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Fallkonferenzen gegen Gewalt

Seit den Gewalttaten Jugendlicher in öffentlichen Verkehrsmitteln, die vergangenen Winter für Wirbel im hessischen Landtagswahlkampf sorgten, lässt das Thema Jugendkriminalität die deutschen Ordnungshüter nicht mehr los. Im „Städtenetzwerk Kriminalprävention“ haben sich Fachleute aus deutschen Großstädten zusammengeschlossen, um über Mittel zur Bekämpfung von Jugendkriminalität zu beraten. Frank Goldberg, der neue Leiter des Netzwerkes und Geschäftsführer des Frankfurter Präventionsrates stellte nun auf der jüngsten Tagung des Präventionsrates ein entsprechendes Positionspapier vor.

Am Anfang steht die bundesweite Erkenntnis, dass nicht die Zahl der Gewaltdelikte Jugendlicher zugenommen hat, dafür aber ihre Intensität. Wichtig ist nach Ansicht des Städtenetzwerks die enge Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft, Polizei, Jugendgerichtshilfe und Jugendhilfe in sogenannten „Fallkonferenzen“, um in jedem Einzelfall Hilfepläne und Perspektiven entwickeln zu können. Wo immer möglich, sollte ein Täter-Opferausgleich die Maßnahmen begleiten, um Kontakt zum Opfer herzustellen und den Aufbau von Empathie zu ermöglichen. Einen wichtigen Baustein zur Bekämpfung der Jugendkriminalität sehen die kriminalpräventiven Fachleute in der konsequenten und zeitnahen Sanktion, denn nur so könnten Jugendliche ihr Fehlverhalten reflektieren und auf den rechten Weg zurückkehren.

Besonders problematisch sind nach Ansicht des Städtenetzwerks Jugendliche und junge Männer, die mit mehr als fünf Gewaltdelikten im Jahr auffallen. Bei diesen Jugendlichen müssen Hilfen und Erziehungsmaßnahmen sehr schnell eingeleitet werden, und sie müssen regelmäßig von Sozialpädagogen oder der Polizei angesprochen werden. Wenn es erforderlich ist, werden sie aus ihrem bisherigen Umfeld herausgelöst, etwa durch betreutes Wohnen sowie sozialarbeiterische Betreuung. Somit könnten sie wieder eine Schul- und Berufsschulperspektive erhalten.

Sicherheitsdezernent Volker Stein wertet das Positionspapier des „Städtenetzwerkes Kriminalprävention“ als bestätigenden Beleg dafür, dass auch in Frankfurt verstärkt in Fallkonferenzen zusammengearbeitet und die Verfahrensdauer von Jugendstrafverfahren – etwa durch ein Haus des Jugendrechts – verkürzt werden sollte.

In ihrem Papier fordert das Städtenetzwerk zudem, dass ein Umfeld geschaffen werden muss, das die Persönlichkeit von Kindern und Jugendlichen stabilisiert und es ihnen ermöglicht, Konflikte gewaltfrei zu lösen. Zu den wichtigsten grundlegenden Vorbeugemaßnahmen gehören Erziehung und schulische Förderung. Daher müsse die Erziehungskraft von Familien gestärkt werden, so die Vertreter aus Augsburg, Chemnitz, Düsseldorf, Erfurt, Ludwigshafen, Hannover und Frankfurt. Darüber hinaus müssen frühzeitige Hilfen angeboten und Informationen zu wichtigen Erziehungsbedingungen gegeben werden.

Ein Schulabschluss ist die Basis für den weiteren Aufbau einer Lebensperspektive. Diese Lebensperspektive wiederum ist ein wichtiger Faktor, um Kriminalität gar nicht erst entstehen zu lassen. Frühe schulische Förderung, das Kümmern um Schulschwänzer und die Ursachen ihres Schwänzens sowie die intensive Betreuung von problematischen Jugendlichen bis hin zur Ausbildung sind essentielle Eckpfeiler der Prävention. Vorbilder aus dem sozialen Umfeld können Jugendliche zudem motivieren, Ehrgeiz zu entwickeln und sich Ziele für ihr Leben zu stecken.

Quelle: PIA, Foto: S. Hofschlaeger
 
27. November 2008, 08.46 Uhr
red
 
 
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