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Ausbildungsradio

Traumjob Moderator

Der Radio-Nachwuchs probt das echte Leben – beim Ausbildungsradio “rockfun24“, das die Hörfunkschule Frankfurt organisiert. Zwei Wochen lang recherchieren, texten und moderieren hier 60 Jugendliche. Gesendet wird auf UKW 92,9.
Simon sitzt am Radiomischpult im evangelischen Medienhaus und spielt den letzten Song, bevor ein Beitrag über EU-Sanktionen gegen Russland folgen soll. Sein Kollege Benni kommt ins Studio, von dem aus das Ausbildungsradio “rockfun24“ gesendet wird. Die Hörfunkschule Frankfurt organisiert das Projekt mit interessiertem Radio-Nachwuchs bereits seit 2003. Jeden Sommer geht das Ausbildungsradio für zwei Wochen on Air. Dieses Jahr wird bis 3. August gesendet. „Hast du mir eine Abmoderation geschrieben?“, fragt der 20-jährige Simon. Benni hat's vergessen. Kein Problem, Moderator Simon ist schon das vierte Jahr dabei und inzwischen routiniert. Er improvisiert einfach. Alles geht gut.

„O ja, bitte!“, antwortet Simon auf die Frage, ob er einmal fest beim Radio arbeiten will. Gerade absolviert er ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im evangelischen Medienhaus. Danach geht es erst einmal an die Uni – für ein Germanistik-Studium. Danach will er Vollzeit-Moderator werden. Simon ist einer von 60 Freiwilligen, die beim Ausbildungsradio arbeiten. Ziel ist es, professionelle Sendungen zu produzieren. „An Radio X und ähnlichen Sendern ist überhaupt nichts auszusetzen. Aber wir haben den Anspruch, Profi-Radio zu machen“, sagt Betreuer und Chef vom Dienst, Tobias Weiler. Dementsprechend hart ist ein Arbeitstag im Studio. „Ich bin hier sieben Tage die Woche. In den ersten Jahren oft zwölf Stunden am Tag. Dieses Mal versuche ich aber, nach zehn Stunden Schluss zu machen“, erzählt Simon. Benni geht es ähnlich. Und er macht hier während seines Urlaubs mit. „Es macht eben Spaß“, sagt er.

Insgesamt gibt es neun Sendungen auf „rockfun24“, das übrigens auf UKW 92,9 zu hören ist. Simon ist für den „Rockfun-Brunch“ zuständig. In den vergangenen zwei Jahren moderierte er die Musiksendung „Plattenladen“. Daneben gibt es auch eine Morningshow, Nachrichten, einen Wochenrückblick, die Sendung „Kein Bier vor vier“, in der kluge Köpfe aus der Medienbranche vorgestellt werden, ein Magazin, die Sendung „Ausgebildet“, die sich um Schule und Studium dreht, die Show „Eine Stunde – ein Thema“ sowie alles zur Sommerwerft. Denn das Theaterfestival am Fluss ist der Themenschwerpunkt des Radiosenders. „Es ist ideal, weil man dazu alles machen kann“, schwärmt Betreuer Weiler. Im vergangenen Jahr drehte sich alles um die Internationale Woche gegen Rassismus. Auch die Musikmesse war schon gemeinsamer Nenner.

Es ist Zeit für die Nachrichten. Ein neuer Kollege betritt das Studio. David erzählt den Zuhörern alle über das aktuelle Weltgeschehen. Den Text hat ein anderes Redaktions-Mitglied verfasst. Nachdem David alles vorgelesen hat, schnappt er erst einmal heftig nach Luft. „Normalerweise soll ein Satz nicht mehr als zehn bis zwölf Wörter haben. Der letzte war einfach viel zu lang“, erklärt er seine Luftnot. Denn geatmet wird nur am Ende des Satzes. David ist zum ersten Mal dabei. Sein Wissen hat er sich in Workshops angeeignet. Denn Radioprofis geben vor dem Start des Projekts den Neulingen Tipps und vermitteln die wichtigsten Grundsätze fürs Radio.

Kurz bevor das Ausbildungsradio dann auf Sendung geht, werden die Aufgaben verteilt. Die schwierigen – und begehrten Jobs – wie etwa die Moderation, werden mithilfe eines Castings vergeben. Das soll die Qualität gewährleisten. Schließlich hat jeder Mitarbeiter Stärken und Schwächen. Simon durfte auch erst im zweiten Jahr ans Mikrofon. Davor musste er O-Töne für die Sendungen sammeln. Gut ein Drittel sind wie David schon alte Hasen im Ausbildungsradio-Geschäft. Die anderen zwei Drittel werden mehr oder weniger ins kalte Wasser geschmissen.

Wer Interesse hat, selbst einmal beim Ausbildungsradio mitzumachen, kann sich beim Medienhaus bewerben. (seminare@ev-medienhaus.de.)
 
29. Juli 2014, 17.17 Uhr
Christina Weber
 
 
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