen Mühlen mahlen schließlich langsam. Die Anmeldung der Renntage ist für den Klub durchaus entscheidend. Denn er hat mit der Frankfurter Hippodrom Gesellschaft (FHG), dem Betreiber der Galopprennbahn, einen Geschäftsbesorgungsvertrag. Der besagt, dass er mindestens fünf Renntage pro Jahr durchführen muss. Inzwischen hält die Stadt 100 Prozent der Gesellschaftsanteile der FHG. Der Renn-Klub vertritt die Auffassung, dass der Vertrag dennoch bindend ist. Daher habe man Klage beim Landgericht eingereicht, um die Gültigkeit des Geschäftsbesorgungsvertrags festzustellen, berichtet zu Solms.
Aber nicht nur mit der Stadt will sich der Renn-Klub anlegen – der DFB steht ebenfalls im Fokus. Beim Wahlkampf zum Bürgerentscheid wurde bereits der Vorwurf in den Raum gestellt, dass es bei der Vergabe des Grundstücks nicht mit rechten Dingen zuging. So zeigte etwa ein Plakat Fifa-Chef Sepp Blatter und DFB-Chef Wolfgang Niersbach in vertrauter Geste, darüber das Wort Klüngel. Die Vorwürfe damals waren noch weit hergeholt – schließlich bezogen sie sich auf Ermittlungen gegen Blatter, den Chef des Weltfußballverbands. Die aktuellen Bestechungs-Vorwürfe gegen den DFB, insbesondere gegen Wolfgang Niersbach, spielen dem Renn-Klub nun in die Karten. „Wir hatten schon damals darauf hingewiesen, dass die Verquickung zwischen FIFA und DFB bedenklich ist. Nun haben wir zwar einen anderen Sachverhalt, aber wir werden ganz genau prüfen, zu welchem Zweck das Geld fließt.“, so zu Solms. Damit meint er die Zahlung von 6,8 Millionen Euro für das Gelände. Darüber hinaus will der Renn-Klub prüfen lassen, ob der DFB die Voraussetzung für Gemeinnützigkeit sowie den Vereinsstatus überhaupt erfüllt.
Interessant könnten noch die Verhandlungen zwischen der Stadt und Herbert Weyland, dem Betreiber der Golfanlage auf der Rennbahn, werden. Denn sein Vertrag läuft noch weit über das Jahr 2016 hinaus. Und eine Entschädigung in Höhe von 1,5 Millionen Euro hat er bisher abgelehnt.
26. Oktober 2015, 17.36 Uhr
Christina Weber
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