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Menschenkette gegen den Flughafen

„Die Region ist der Verlierer“

Sie kämpfen weiter gegen den Lärm und gegen den Ausbau des Frankfurter Fluglärms: Offenbacher Bürger, allen voran die BI Luftverkehr. Für Samstag planen sie eine Menschenkette in der zukünftigen Einflugschneise.
Am 21. Oktober soll sie eröffnet werden: die neue Landebahn am Frankfurter Flughafen. Damit will sich eine Offenbacher Bürgerinitiative gegen den Fluglärm aber nicht zufrieden geben. Sie demonstrieren weiter, fordern ein Nachtflugverbot und weniger Lärmbelastung in den derzeitigen und künftigen Einflugschneisen, denn: Das Bundesveraltungsgericht in Leipzig habe noch gar nicht endgültig über die Klagen gegen den Ausbau entschieden. Zudem sei das Gebot des hessischen Verwaltungsgerichtes, das deutlich ein Nachtflugverbot zwischen 23 Uhr abends und 5 Uhr morgens vorgegeben habe, von den Flughafenbetreibern missachtet worden. So befindet es zumindest Ingrid Wagner von der Bürgerinitiative Luftverkehr. Nun soll ein Zeichen gesetzt werden: mit einer Menschenkette am Samstag. Danach geht es zu einer Abschlusskundgebung in den Dreieichpark.

„Hier leben die Menschen in der Einflugschneise, da muss doch auf uns auch Rücksicht genommen werden. Es kann nicht sein, dass Firmen wie die Fraport machen können, was sie wollen“, entrüstet sich Ingrid Wagner. So würde das Urteil des hessischen Verwaltungsgerichtes bezüglich eines geforderten Nachtflugverbotes von dem Flughafenbetreiber einfach ignoriert. Zudem sei die Eröffnung der neuen Landebahn noch gar nicht rechtens – schließlich stünden entscheidende Urteile des Bundesverwaltungsgerichtes noch aus. „Das Gericht hat uns sogar Recht gegeben, bezüglich des Nachtflugverbotes. Jetztist davon plötzlich keine Rede mehr“, so Ingrid Wagner. Dabei hätte es ihrer Meinung nach gar keinen Ausbau des Frankfurter Flughafens gebraucht. Schließlich versuchten derzeit fast alle europäischen Flughäfen über einen Ausbau vermehrt internationale respektive interkontinentale Flüge anzubieten. Der Frankfurter Ausbau bringe der Region gar nichts außer Schadstoffen und Lärm und sei zudem auch nicht kundenorientiert. „Flugreisende müssen beispielsweise für Flüge nach Amerika erst nach Frankfurt und dann weiter. Das wollen die meisten Leute aber gar nicht.“ Stattdessen könnten die Reisewilligen auch von ihren Heimatflughäfen, etwa von Berlin oder Hamburg aus, ihre Reise antreten. Ganz ohne den Umweg über Frankfurt. „Der Ausbau bringt nur Fraport Gewinne, die Region ist der Verlierer“, sagt die Fluglärmgegnerin.

Die Menschenkette soll von der Bismarckstraße an entlang der neuen Einflugschneise führen. Treffpunkt sind um 11.15 Uhr die Kasernenstraße und der Busbahnhof des Hauptbahnhofs Offenbach. Dort soll es zuerst eine informative Kundgebung geben, bevor sich der Trupp in Bewegung setzt. Damit auch allen klar ist, wo es lang geht, wird die Strecke mit einem Flatterband abgesperrt. „Daran halten sich die Beteiligten fest und um fünf vor zwölf halten alle eine Karte hoch“, erklärt Ingrid Wagner bestimmt. Die Karten, die sich noch einmal an das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig richten, werden hinterher eingesammelt und abgeschickt. „Diese Idee finden auch andere Städte toll. Die Stadt Mainz will die Karten jetzt nachdrucken lassen“, so Ingrid Wagner. Wer nicht an der Menschenkette teilnehmen kann, bekommt die Karten auch im Offenbacher Rathaus. Von der Politik erhalte ihre Initiative nur Unterstützung, sagt Ingrid Wagner: „Die Stadt Offenbach hatte ja selbst gegen den Flughafenausbau geklagt und so hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, uns zu unterstützen.“ Das hieße aber nicht, dass es sich bei der Menschenkette um eine geschlossene Offenbacher Veranstaltung handele – auch Anwohner aus dem Landkreis seien herzlich eingeladen, sich an der Kundgebung zu beteiligen und so ein Zeichen zu setzen.
 
15. September 2011, 11.55 Uhr
Kim Herschmann
 
 
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