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Nach 2 Jahren Abstinenz

Die Parade der Kulturen ist zurück

Die Parade der Kulturen wird von den meisten Frankfurtern als bunter Spaß wahrgenommen. Doch was viele oftmals nicht mehr auf dem Schirm haben, ist dass die Parade einen sehr ernsten Auslöser hatte.
Das Motto der diesjährigen Parade der Kulturen lautet: Respekt! Jetzt erst recht! „Respekt, jetzt erst recht!“ fordern denn auch die Veranstalter und Teilnehmer vor allen Dingen aufgrund der Geschehnisse letztes Jahr. „Die traurigen Ereignisse rund um die neonazistischen Morde haben gezeigt, dass kulturelle Vielfalt und friedliches Nebeneinander in Deutschland noch lange keine Selbstverständlichkeit sind“, sagt der Vorsitzende des Frankfurter Jugendring (FJR), Jan Lamprecht. Der FJR als Veranstalter der Parade der Kulturen bringt nach einer zweijährigen kreativen Pause das bunte Fest, zusammen mit Freunden und Förderern, am 23. Juni zurück in die Straßen der Frankfurter Innenstadt.

Die Geschichte der Parade der Kulturen beginnt vor etwa zehn Jahren. Den Anstoß dafür gaben vermehrte Naziaufmärsche in Frankfurt. Der FJR, der aus insgesamt 29 Jugendverbänden besteht, kam auf die Idee eine Gegendemonstration zu starten, die kontrastreicher nicht sein könnte: Ein marschierendes Fest der Kulturen. So war die Idee der Parade der Kulturen geboren. Dass diese Idee aufging, beweist nicht nur die seither steigende Mitgliederzahl, sondern auch, dass Frankfurt dieses Jahr die bereits achte Parade empfängt. Der FJR freut sich darüber mit seinen Partnern dem Amt für multikulturelle Angelegenheiten, dem Jugendbildungswerk, dem Jugend- und Sozialamt und der Kommunalen Ausländer- und Ausländerinnenvertretung. Ebenfalls helfend zur Seite stehen unter anderem die beiden Schirmherrinnen Dr. Nargess Eskandari-Grünberg und Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, die sich auf „ein buntes und friedliches Miteinander“ freut und bereits das dritte Mal Schirmherrin der Parade ist. Sie bedauert sehr, dass aus finanziellen Gründen auf eine jährliche Parade verzichtet werden muss. Daneben hat auch Oka Nikolov, Torhüter der Eintracht Frankfurt, die Schirmherrschaft zugesagt. „Kein Platz für Rassismus gilt nicht nur auf dem Fußballplatz, sondern überall“, lässt der „ewige Oka“ verlauten. Eine weitere Schirmherrin ist die Ex-Profifußballerin Sandra Minnert, die 15 Jahre lang in der deutschen Nationalmannschaft spielte. Seit dem 1. November 2011 ist Sandra Minnert auch Schirmherrin der Initiative „Respekt. Kein Platz für Rassismus“, die die diesjährige Parade unterstützen wird.

Die Initiative wurde im Jahr 2006 als Reaktion auf den „Fall Ogungbure“ gegründet, der damals in der deutschen Fußballlandschaft für Fassungslosigkeit sorgte. Adebowale Ogungbure wurde während der gesamten Saison 2005/06, die er beim Oberligisten FC Sachsen Leipzig zubrachte, aufgrund seiner nigerianischen Herkunft beschimpft und beleidigt. Die Pöbeleien gipfelten am 25. März 2006, als sich der FC Sachsen Leipzig und der Hallesche FC gegenüber standen, in einem Gefühlsausbruch des jungen Spielers. Nachdem er während des gesamten Spiels mit Affenrufen geschmäht und von den Halleschen Fans als „Drecksnigger“ und „Bimbo“ beschimpft wurde, diese sogar aus dem Fanblock rannten und ihn bespuckten, platzte ihm der Kragen: Er zeigte den Hitlergruß und formierte zwei Finger zum Hitlerbärtchen. Daraufhin wurde er von den Halleschen Fans geschlagen und getreten. Was viele und auch Adebowale Ogungbure nicht begreifen konnten, war die Tatsache, dass er es war, der am nächsten Tag wegen des Zeigens verfassungswidriger Symbole angezeigt wurde. Aufgrund der öffentlichen Proteste wurde das Verfahren eingestellt. Die rassistischen Übergriffe gegenüber Ogungbure hörten damit allerdings nicht auf. Die Geschichte gab jedoch den Startschuss für die Initiative „Respekt. Kein Platz für Rassismus“, die seine Kollegen Jermaine Jones und Daniel Gunkel mit einer simplen Schilderaktion ins Leben riefen.

Der Demonstrationszug ebnet sich am 23. Juni ab 12 Uhr von der Ecke Untermainkai/Neue Mainzer Straße seinen Weg durch die Innenstadt.
 
22. Juni 2012, 11.20 Uhr
Yohana Gebrihiwet
 
 
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